Spieltag 33 | Zweite Liga
Dreifach Torschütze Hofmann! KSC rettet Punkt gegen Bielefeld

Spieltag 33 | Zweite Liga Dreifach Torschütze Hofmann! KSC rettet Punkt gegen Bielefeld

Quelle: Matthias Hangst/Getty-Pool/dpa
KSC

Am Sonntag,den 21. Juni 2020 bat der KSC zum letzten regulären Heimspiel. Mit Arminia Bielefeld wartete eine denkbar schwere Aufgabe. Nach katastrophalen ersten 45 Minute schaffte der KSC noch ein 3:3-Unentschieden. Der Relegationsplatz ist gesichert!

Spielbericht – KSC gegen DSC Arminia Bielefeld

Zum vorerst letzten Heimspiel in dieser Saison gastierte der frisch gekürte Aufsteiger und Meister Arminia Bielefeld im Wildpark. Während für Bielefeld jedes weitere Spiel eine Zugabe vor dem Gang in Liga eins ist, ging es für den KSC um das nackte Überleben. Um noch auf Platz 15 schielen zu können bedurfte es eines Sieges, um auch vor dem letzten Spieltag auf dem Relegationsplatz zu stehen mindestens ein Unentschieden. Nach den ersten 45 Spielminuten sah es nach einem rabenschwarzen Sonntag für den KSC aus: Bielefeld führte mit 1:3, Wiesbaden führte gegen Darmstadt und der KSC war auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Doch nach einer Kraftleistung in Halbzeit zwei steht ein 3:3 Unentschieden. Eine Reaktion die den Karlsruhern Selbstbewusstsein für den letzten Spieltag geben sollte. Der Relegationsplatz kann dem KSC nun nur noch theoretisch geraubt werden und auch direkter Klassenerhalt ist noch möglich.

Horror-Start für den KSC

Christian Eichner veränderte seine Mannschaft, im bis dato wohl wichtigsten Spiel seiner Karriere auf drei Positionen. Stiefler, Pisot und Kother mussten auf der Bank Platz nehmen, während Thiede, Kobalt und Lorenz in die Startelf rückten. Am bewährten 4-4-3 des KSC und an Hofmann als einziger Spitze änderte sich somit nichts.

Der KSC hatte sich sichtlich etwas vorgenommen und wollte die Aggressivität an den Tag legen, welche gegen Jahn Regensburg, zumindest in der ersten Halbzeit so schmerzlich vermisst wurde. So zumindest der Plan, doch dieser wurde nach genau drei Minuten über den Haufen geworfen. Denn dann war es der Bielefelder Brunner, welcher von der rechten Seite in den Lauf von Hartel flankte, dieser den Ball direkt aus der Luft nahm und Uphoff aus 11 Metern keine Chance ließ – ein sehenswertes Tor und die frühe 0:1 Führung für Bielefeld.

Nur zwei Minuten später wäre es um ein Haar noch schlimmer für den KSC gekommen. Abermals erreichte eine Flanke von rechts einen freien Bielefelder im Strafraum, dieses Mal Kapitän Klos, doch dessen Kopfball ging über das Tor. Schon in der 10. Minute dann der nächste herbe Schlag. Carlson wollte einen Ball auf der linken Seite zurück zu Uphoff spielen, diese Rückgabe geriet aber viel zu kurz und flog genau in den Lauf von Klos, welcher am herausstürmenden Uphoff vorbei zum 0:2 einschob.

 

Nächster Tiefschlag für den KSC

Auch nach dem 0:2 hielt der KSC an seinem Matchplan fest. Erneut wurde Bielefeld früh angelaufen und unter Druck gesetzt. Doch zeigten die Gäste weshalb sie bereits als Aufsteiger feststehen und befreiten sich stets spielerisch. Sobald Bielefeld die erste Pressing-Linie des KSCs überspielte wurde es brandgefährlich. So auch in der 20. Minute als Klos mit einem langen Ball auf die Reise geschickt wurde. Der Stürmer tauchte frei vor Uphoff auf, konnte aber in letzter Sekunde bei seinem Abschluss noch von Gordon gestört werden, doch der geklärte Ball wurde auf links von Seufert aufgenommen, welcher scharf vor das Tor passte, Kobalds Versuch den Ball zu klären fand den Weg in das eigene Tor – Eigentor und das 0:3 für die Arminia.

