VBK, KASIG und Schindler Gemeinsame Lösung: So sollen die Stadtbahntunnel-Aufzüge hitzebeständiger werden
Da kürzlich, aufgrund der hohen Temperaturen, Stadtbahntunnel-Aufzüge in Karlsruhe aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden mussten, wollen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe nun zusammen mit der KASIG und dem Aufzughersteller Schindler das Problem beheben.
Ad hoc Umbaumaßnahmen an vier Fahrstühlen
Um die Verfügbarkeit aller Stadtbahntunnel-Aufzüge auch bei hohen Temperaturen zu verbessern, setzen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) nun gemeinsam mit der KASIG und dem Aufzughersteller Schindler Deutschland in den nächsten vier Wochen ad hoc Umbaumaßnahmen an vier Fahrstühlen um.
Darüber hinaus werde es langfristige, Gewerke übergreifende Maßnahmen geben, die in den nächsten Wochen von den Partnern gemeinsam besprochen werden sollen, teilt die VBK in einer Pressemeldung mit. Dadurch wolle man hitzebedingte Ausfälle der Anlagen künftig verhindern.
Hitzebedingte Ausfälle in den letzten Tagen
Zu hitzebedingten Ausfällen ist es in den letzten Tagen vereinzelt über mehrere Stunden hinweg gekommen. Betroffen von den Ausfällen waren vier Anlagen. Diese sind aufgrund ihrer Lokation besonders stark und lange der Sonne ausgesetzt und haben sich deshalb in besonderem Maße erhitzt, wird informiert.
Es handelt sich um zwei Aufzüge am Europaplatz, einen Aufzug auf der Südseite der Haltestelle Marktplatz Kaiserstraße und eine Anlage auf der Nordseite des Kronenplatzes. Dort sollen die ad hoc Maßnahmen umgesetzt.
Diese Umbaumaßnahmen sollen nun helfen
Beim Umbau soll eine Komponente der Leistungselektronik innerhalb des gläsernen Aufzugsschachts von oben weiter nach unten in den schattigeren Bereich versetzt werden, um eine schnelle Überhitzung und eine dadurch hervorgerufene sicherheitsbedingte Ausschaltung zu vermeiden. Die Maßnahmen werden kurzfristig umgesetzt, um die Verfügbarkeit der Aufzüge möglichst zu erhöhen, wird in der Pressemeldung erklärt.
„Gemeinsam mit der KASIG und den VBK werden wir darüber hinaus im September über weitere, Gewerke übergreifende Maßnahmen sprechen, die eine dauerhafte Verbesserung erwirken“, sagt Marcel Imfeld, Mitglied der Geschäftsleitung von Schindler Deutschland.
Hitzeschutzmaßnahmen bei der Aufzugsplanung
Die einschlägige Aufzugsnorm sieht bereits eine Temperaturspanne im Fahrschacht und am Aufstellort für Triebwerk und Steuerung von +5°C bis +40°C zum Betrieb der Aufzugsanlagen und für die Sicherheit der Fahrgäste vor. Es wurden darüber hinaus bereits zusätzliche Blechabdeckungen der Motoren, zum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung, eingebaut.
Die Mundhäuser verfügen über eine Schachtentlüftung im Schachtkopf. Außerdem wurden Glaselemente der Mundhäuser mit einer Schutzfolie gegen die Sonne ausgestattet. Die Aufzugsanlagen verfügen weiterhin über eine Sommerschaltung, die bei Temperaturen über 25°C regelmäßige Leerfahrten der Aufzugskabine durchführt. Bei den Leerfahrten öffnen die Aufzugstüren, was zu einer besseren Lüftung des Aufzugsfahrschachtes beiträgt, informieren die VBK.
„Obwohl wir bereits im Vorfeld sehr viele Maßnahmen ergriffen haben, um den Betrieb auch im Hochsommer zu garantieren, zeigt nun die Praxis, dass wir zusätzliche Umbauten benötigen“, sagt Dr. Alexander Pischon.
Karlsruher Verkehrsverbund übernimmt Taxi-Rechnung
„Wir werden auch in den nächsten Tagen bei etwaigen Ausfällen über Servicepersonal vor Ort informieren und helfen und über Ansagen in die Bahnen frühzeitig aufklären. Weiterhin bieten wir unseren mobilitätseingeschränkten Fahrgästen an, sich ein Taxi für die Fahrt von der letzten bis zur nächsten barrierefreien Haltestelle zu rufen. Die Rechnung können sie beim Karlsruher Verkehrsverbund einreichen“, teilt Dr. Alexander Pischon, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft VBK und der für den Bau verantwortlichen KASIG, mit.
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