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Klimawandel: Experten warnen vor Gefahren durch Hitze

News aus Baden-Württemberg Klimawandel: Experten warnen vor Gefahren durch Hitze

Quelle: Jana Bauch/dpa/Symbolbild
dpa

Gefährliche Mücken, mehr Pollen und deutlich mehr Hitzetage: Der Klimawandel hat auch starke Auswirkungen auf die Gesundheit. Experten raten zur Vorbereitung. Das Land sieht die Kommunen in der Pflicht und setzt auf Freiwilligkeit.

Ärzte, Politik und Meteorologen warnen wegen des Klimawandels vor zunehmenden Gesundheitsgefahren durch Hitzewellen in Baden-Württemberg. «Wir müssen uns auf die zunehmenden Hitzewellen vorbereiten und an besonders heißen Tagen Schutzmaßnahmen ergreifen», sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Mittwoch in Stuttgart.

Besonders in Baden-Württemberg müssten sich die Menschen auf häufigere und intensivere Hitzewellen einstellen, so Lucha. Diese könnten im Extremfall auch zum Tod führen, warnte er. «In Baden-Württemberg werden pro Jahr circa 1500 Todesfälle durch Hitze explizit mitverursacht», sagte Lucha mit Verweis auf Schätzungen des Statistischen Landesamts. Städte und Gemeinde seien gefordert, sich mit sogenannten Hitzeaktionsplänen vorzubereiten und Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Entsprechende Pläne gibt es bislang nur in wenigen Kommunen in Baden-Württemberg, etwa in Mannheim. Dort können Bürger beispielsweise auf einer Karte kühle Orte in der Stadt finden. Genaue Zahlen zur Lage im Land gibt es aber nicht. «Wir wissen gar nicht, was einzelne Kommunen machen», sagte Lucha. Das Landesgesundheitsamt erfasse das derzeit. Eine Pflicht zur Erarbeitung eines Aktionsplans gibt es derzeit nicht – und sei auch nicht nötig: «Das liegt im Eigeninteresse der Kommunen, wir brauchen das nicht verbindlich machen», sagte Lucha.

«Hitzewellen werden an Intensität gewinnen, ihre Dauer wird ansteigen und die Häufigkeit zunehmen», sagte Andreas Matzarakis, Leiter des Zentrums für medizin-meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes. Momentan gebe es in Deutschland jährlich etwa drei Hitzewellen, in 30 bis 40 Jahren sei mit vier bis sechs zu rechnen.

Schon heute machten sich Hitzewellen im Gesundheitswesen stark bemerkbar, sagte Robin Maitra, Klimaschutzbeauftragter der Landesärztekammer. «Bei Hitze nehmen die Einsatzzahlen bei den Rettungsdiensten, die Krankenhausaufnahmen und die Arztbesuche zu», sagte er. Auch gebe es in Hitzephasen verstärkt schwere Erkrankungen. Es komme häufiger zu Herzinfarkten, Nierenschwächen und auch Schlaganfällen. Besonders gefährdet seien ältere, pflegebedürftige und vorerkrankte Menschen sowie Schwangere und Kinder.

Man nehme das Thema sehr ernst, sagte Maitra. So sei das Thema Klimawandel bereits in die Facharztausbildung in Baden-Württemberg aufgenommen worden. Auch müssten die Ärztinnen und Ärzte im Land in den Sommermonaten ihre Behandlungen an die Temperaturen anpassen, etwa Medikamentenpläne umstellen.

Neben der Belastung durch mehr heiße Tage bringe der Klimawandel aber auch weitere gesundheitliche Risiken mit sich, sagte Gottfried Roller, Leiter des Landesgesundheitsamts. So müssen man etwa mit neuen Infektionskrankheiten rechnen, die durch eingewanderte Arten übertragen werden, etwa die Asiatische Tigermücke. Auch die Pollensaison trete immer früher auf, dauere länger und sei intensiver.

 

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