Spieltag 29 | Zweite Liga
KSC gelingt gegen St. Pauli nur ein 1:1 – „Die Enttäuschung sitzt tief drin“

Spieltag 29 | Zweite Liga KSC gelingt gegen St. Pauli nur ein 1:1 – „Die Enttäuschung sitzt tief drin“

Quelle: Matthias Hangst
KSC

Am Samstag, den 30. Mai 2020 um 13:00 Uhr empfing der KSC den FC St. Pauli. Für Karlsruher war es die Chance auf einen Sieg mit Signalwirkung im Abstiegskampf. Eine Chance, welche ungenutzt blieb: Eine Partie mit wenigen Highlights endet mit 1:1.

Spielbericht – KSC gegen FC St. Pauli

Duell der Abstiegskandidaten im Wildpark. Am Samstag, den 30.05.2020 bot sich für den KSC die Möglichkeit einen Big-Point im Abstiegskampf zumachen. Ein Sieg gegen den FC St. Pauli, bei entsprechenden Ergebnissen auf den anderen Plätzen und der KSC hätte den Relegationsplatz verlassen und den tabellarischen Kontakt zu Pauli auf zwei Punkte reduzieren können.

Doch waren sowohl den Karlsruhern als auch den Gästen die Strapazen der Englischen Woche anzumerken. Beide Mannschaften versprühten wenig Esprit und lieferten sich ein Duell auf überschaubarem Niveau. Beiden Mannschaften reichten drei Minuten in der zweiten Halbzeit, um zu jeweils einem Treffer zu gelangen. Keine der Mannschaften schaffte es in der Folge einen weiteren Treffer zu erzielen, was am Ende zu einem verdienten Unentschieden führte. Es war das dritte Unentschieden in Folge für die Badener und eine verpasste Chance im Abstiegskampf.

 

Fröde nach Gelbsperre zurück in der Startelf

Im Vergleich zum Gastspiel in Hannover veränderte Eichner seine Mannschaft auf zwei Positionen: Lukas Fröde kehrte von seiner Gelbsperre zurück und ersetzte Christoph Kobald im Zentrum des Karlsruher Mittelfelds. Ben-Hatira rückte für Lorenz in die Startformation.

An Marco Djuricin hielt Eichner, trotz vergebener Großchance in der letzten Partie, fest. Die Verteidigung um Daniel Gordon und David Pisot präsentierte sich somit unverändert, gleiches galt für das Sturmzentrum, besetzt von 13-Tore-Mann Philipp Hofmann. Auf der Taktiktafel stellte sich die Aufstellung als ein 4-3-3 dar.

 

Durchwachsener Beginn

Der KSC fand etwas schneller in die Partie als die Gäste aus Pauli. Die Gastgeber setzten die Gäste früh unter Druck und zeigten sich bemüht im eigenen Ballbesitz das Spiel kontrolliert aufzubauen. Nach bereits drei Minuten kombinierte sich Karlsruhe auf der linken Seite vielversprechend durch, so dass Ben-Hatira den Ball flach hereingeben konnte. Einzig das gute Positionsspiel der Abwehr verhinderte den Abschluss von Hofmann.

Doch Pauli wurde sukzessive ballsicherer und näherte sich dem Karlsruher Tor an. Wirklich nennenswerte Torabschlüsse kamen jedoch nicht zustande, was in erster Linie der guten Karlsruher Defensivarbeit zu verdanken war. Auffällig: Immer wieder attackierte St. Pauli über die linke Seite. Denn gegen den schnellen Gyökeres zog Karlsruher Rechtsverteidiger Stiefler ein ums andere Mal den Kürzeren. Nicht einfacher wurde Stieflers Aufgabe, nachdem er bereits nach 16 Minuten, nach einem überharten Einsteigen, mit Gelb verwarnt wurde.

 

Überschaubares Niveau in Halbzeit eins

Eben von dieser linken Seite erfolgte in der 23 Minute eine Hereingabe, welche den Ex-Karlsruher Diamantakos im Sechszehner fand. In letzter Sekunde konnte sich noch Daniel Gordon in den Schuss des Griechen werfen und so einen Rückstand verhindern.

Damit ist allerdings die größte Chance des ersten Durchgangs beschrieben. Karlsruhe hatte zwar etwas mehr vom Spiel verpasste es aber nennenswerte Chance zu kreieren. Pauli versuchte es weiter über die linke Seite, doch stabilisierte sich Stiefler im weiteren Spielverlauf etwas. Es war ein Zweitligaspiel mit überschaubarer Qualität. Bittere Bilanz der ersten Halbzeit: Sowohl Gondorf als auch Stiefler holten sich ihre fünfte gelbe Karte ab und werden in der kommenden Partie gegen Erzgebirge Aue fehlen.

 

Rasanter Auftakt zur zweiten Halbzeit

Zunächst schien es so, als würde die zweite Halbzeit nahtlos an das Niveau der ersten Spielhälfte anknüpfen. Doch in der 48. Minute kam Bewegung in die Partie. Hofmann wurde von James Lawrence im Strafraum zu Fall gebracht und Schiedsrichter Markus Schmidt zeigte auf den Punkt. Dem fälligen Strafstoß nahm sich Ben-Hatira an, doch dessen Abschluss geriet eher zu einer Rückgabe – leichte Beute für den Keeper. Das wäre die Chance auf eine etwas schmeichelhafte Führung gewesen.

