News aus Baden-Württemberg
Gute Nachricht vor Ostern: Zahl der Feldhasen legt weiter zu

News aus Baden-Württemberg Gute Nachricht vor Ostern: Zahl der Feldhasen legt weiter zu

Quelle: Patrick Pleul/zb/dpa/Symbolbild
dpa

Auf Feldern im Südwesten sind wieder mehr Feldhasen gezählt worden. Doch so viele wie noch vor Jahrzehnten gibt es längst nicht mehr.

Eine Woche vor Ostern gibt es gute Neuigkeiten zu den Feldhasen: Ein trockenes und warmes Frühjahr hat ihnen in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr viel Nachwuchs beschert. Bei Zählungen im vergangenen Frühjahr hoppelten im Schnitt 19 Feldhasen pro Quadratkilometer auf Feldern, Wiesen und Äckern, wie der Landesjagdverband am Montag in Stuttgart mitteilte. Im Frühjahr 2022 hatten die Jägerinnen und Jäger bei nächtlichen Stichprobenzählungen noch im Schnitt 14 Langohren gezählt, im Jahr zuvor waren es 16 gewesen.

Die meisten Feldhasen sind laut Verband in der mittelbadischen Rheinebene sowie im Donau-Iller-Lech-Raum zu finden, die wenigsten im Hochrheingebiet und im oberschwäbischen Hügel- und Moorland.

Rekordzahlen bei Zählung

Auch bundesweit gebe es mit im Durchschnitt 19 Feldhasen pro Quadratkilometer auf Feldern, Wiesen und Äckern ein «Allzeithoch», wie der Sprecher des Deutschen Jagdverbandes (DJV), Torsten Reinwald, sagte. Es sei der höchste Wert seit Beginn des bundesweiten Monitorings 2001. Vor allem das trockene Frühjahr 2023 habe optimale Startbedingungen für den Hasen-Nachwuchs bereitet. Der Frühling ist eine wichtige Geburtenzeit der Feldhasen. 2022 hatten die Jägerinnen und Jäger deutschlandweit im Schnitt noch 16 Tiere pro Quadratkilometer gezählt.

Feldhasen sind in Deutschland nahezu flächendeckend verbreitet, selbst in Waldgebieten und urbanen Lebensräumen wie Berlin kommen sie vor. Zwischen den sechs deutschen Großlandschaften gibt es aber Unterschiede bei den Beständen: Mit im Schnitt 28 Feldhasen pro Quadratkilometer ist der Bestand im nordwestdeutschen Tiefland, also von der dänischen Grenze bis ins nördliche Rheinland, am dichtesten. In den südwestdeutschen Mittelgebirgen sind es 21 Feldhasen. Vergleichsweise wenig zu finden sind die Langohren im nordostdeutschen Tiefland mit im Schnitt 7 Tieren und im Alpenvorland mit 9 Tieren.

Zählen im Scheinwerferlicht

«Man könnte sagen, dass der Hase ein Gewinner des Klimawandels ist», sagte Reinwald. Denn die Langohren hätten als ursprüngliche Steppenbewohner insbesondere von trockenen und warmen Frühjahren profitiert. Die Monate April und Mai seien die entscheidende Zeit für das Aufwachsen von Junghasen. «Wenn es da trocken ist und auch noch warm, dann ist das optimal», sagte Reinwald. Empfindlich sind junge Feldhasen dagegen für nasskalte Witterung. Denn eine schützende Höhle wie etwa Kaninchen haben Feldhasen nicht.

Gezählt werden die Feldhasen von den Jägerinnen und Jägern im Rahmen des Wildtier-Monitorings im Frühjahr und im Herbst. Dann wird erfasst, wie viele Tiere auf einer bestimmten Strecke im Licht eines normierten Scheinwerfers nachts zu entdecken sind. In Baden-Württemberg wurde in mehr als 120 Revieren gezählt.

Besonders zufrieden sind die baden-württembergischen Jäger mit der Entwicklung des Hasen-Nachwuchses. Die sogenannte Zuwachsrate, also die Differenz der Zählungen im Frühjahr und im Herbst 2023, lag bundesweit bei 15 Prozent Zuwachs, in Baden-Württemberg dagegen bei 24 Prozent. «Solch gute Werte wurden seit Beginn der Zählungen noch nicht erreicht», teilte der Verband mit.

Zwei Millionen Feldhasen in Deutschland

Insgesamt ist der Feldhasen-Bestand in Deutschland in den vergangenen Jahren gewachsen. Die Deutsche Wildtier Stiftung schätzt, dass mindestens zwei Millionen Feldhasen (Lepus europaeus) in Deutschland leben. Die positive Entwicklung dürfe allerdings nicht über den langfristigen Trend hinwegtäuschen, sagte Andreas Kinser, Leiter Natur- und Artenschutz der Stiftung. «Wenn wir uns die letzten 50 Jahre anschauen, dann geht der Trend nach unten.» Vor allem eine intensive Landwirtschaft mache die Landschaft weniger abwechslungsreich und damit den Lebensraum für Feldhasen knapp.

 

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