 

Ein kleines Lebenszeichen und der nächste Rückschlag

Noch gaben sich die Hausherren aber nicht auf und in der 25. Minute sendete der KSC ein leises Lebenszeichen. Hofmann verarbeitete eine Flank von Thiede mustergültig im Strafraum, legte sich den Ball mit der Brust vor und erzielte mit einem strammen Schuss aus spitzem Winkel das 1:3. Doch hatten die ersten 25 Minuten augenscheinlich Kraft gekostet. Der KSC zog sich nun in die eigene Hälfte zurück und überlies den Gästen den Ball. Als man doch wieder versuchte das eigene Pressing aufzuziehen wurde dies um ein Haar direkt bestraft. Nach einem hohen Zuspiel stürmte Clauss frei auf Uphoff zu. Statt den eigenen Abschluss zu suchen versuchte er allerdings den mitgelaufenen Vogelsammer zu bedienen, nur deshalb konnte Thiede noch eingreifen und den Ball klären – das hätte das 1:4 sein müssen.

 

Torjubel durch Philipp Hofmann (KSC 33)

 

Zu allem Überfluss wurde Eichner noch verletzungsbedingt zu einem frühen Wechsel gezwungen. Für Ben-Hatira war die Begegnung nach nur 36 Minuten vorbei, für ihn betrat Kother das Feld. Am Spielverlauf änderte sich dadurch zunächst nichts. Die Gäste kontrollierten das Spiel und die Karlsruher waren um Schadensbegrenzung bemüht. Zum Zeitpunkt des Halbzeitpfiffes war der KSC auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht, da Wehen Wiesbaden im Parallelspiel führte. Nach einer Halbzeit mit drei Gegentoren und nur einer einzigen eigenen Torchance, brauchte es in Halbzeit zwei eine Reaktion.

 

Auch Halbzeit zwei startet furios

Eine erste Maßnahme war die Hereinnahme von Roßbach für den unglücklichen Carlson. Dennoch wurde es bereits mit dem ersten Bielefelder Angriff erneut gefährlich. Eine flache Hereingabe von links konnte, nachdem bereits zwei Bielefelder den Ball durchgelassen hatten, von Kobald zu einer Ecke geklärt werden. Nur zwei Minuten später verlor Gondorf den Ball vor dem eigenen Strafraum an Seufert, dieser wurde vom herausstürmenden Uphoff noch so gestört, dass er seinen Schuss neben das Tor setzte – um ein Haar wieder ein früher Treffer.

Was auch immer sich die Karlsruher in der Halbzeitpause vorgenommen hatten, diese Doppelchance verfehlte ihre Wirkung nicht. Es stellte sich das gleiche Kräfteverhältnis wie in Halbzeit eins ein. Die Arminia gestaltete das Spiel während der KSC nach Lösungen suchte. In der 64. Minute fanden die Hausherren beinahe so eine Lösung. Kother bediente Gondorf im Strafraum, dieser zog aus spitzem Winkel von rechts ab und verfehlte das Tor um wenige Zentimeter – der KSC hatte nun etwas mehr vom Spiel.

 

Hofmann bläst zur Schlussoffensive

In der 70. Minute machte sich dies dann auch vor dem Tor bemerkbar. Wanitzek spielte einen platzierten Pass auf Hofmann im Strafraum der Bielefelder. Die Abwehr der Gäste konnte den Abschluss des Torjägers nur per Foul verhindern. Hofmann zeigte sich eiskalt vom Punkt und schickte den Bielefelder Keeper in die falsche Ecke – 20 Minuten vor Ende hatte Karlsruhe den Anschlusstreffer. Die Hausherren witterten nun die Chance die Partie auf den Kopf zu stellen.

