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Gejagt, verspeist, bedroht: Gürteltier ist „Zootier des Jahres“

News Gejagt, verspeist, bedroht: Gürteltier ist „Zootier des Jahres“

Quelle: Bernd Weißbrod/dpa
dpa

Gürteltiere werden vor allem in Südamerika gejagt und verspeist – sie sind daher als Art bedroht. Nun hat das Gürteltier eine ganz besondere Auszeichnung erhalten.

Das Gürteltier ist das «Zootier des Jahres». Es tritt damit die Nachfolge von Gecko, Krokodil, Pustelschwein und Ara an, wie die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) in der Wilhelma in Stuttgart bekannt gab. Zur Feier des Tages kam auch einer der beiden Stuttgarter Vertreter des neuen Titelträgers im zoologisch-botanischen Garten ans Tageslicht.

Beim «Zootier des Jahres» geht es den Machern um den Artenschutz. Die Kampagne wurde 2016 ins Leben gerufen, um sich für stark gefährdete Tierarten einzusetzen, die nicht so bekannt sind oder deren Bedrohung selten besprochen wird. Damit keine Tiergruppe zu kurz kommt, wird dabei immer zwischen Fell, Federn und Schuppen abgewechselt.

«Es geht dann jeweils darum, eine Art zu wählen, die nicht so im Fokus steht, die vielleicht ein bisschen unscheinbar daherkommt und dennoch eine besondere Rolle spielt», sagte Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. Mit der Wahl sollen konkrete Artenschutzprojekte unterstützt werden – etwa in Südamerika.

 

Gürteltiere werden gejagt und verlieren Lebensraum

Denn dort werden Gürteltiere häufig wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches gejagt. Die industrielle Landwirtschaft dringt mit ihren Reis-, Nutzholz- und Palmölplantagen immer weiter in die Lebensräume der Gürteltiere vor und auch die Erdölförderung beeinträchtigt die Tiere, wie die ZGAP kritisiert. Auch werden zunehmend Pestizide in der Landwirtschaft eingesetzt. Dadurch verschwinden zunehmend Insekten, die Nahrungsgrundlage der Gürteltiere.

Zusammen mit ihren engsten Verwandten, den Faultieren und Ameisenbären, bilden Gürteltiere eine der ältesten Gruppen heutiger Säugetiere. Benannt sind sie nach ihrem charakteristischen Hautknochenpanzer, zudem haben sie einen gedrungenen Körper, kurze Beine, einen knöchernen Schwanz und einen nahezu perfekten Panzer aus beweglichen Horn- und Knochenplatten. Je nach Art sind sie unterschiedlich groß, vom 15 cm kleinen Gürtelmull bis zum Riesengürteltier, das bis zu einem Meter lang wird.

 

Gürteltiere sind schwer zu zählen

Als Einzelgänger schlafen Gürteltiere tagsüber in Erdhöhlen und gehen nachts auf Nahrungssuche, wobei sie mit starken Krallen Insekten oder kleine Wirbeltiere ausgraben. Da sie zudem oft große Reviere besetzen, ist es eine Herausforderung, diese Tiere zu untersuchen oder gar ihre Populationsgrößen zu bestimmen. Kugelgürteltiere wie die beiden Stuttgarter Wilhelma-Exemplare Frodo und Frida rollen sich bei Gefahr zusammen, andere wie das Braunborstengürteltier graben sich ein.

 

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