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Karlsruhe & Co. schließen „EnergiePakt“: So sollen 20 Prozent Energie gepart werden

Aktuell Karlsruhe & Co. schließen „EnergiePakt“: So sollen 20 Prozent Energie gepart werden

Um zum Energiesparen aufzurufen, starten die Karlsruhe, Baden-Baden, Rastatt, Ettlingen, Rheinstetten, Bruchsal und Bretten mit ihren Stadtwerken eine Kampagne. Am Mittwoch, 24. August 2022, wurde im Rathaus Karlsruhe über den „EnergiePakt“ informiert.

Der Gas-Preis ist um 480 Prozent gestiegen

Aufgrund verminderter Gaslieferungen aus Russland und ein Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage könnte im Winter 2022 eine Gasmangellage entstehen.

Bereits jetzt ist der Preis um 480 Prozent gestiegen, der für Strom auch um 337 Prozent. Nun drohe die Situation, dass bei den kommenden kalten Wintertagen zu wenig Erdgas zur Verfügung stehe, teilt die Stadt Karlsruhe in einer Pressemeldung mit.

 

 EnergiePakt: Kräfte & Kompetenzen bündeln

„Auch wir hier in der Region Karlsruhe können uns den markt- und weltpolitischen Gegebenheiten nicht entziehen und die Ursachen nicht stoppen“, so Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. „Aber wir alle können vor Ort tätig werden und werden das auch tun“, unterstreicht er und zeigt sich erfreut darüber, dass sich auch die Städte Baden-Baden, Rastatt, Ettlingen, Rheinstetten, Bruchsal und Bretten an der Initiative beteiligen.

Mit dem Ziel alle Kräfte und Kompetenzen zu bündeln, um die Auswirkungen der Energiekrise für die Menschen und Unternehmen vor Ort abzumildern, hat der Karlsruher Oberbürgermeister zusammen mit den Stadtwerken Karlsruhe den sogenannten „EnergiePakt“ ins Leben gerufen. Eine Initiative, der sich nicht nur die genannten Städte und Stadtwerke angeschlossen haben, sondern auch zahlreiche Partner.

 

Den EnergiePakt für die Technologieregion Karlsruhe stellten (v.l.n.r.) die Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Dietmar Späth (Baden-Baden), Martin Wolff (Bretten), Johannes Arnold (Ettlingen) und Bürgermeister Michael Heuser (Rheinstetten) im Karlsruher Rathaus vor. | Quelle: Stadt Karlsruhe, Georg Hertweck

 

Gemeinsames Zeichen des Zusammenhaltes

Ziel der Initiative sei es, gemeinsam ein Zeichen des Zusammenhaltes zu setzen, ein Bewusstsein für Energie und den Energieeinsatz eines jeden und einer jeden Einzelnen zu schaffen, zum aktiven Energieeinsparen zu motivieren, Energieberatungen durchzuführen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie durch effektive Verbrauchsreduzierungen die negativen Folgen der Energiekrise durch vermeintlich kleine aber auch große Maßnahmen abgemildert werden können.

„Das ist leider noch nicht bei allen in der Bevölkerung angekommen“, zeigt sich Dr. Mentrup besorgt. Umso wichtiger sei es, sich dem Aufruf der Bundesregierung anzuschließen und ab sofort 20 Prozent Energie einzusparen. So kann schon heute mehr Gas in die Speicher gefüllt werden, damit dann an den kalten Tagen das zur Verfügung stehende Gas ausreiche.

 

Maßnahmen für das 20-Prozent-Ziel

„Jeder und jede Einzelne ist gefordert, seinen individuellen Beitrag zu leisten. Doch wir Kommunen haben eine besondere Verantwortung auch mit Blick auf das Funktionieren der Wirtschaft in unserer prosperierenden Technologieregion. Und wir haben eine Vorbildfunktion, indem wir das Thema Energiesparen durch konkrete Maßnahmen zum Beispiel in den öffentlichen Gebäuden vorleben“, so Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick aus Bruchsal. Es sei die Summe von vielen kleinen Veränderungen, das Hinterfragen von Gewohnheiten, die letztendlich großes bewirken könnten.

„Manchmal ist es einfach, wie etwa die Heizung etwas herunterzudrehen und so Energie zu sparen. Wenn wir aber ehrlich sind, dann geht es auch definitiv um Konsumverzicht und das fordert jeden einzelnen“, so Oberbürgermeister Dietmar Späth (Baden-Baden). Die einzelnen Städte werden in den kommenden Wochen Vorträge, Beratungsangebote und konkrete Hilfestellungen zum Thema auf den Weg bringen.

Aber auch Botschafterinnen und Botschafter an Schulen, in Vereinen, Energieberatungen im Rahmen von Veranstaltungen, und Experten-Interviews sollen für das Energiethema mit umfangreichen Maßnahmen informieren und für das Energiesparen sensibilisieren. „Wichtig ist vor allem, eine möglichst breite Zielgruppe anzusprechen“, gibt Bürgermeister Michael Heuser (Rheinstetten) als Maßgabe aus.

 

Internetseite, Energiespar-Challenge & Co.

Zudem wurde die Internetseite www.swka.de/energie-pakt-ka erstellt, die Seite soll zahlreiche Hilfestellungen für das individuelle Energiesparen bieten und über die Hintergründe der Energiemarktsituation informieren. Zudem gäbe es eratungs- und Hilfsangebote.

So soll eine Energiespar-Challenge dazu aufrufen, die 20 Prozent zu erreichen. Als Anlaufstelle für die Menschen in der Region diene zudem ein Energy-Mobil. Geschulte Energieberaterinnen und -berater seien an Bord und stehen Rede und Antwort, erklären die politischen Sachverhalte und Hintergründe der Energiekrise und geben Tipps zum Energiesparen und zur Kostensenkung. Wann sich das Energy-Mobil wo aufhält, wird auf der Internetseite bekannt gegeben, heißt es.

 

Engagement und Solidarität sind gefragt

„Obgleich ich dachte, bereits alles getan zu haben, konnte ich doch noch erhebliches Potenzial durch die vielen guten Vorschläge entdecken“, betont Oberbürgermeister Johannes Arnold aus Ettlingen. Engagement und Solidarität sind gefragt. Jeder und jede von uns kann selbst aktiv werden, um durch weniger Verbrauch die aus dem Gleichgewicht geratenen Energiepreise auszugleichen.

„Energieeinsparpotentiale gibt es in fast allen Bereichen des täglichen Lebens. Sie zu nutzen, leistet einen wichtigen Beitrag zur absoluten Reduktion des Energieverbrauchs und zum Erreichen der Klimaschutzziele. Hier stehen wir alle in der Verantwortung“, ergänzt Oberbürgermeister Martin Wolff (Bretten).

Einig sind sich die Initiatoren des EnergiePakts, dass vor den Menschen in der Region keine einfache Zeit liege. Aber gemeinsam hätte die Region die Stärke, viel Positives für die zu bewegen. „Die Energiekrise stellt uns vor einzigartige Herausforderungen. Aber Karlsruhe und die Region sind auch einzigartig“, so das zuversichtliche Fazit von Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup.

 

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