News aus Baden-Württemberg
Evangelische Kirche in Karlsruhe: Missbrauchs-Kommission braucht noch Zeit

News aus Baden-Württemberg Evangelische Kirche in Karlsruhe: Missbrauchs-Kommission braucht noch Zeit

Quelle: Annette Riedl/dpa/Symbolbild
dpa

Die evangelische Kirche ist später als die katholische mit dem Thema Missbrauch konfrontiert worden. Entsprechend hinkt auch die Aufarbeitung hinterher. Schon seit längerem sollen Betroffene in Süddeutschland ein zentrales Forum kriegen. Doch das dauert.

Bis die evangelischen Landeskirchen in Baden, Württemberg, der Pfalz und Bayern ihre gemeinsame Missbrauchs-Kommission auf den Weg bringen, dauert es noch eine Weile. Im Januar ist ein Gespräch mit der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs geplant, wie die badische Landesbischöfin Heike Springhart jüngst in Karlsruhe sagte. Dabei gehe es um das Konzept, das die vier Landeskirchen erarbeitet haben.

Erst wenn die Beauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, zustimme, könnten die Mitglieder des Gremiums gesucht werden, sagte Springhart. Das sollten auf jeden Fall Betroffene sein, aber auch Experten und Kirchenfunktionäre. Repräsentiert werden solle die Kommission durch eine Person, die unabhängig von der Kirche ist.

Ursprünglich hatte die Kommission schon in diesem Jahr installiert werden sollen. «Ich fürchte, dass das noch eine Weile dauert», sagte Springhart nun. Das liege an der Komplexität des Themas. Da müsse sensibel vorgegangen werden, damit es auch gelingt. «Die Kirche hat hier eine besondere Fallhöhe», sagte die Landesbischöfin.

Nicht zuletzt wegen der Missbrauchsfälle und der teils schleppenden Aufarbeitung verlieren die christlichen Kirchen zusehends Mitglieder. Die evangelischen Kirchen hinken den Katholiken bei dem Thema hinterher, auch weil dort viel früher Fälle bekanntgeworden waren.

Dass die evangelischen Kirchen im Süden sich zusammentun wollen, begründete Bischöfin Springhart unter anderem mit unterschiedlichen Fallzahlen. Während in Baden mehr als 90 Fälle bekannt sind, seien es in der Pfalz beispielsweise gerade einmal 11. Völlig außer Frage stehe, dass es viel mehr sind – von denen bislang nur niemand wisse.

Auch unabhängig von der gemeinsamen Kommission seien die Kirchen aber bei dem Thema aktiv und im Gespräch, betonte Springhart. «Bei mir melden sich ja Menschen.» Zudem solle es im kommenden Frühjahr ein schon länger mit der Pfalz angedachtes Betroffenenforum geben. Dabei werde die Frage im Vordergrund stehen, was sich diese Menschen von der Kirche wünschen. Zugleich wollten die Kirchen deutlich machen, dass sie als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung stehen.

 

Weitere Nachrichten

Europa-Park startet neue Achterbahn "Voltron Nevera"

In einem südlichen Adria-Ambiente dreht die neue Achterbahn des Europa-Parks ihre Runden. Im Mai gibt es dann einen weiteren Neubeginn in der Freizeitanlage.

Volocopter in Bruchsal: CSU wirft Aiwanger Blockade von Umzug nach Bayern vor

Die CSU hat dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) vorgeworfen, eine Bürgschaft für den Elektro-Helikopter-Hersteller Volocopter und damit den Umzug des Start-ups nach Bayern zu blockieren.

Laut Netze BW: Erdgasnetz im Land ist weitgehend bereit für Wasserstoff

Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft - und könnte neben der Industrie teils auch in den Heizungskellern des Landes zum Einsatz kommen. Ein Feldversuch zeigt: Das Erdgasnetz wäre dafür weitgehend bereit.

Bundesgerichtshof in Karlsruhe: THC-Grenzwert bleibt bei 7,5 Gramm

Der Bundesgerichtshof (BGH) hält auch nach der teilweisen Legalisierung von Cannabis am bisherigen strengen Orientierungswert für Strafen bei schweren Verstößen fest.

Gericht beschlagnahmt Schiff nach millionenschwerem Schaden in Iffezheim

Eine betrunkene Steuerfrau soll den Unfall mit dem Schiff «La Primavera» an der Rheinschleuse Iffezheim im November verursacht haben. Ein Millionenschaden entstand. Nun wurde das Schiff beschlagnahmt.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 
















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.