News aus Baden-Württemberg
Karlsruher EnBW will Flüssiggas über Terminal Stade beziehen

News aus Baden-Württemberg Karlsruher EnBW will Flüssiggas über Terminal Stade beziehen

Quelle: Uli Deck
dpa

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine beschleunigt die Suche nach Alternativen zu russischem Erdgas. Flüssigerdgas (LNG) ist eine davon. Großversorger schichten ihr Portfolio um.

Der Energieversorger EnBW will jährlich mindestens drei Milliarden Kubikmeter Flüssigerdgas (LNG) über das geplanten LNG-Terminal in Stade beziehen. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten EnBW und der Betreiber Hanseatic Energy Hub, wie beide Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Das Terminal in Stade soll ab 2026 bereitstehen und in der Endstufe über eine geplante Regasifizierungskapazität von zwölf Milliarden Kubikmetern pro Jahr verfügen.

LNG spiele bei der Brennstoff-Diversifizierung für die Energieerzeugung eine zentrale Rolle. «Wir haben uns deshalb ganz gezielt für Stade als Importterminal entschieden. Das Projekt verfügt technisch, genehmigungsseitig und kommerziell über einen hohen Reifegrad», sagte Georg Stamatelopoulos, EnBW-Vorstand für Nachhaltige Erzeugungs-Infrastruktur. Als Pluspunkte nannte er die kurze Anschlussdistanz an das deutsche Gastransportnetz sowie das «Null-Emissions-Konzept».

LNG wird mit minus 162 Grad tiefgekühlt, flüssig per Schiff transportiert, angelandet, erwärmt, «regasifiziert» und dann in die Netze eingegeben. Da in Stade für die Erwärmung des LNG die Prozessabwärme des nahegelegenen Industrie- und Chemieparks genutzt werden soll, setze das Termin während des Betriebs kein CO2 frei.

EnBw ist der erste Großkunde für Stade. HEH sprach von einem «starken Ankerkunden». Neben der beabsichtigen Gasbezugsmenge würden auch Gespräche über eine «darüberhinausgehende Zusammenarbeit» geführt. Details dazu wollte eine Unternehmenssprecherin aber nicht nennen.

Neben Stade sind auch in Wilhelmshaven und Brunsbüttel LNG-Terminals geplant. Beide Standorte wurden von der Bundesregierung explizit bestätigt. Gesellschafter des Stader Hanseatic Energy Hub sind der Gasinfrastrukturbetreiber Fluxys (Belgien), die Partners Group (Schweiz) und die Buss-Gruppe aus Hamburg. HEH plant, die Genehmigungsunterlagen für das LNG-Terminal und den Hafen vor Ostern 2022 einzureichen.

Bei Maximalauslastung könnten laut HEH rund zehn Prozent des deutschen Gasbedarfs über Stade abdeckt werden. Für das Projekt unmittelbar an der Elbe auf dem Gelände des Chemiekonzerns Dow Chemical sind 800 Millionen Euro an Investitionen geplant. Hinzu kommen etwa 150 bis 200 Millionen Euro für öffentliche Hafenanlagen. Derzeit bezieht Deutschland Flüssigerdgas von anderen europäischen Terminals.

 

Weitere Nachrichten

Großeinsatz in Rastatt: Gefährlicher Brief in Verteilerzentrum – eine Verletzte

Nach einem Kontakt mit einer mysteriösen Substanz im Briefzentrum landet eine Mitarbeiterin im Krankenhaus. Etliche Einsatzkräfte rücken aus. Was bisher bekannt ist.

Historische Zahl: 150 Millionen Menschen besuchen Europa-Park

Mehrere Millionen Menschen reisen jedes Jahr in ein kleines südbadisches Dorf, um den Europa-Park zu besuchen. Eine Schweizer Familie knackt eine besondere Marke - und bekommt Geschenke.

Ermittlungserfolg in Bruchsal: Drei Festnahmen nach Millionenraub an 84-Jährigem

Mit einem Trick wird ein Mann überzeugt, Gold aus dem Schließfach zu holen. Zwei Männer sind nach dem Raub in Untersuchungshaft. Bei den Ermittlungen gerät ein Dritter in das Visier der Polizei.

Mehr Masern in Karlsruhe - Fälle auch in Rheinland-Pfalz

Nach dem Masernausbruch in Karlsruhe hat sich die Zahl der Infizierten erhöht. Einige der Erkrankten sind in Nachbarländern. Wer betroffen ist und wie man sich selbst gegen Masern schützen kann.

Neue Formen des Abschieds: Rheinland-Pfalz erlaubt, was in Baden-Württemberg undenkbar ist

Rheinland-Pfalz erlaubt, was in Baden-Württemberg undenkbar ist – Asche im Fluss, Urnen zu Hause, neue Formen des Abschieds. Sozialminister Lucha und Ministerpräsident Kretschmann winken ab.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 













Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.