Das Spiel brauchte dringend neue Impulse, welche Eichner durch die Hereinnahme von Marc Lorenz und Lukas Grozurek zu liefern versuchte. Ben-Hatira und Djuricin verließen für die beiden Neuen den Platz. Ein neuer Impuls wurde auch tatsächlich gesetzt, doch ging dieser auf das Konto des Pauli Spielers Diamantakos. Nach einem Missverständnis in der Innenverteidigung konnte Diamantakos frei auf Uphoff zustürmen und ließ sich diese Chance auf die Führung nicht nehmen.

 

Philipp Hofmann (KSC 33) schießt den Ball. | Quelle: TMC-Fotografie.de | Tim Carmele

 

KSC mit direkter Antwort

Nun nahm die Partie richtig Fahrt auf. In der 57. Spielminute konnte Gondorf den Spielstand bereits egalisieren. Grozurek flankte von links in den Strafraum, dort wurde der Ball von Hofmann verfehlt und der lauernde Gondorf konnte aus fünf Metern einschieben. Die anschließende Kontrolle durch den VAR konnte keinen Regelverstoß feststellen – es blieb bei der schnellen Antwort des KSCs.

Den Gastgebern tat diese schnelle Antwort sichtlich gut und setzte neue Kräfte frei. Dieser Aufschwung entpuppte sich allerdings als kurzlebig. Die Abwehr des FC St. Pauli fand schnell wieder zu ihrer Souveränität zurück und die Karlsruher verpassten es zu Torabschlüssen zu kommen.

 

Schlussoffensive kommt zu spät

Das nächste Mal gefährlich wurde es in der 79. Minute, als Hofmann am Elfmeterpunkt nach einer Flanke von Lorenz frei zu Kopfball kam, Pauli Keeper Himmelmann konnte den Ball gerade noch so über die Latte lenken. Abermals im fast direkten Gegenzug kam der FC St. Pauli zu seiner nächsten Chance. Die Gäste kombinierten sich über drei Stationen in den Karlsruher Strafraum, wo Flum frei zum Schuss kam, das Tor aber deutlich verfehlte.

Eichner wechselte ein weiteres Mal und brachte Toni Fink für Fröde. Der Stürmer fügte sich direkt gut in die Mannschaft ein und kam zu mehreren Chancen, welche er allerdings nicht verwerten konnte. Der KSC war nun feldüberlegen, schaffte es aber nicht den ersehnten Führungstreffer zu erzielen.

 

Karlsruher SC: Uphoff – Carlson, Gordon, Pisot, Stiefler – Wanitzek, Gondorf, Fröde (84. Fink) – Ben-Hatira (55. Lorenz), Hofmann, Djuricin (55. Grozurek).

 

KSC gegen FC St. Pauli: Die Stimmen zum Spiel

 

#4 Mittelfeld – Lukas Fröde | Quelle: Hammer Photographie

 

Lukas Fröde: Es war ein komisches Spiel. Pauli hat sehr abwartend gespielt. Beide Mannschaften wollten nicht zu viel riskieren und dann kriegen wir einen Elfmeter, dass hätte uns sehr geholfen. Aber so ist es, der geht leider nicht rein. Das passiert. Dann haben wir ein Gegentor bekommen und dann kippt so ein Spiel normalerweise. Aber dann sind wir schnell zurückgekommen. Das war sehr wichtig. Am Ende hätte es noch in beide Richtungen kippen können.

Auf der einen Seite kann man sagen ungeschlagen durch die Englische Woche gekommen. Auf der anderen Seite kann man sagen kein Sieg. Ich finde aber wir sind deutlich stabiler. Wir sind deutlich näher dran, auch die Spiele zu gewinnen. Es fehlt halt immer so ein Quäntchen. Ich denk wir müssen einfach weiter machen.

 

Christian Eichner | Quelle: Uli Deck

 

Christian Eichner: „Man hat von Anfang gesehen was für Druck, was für eine Kraft auf dem Spiel lag. Was die Mannschaft gerade nach der Pause, der Corona-Pause, ausgezeichnet hat, ist dass sie sich nicht aufgibt. Dass sie immer an sich glaubt. Ich bin trotzdem froh, dass wir relativ zeitnah nach der Führung von St. Pauli den Ausgleich erzielen konnten. Wir müssen uns wieder mit einem Unentschieden zufriedengeben und müssen jetzt mal zwei Tage die Birne abschalten und uns ab Dienstag wieder auf den kommenden Gegner vorbereiten.

Die Enttäuschung sitzt tief drin. Wir hatten heute wieder die Möglichkeit an das Feld ranzurücken. Ich glaube wir tun gut daran uns selbst realistisch einzuschätzen. Wir sind nicht die Mannschaft, die einen Gegner auseinander spielt, der so kompakt hinten alles verdichtet und auf Konter lauert.“

 

Die KSC-Tabelle im Überblick

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