Christian Eichner bestätigte dies durch zwei offensive Wechsel, Fröde und Lorenz verließen das Spielfeld, Gueye und Djuricin betraten es. Karlsruhe drückte nun auf den Ausgleich, verpasste es aber sich Großchancen zu erarbeiten. Grund genug für Eichner mit der Hereinnahme von Fink für Gondorf, in der 80. Minute auch die letzte Offensiv-Option zu ziehen. Nach einem Eckball in der 82. Minute war es Fink, welcher den Ball scharf in die Mitte brachte, doch konnte der Ball noch geklärt werden. Doch der KSC blieb am Ball, erneut wurde der Ball hoch auf Hofmann gespielt, dieser wurde bei der Ballannahme im Strafraum zu Fall gebracht. Zwar prüfte der VAR die Entscheidung, doch blieb diese bestehen. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte erneut sicher vom Punkt. In der 88. Minute hatte der KSC die Fehler der ersten Halbzeit ausgebügelt. Bei diesem Ergebnis blieb es dann auch. Auch dank der Schützenhilfe aus Stuttgart und Darmstadt bleibt der KSC auf dem Relegationsplatz und hat am letzten Spieltag noch die Chance den direkten Klassenerhalt zu schaffen.

 

KSC gegen DSC Arminia Bielefeld: Die Stimmen zum Spiel

 

| Quelle: Kevin Schumacher

 

Christian Eichner: In der Pause haben wir uns geschüttelt und ein paar Worte gefunden, die die Mannschaft hoffentlich erreicht haben. Wir haben uns einfach vorgenommen die zweite Halbzeit zu gewinnen. Fakt ist, dass ich am Ende des Tages auf diese Mannschaft wahnsinnig stolz bin. Sie muss immer erst geschlagen werden und das ist eine Charaktereigenschaft auf die ich als Trainer, nicht nur heute, stolz bin.

Diese Mannschaft hat einen unfassbaren Glauben und das was manchmal fehlt schieße ich dazu. Es war keine emotionale Ansprache in der Pause, es war eine ruhige, sachliche Kommunikation und manchmal muss man an solchen Tagen, in solchen Momenten, auch mal die Qualität des Gegners akzeptieren.

 

#4 Mittelfeld – Lukas Fröde | Quelle: Hammer Photographie

 

Lukas Fröde: Da war heute natürlich auch das Glück mal auf unserer Seite. Aber natürlich können wir so nicht auftreten wie in den ersten 20, 25 Minuten. Wir hatten dann irgendwie gespürt, das Momentum ist jetzt nicht mehr so bei Bielefeld. Es geht jetzt nicht mehr jeder sofort rein und wir hatten dann auch ein paar Chancen, wo wir vielleicht schon vorher den Anschlusstreffer hätten machen können. Und dann haben wir uns reingebissen. Das Spiel drehst du auch nicht alle Tage, umso wichtiger in so einer Phase wie heute.

 

#3 Abwehr – Daniel Gordon | Quelle: Hammer Photographie

 

Daniel Gordon: Vor dem Spiel haben wir gesagt bloß nicht verlieren. Wir haben schon auf Sieg gespielt, ganz klar, aber wir wussten auch um die Qualitäten von Bielefeld. Aber es hat sich jetzt natürlich gezeigt wie wichtig dieser Punkt war. Wir stehen auf dem Relegationsplatz und es ist sicherlich noch was möglich nächste Woche. Deswegen werden wir uns professionell darauf vorbereiten und versuchen in Fürth drei Punkte zu holen.

 

Die KSC-Tabelle im Überblick

PlVereinSpSUNTGTTDPkte
10
20
30
40
50
60
70
80
90
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110
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