Regionale Eier & artgerechte Haltung
Hühner retten & Eier kaufen – alles rund ums Huhn in Karlsruhe

Regionale Eier & artgerechte Haltung Hühner retten & Eier kaufen – alles rund ums Huhn in Karlsruhe

Quelle: Pixabay

Egal ob Frühstücksei, im Kuchen oder als Spiegelei – Eier stehen bei vielen Menschen auf dem Einkaufszettel. Doch was beim Eierkauf beachtet werden sollte, wo es in Karlsruhe regionale Eier gibt und wie man selbst Hühner halten kann, verrät meinKA.

Geflügelhöfe in Karlsruhe – Eier aus der Region

Wo sollten Eier gekauft werden? Im Supermarkt, im Hofladen oder direkt beim Geflügelhof? Rund um Karlsruhe gibt es einige Direkterzeuger und Eier von „glücklichen Hühnern“. Hierzu zählt beispielsweise der Geflügelhof Denninger in Karlsbad. Der Hof wird bereits in der dritten Generation bewirtschaftet und ursprünglich wie auch heute, liegt der Schwerpunkt bei der Legehennenhaltung.

Die Hühner werden hier in Bodenhaltung mit einem überdachten Auslauf gehalten, samt Rückzugsnestern zum Eierlegen und Futter aus eigenem Anbau. Die Eier vom Geflügelhof Denninger können vor Ort gekauft werden, im Hofladen oder dem 24-Stunden-Eierautomaten. Außerdem bietet der Geflügelhof „Eiertouren“ inklusive Lieferung bis an die Haustür an.

Auch der Hagsfelder Hofladen verkauft frische Eier seiner freilaufenden Hühner! Der Betrieb der Familie Beideck halten ihre 700 bis 1.000 Hühner in Freilandhaltung, verteilt auf drei Ställe mit Außenbereich im Grünen. Gefüttert werden die Hühner mit einem ausgewählten Körnermüsli. „Unsere Eier werden von Opa Beideck liebevoll jeden Tag sortiert und der richtigen Größe zugeordnet, tagesfrisch gestempelt und im Hofladen verkauft“, so die Familie Beibeck.

Ebenfalls frische Eier sind unter anderem auf dem Gut Werrabronn in Weingarten (Baden), dem Bio-Geflügel- und Eierhof Günth in Ettlingen, dem Gefügelhof Zapf in Gengenbach-Schönberg sowie den Karlsruher Wochenmärkten zu bekommen.

 

Hagsfelder Hofladen Hühner Huhn

Hühner beim Hagsfelder Hofladen. | Quelle: Thomas Riedel

 

Freiland oder Bio? Haltungsform & Eierkauf

Wer sich ein Ei schon einmal genauer angeschaut hat, dem sind sicherlich die aufgedruckten Nummern und Buchstaben auf der Eierschale aufgefallen. Was es damit auf sich hat und ob Bio-Eier wirklich besser als Eier aus Freilandhaltung sind, erklärt meinKA im Überblick.

 

Im Überblick – einzelne Haltungsformen

Käfighaltung: Die Hennen werden in mehrstöckigen Käfigen auf Drahtgittern gehalten – allerdings muss die Käfighaltung den biologischen und verhaltensspezifischen Bedürfnissen der Tiere gerecht werden und über Nester oder Sitzstangen verfügen.

Bodenhaltung: Die Hühner leben bei dieser Haltungsform meistens ausschließlich in einem Stall – aber sie können sich frei bewegen. Neun Hennen leben dabei auf einem Quadratmeter.

Freilandhaltung: Hennen haben bei der Freilandhaltung tagsüber Auslauf im Freien und können ihre natürlichen Verhaltensweisen und ihr Bewegungsbedürfnis ausleben. Jedes Huhn hat im Auslauf mindestens vier Quadratmeter Fläche zur Verfügung.

Ökologische Erzeugung: Eier aus ökologischer Erzeugung müssen EU-weit besondere Anforderungen erfüllen. Sie werden mit Futter gefüttert, das überwiegend aus ökologischem Anbau stammt. Außerdem haben die Hennen neben Auslauf auch Tageslicht in den Ställen und Hähne in den Ställen.

 

Das bedeuten die Nummern auf den Eiern

Die erste Ziffer auf dem Aufdruck der Eier steht für das Haltungssystem der Hühner (0 = ökologische Erzeugung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung). Danach folgt das jeweilige Länderkürzel, um zu sehen, woher die Eier kommen (DE für Deutschland, NL für Niederlande, AT für Österreich und BE für Belgien). Die danach folgenden Ziffern identifizieren den Betrieb und die Stallnummer. Jeder Erzeugerbetrieb hat eine individuelle Nummer, zudem ist die Kennzeichnung der Eier EU-weit verbindlich geregelt.

 

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Hühner retten und im eigenen Garten halten

Wer den Traum vom Hühner-Besitzer leben möchte, der benötigt sowohl einen Garten als auch Hühner. Große Probleme stellt die Hühnerhaltung übrigens nicht da, denn wer beispielsweise vier Hennen und einen Hahn im eigenen Garten halten will, kann das selbst in einem reinen Wohngebiet ohne baurechtliche Bedenken tun. Das erlaubt die bundesweit geltende Baunutzungsverordnung – denn Hühner gelten als „Kleintiere“, genau wie Kaninchen, Hamster oder Meerschweinchen. Vielleicht sollten allerdings die Nachbarn vor dem Hühnerkauf informiert werden, bevor der Hahn diese morgens lautstark weckt.

Zu beachten gilt allerdings, dass eine kleine Gruppe von Tieren mindestens 70 Quadratmeter Auslauffläche sowie einen Stall benötigt, damit diese Hühner artgerecht gehalten werden können. Mobile Ställe sind dabei unproblematisch – wer allerdings ein festes Hühnerhaus bauen möchte, sollte sich vorab beim örtlichen Baurecht informieren, denn je nach Größe, Wohngebiet sowie Abstand zum Nachbargrundstück gibt es hier einiges zu beachten. Ebenfalls wichtig: Die Hühner müssen bei der Tierseuchenkasse angemeldet werden.

 

Hühner retten – Organisation vermittelt Legehennen

Viele Geflügelhöfe verkaufen ihre Legehennen meist auch an Privatpersonen zur eigenen Haltung. Wer mit dem Hühnerkauf allerdings noch etwas Gutes tun möchte, kann beispielsweise „ausgediente“ Legehennen aufnehmen. Die Organisation „Rettet das Huhn e.V.“ kümmert sich um die Vermittlung dieser Hennen, bevor diese im Schlachthof entsorgt werden.

Rund 45 Millionen Legehennen sterben allein in Deutschland im Alter von 1 1/2 Jahren, da ab dann ihre Legeleistung etwas nachlässt und sie als wertlos befunden und ersetzt werden. Rettet das Huhn vermittelt jährlich rund 12.000 Legehennen an Menschen, die diesen Hühnern ein besseres Leben bieten können.

 

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