Ostern traditionell zu feiern ist nicht möglich
Erzbischof Burger: Osterbotschaft hilft in der Krise

Ostern traditionell zu feiern ist nicht möglich Erzbischof Burger: Osterbotschaft hilft in der Krise

Quelle: dpa/Patrick Seeger
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Ostern, wie es traditionell gefeiert wird, ist wegen der Corona-Krise in diesem Jahr tabu. Der Freiburger Erzbischof ruft dazu auf, das Fest trotz der Krise nicht zu vergessen. Ostern solle gefeiert werden – wegen des Coronavirus aber in anderer Form.

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sieht das diesjährige Osterfest als wichtige Antwort auf die Corona-Krise und als Hilfestellung in schwierigen Zeiten. „Es geht darum, die Menschen bestmöglich zu begleiten und zu unterstützen“, sagte Burger der Deutschen Presse-Agentur in Freiburg. Dies sei auch Aufgabe der Kirche und der christlichen Gemeinschaft. Die österliche Botschaft gewinne durch die Corona-Krise zusätzlich an Bedeutung. Ostern stehe für Hoffnung, Mut und Zuversicht in schwierigen Zeiten. Und es zeige, dass niemand allein sei. Christen sollten daher Gemeinsinn pflegen und das Osterfest wegen des Coronavirus nicht ausfallen lassen.

„Unsere Kirche und unser Glaube beruhen auf und vollziehen sich durch Begegnung und Beziehung“, sagte der Erzbischof. Da gemeinsame Gottesdienste und öffentliche Feiern wegen des Coronavirus auch an Ostern verboten seien, müssten sich die Gläubigen neu orientieren.

Gottesdienste würden über das Internet, im Fernsehen und im Radio live übertragen: „So sind wir bei den Menschen und können ihnen die Osterhoffnung auch in die eigenen vier Wände übermitteln.“ Zudem könne jeder Ostern daheim feiern und die Tage dort festlich gestalten. „Und je nachdem ergibt sich auch die Möglichkeit, über Telefon oder Video diejenigen Familienmitglieder und Freunde in diese Gemeinschaft einzubeziehen, die nicht vor Ort sind.“

Größere gemeinsame Feiern oder Treffen an einem Ort sollten aber vermieden werden. „Ich denke, dass es nun für alle Menschen und unsere Solidarität untereinander am wichtigsten ist, dass wir uns an die Empfehlung der äußersten Einschränkung unserer sozialen Kontakte halten“, sagte Burger: „Das bedeutet auch, dass wir nun nicht, wie vielleicht gewohnt, die Großfamilie zu uns einladen oder zu einer großen Osterfeier reisen sollten.“

Gemeinschaftliches Feiern könne auch über Entfernungen hinweg geschehen. Man sollte an jene denken, die einsam, krank oder traurig seien. Er werde für diese Menschen beten.

„Unsere Aufgabe ist es jetzt, angesichts der Krise, unserer Gemeinschaft eine neue Ausdrucksfähigkeit zu verleihen – auch über alle Entfernungen, Grenzen und Wohnungstüren hinweg“, sagte Burger. Neben dem Livestream der Gottesdienste gebe es auch Telefonseelsorge und das Angebot persönlicher Gespräche in den Pfarrgemeinden.

Freiburg ist mit mehr als 1,8 Millionen Katholiken die drittgrößte der 27 katholischen Diözesen in Deutschland. Das Gebiet umfasst Baden und Hohenzollern. Burger ist Erzbischof in Freiburg seit Sommer 2014.

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