Bericht von der Karlsruher Großbaustelle Kombilösung Karlsruhe: In der Kriegsstraße wird tonnenweise Beton verbaut
Zum Ende des Jahres soll der Tunnel in der Kriegsstraße in Summe ein Kilometer lang sein. Um dieses Ziel zu erreichen, fließen derzeit viele Tonnen Beton in die Baustelle. Im Straßenbahntunnel geht derweil der Innenausbau mit großen Schritten voran.
Am Karlstor startet der Bau ab April richtig durch
In der Kriegsstraße ist schon lange nicht mehr der ursprüngliche Zustand zu erkennen: Die ehemaligen Unterführungen sind nicht mehr nutzbar, dafür entstehen immer mehr Meter des neuen Autotunnels, auf dem später eine Bahnlinie Platz finden kann. Doch bis es soweit ist, muss der Rohbau noch deutlich an Größe gewinnen – was er aber derzeit Meter um Meter tut. Dafür fließt pausenlos Beton in die Tunnelsohle, die Außenwände, die Mittelwand oder auch den Tunneldeckel.
Diese Arbeiten sind vor allem in den Baufeldern W3 und W4 sowie dem Baufeld O4 im Gange. Diese drei Bereiche befinden sich alle rund um das Ettlinger Tor. Erste Vorboten für das Betonieren sind aber auch im Baufeld W1 ganz im Westen zu finden. Hier ist die Erde bereits bis auf die Endtiefe ausgehoben. Unter dem Karlstor, aber auch östlich davon, wird noch die letzte Weichgelsohle eingebracht. Diese verhindert, dass das Grundwasser in die Baugrube eindringen kann. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind – und wenn der Bahnverkehr ab April hier ruht, dann kann auch hier der Tunnelbau so richtig starten. Hier muss zudem die Unterführung noch teilweise abgerissen werden – nur eine Tunnelrampe kann auch für den künftigen Tunnel verwendet werden.
Nur noch wenige Meter Autotunnel sind westlich vom Ettlinger Tor bis zum Kombibauwerk herzustellen. | Quelle: Kasig
Erste Tunnelrampe erhält ihre Ausstattung
In einigen hundert Metern Entfernung wird noch die Erde ausgehoben: In den Baufeldern O4 und O3, also östlich des Ettlinger Tors, ist das jetzt nach dem Einbau der Weichgelsohle möglich. Direkt am Ettlinger Tor werden zur gleichen Zeit noch die letzten Reste der alten Straßenunterführung abgetragen. Hier war es nicht möglich, Teile zu übernehmen: Das neue Bauwerk wird breiter sein, weshalb die Wände und Decke neu errichtet werden müssen.
Am östlichen Ende der Baustelle Kriegsstraße ist an Abriss nicht zu denken – im Gegenteil! Das neue Bauwerk ist hier schon in seinen Endzügen. In den Tunnelrampen in der Ludwig-Erhard-Allee werden die Notgehwege am Fahrbahnrand angelegt und Abwasserkanäle eingebaut. Neben den Tunnelrampen entsteht die spätere Oberfläche mit der endgültigen Fahrbahn. Auf der Nordseite ist sogar schon geschehen, weshalb nun der Verkehr auf der Südseite in die Mitte zwischen den beiden Rampen verlegt wird.
Beim Straßenbahntunnel geht es nicht mehr um den Rohbau, sondern schon um den Innenausbau! In den sieben unterirdischen Haltestellen wird am Aussehen der Haltestellen gearbeitet. Unter anderem werden hier Terrazzo-Böden und -Treppen eingebaut. An den Rampen ist mittlerweile ein Schallschutz an den Wänden eingebaut, der den Lärm der ein- und ausfahrenden Bahnen reduzieren soll.
Auf dem Marktplatz werden die Rauch-Wärme-Abzüge für die unterirdische Haltestelle montiert. | Quelle: Kasig
Kabel für Kabel wächst die Elektrik an
Sollte es im Tunnel zu einer Rauchentwicklung oder einem Brand kommen, gibt es in den Haltestellen Abzugsklappen zur Oberfläche. Genau diese Klappen werden nun nach und nach eingebaut. Zu sehen sein werden sie später nur bei genauem Hinsehen.
Wichtig für den späteren unterirdischen Betrieb sind auch die elektrischen Leitungen und Geräte. Ohne sie wäre ein Fahrbetrieb der Bahnen nicht möglich. Notwendig sind sie zudem für den Fahrgastkomfort und auch für die Sicherheit! Die Arbeiter werden also noch einige Zeit beschäftigt sein, bis alle Schaltschränke mit Rolltreppen, Aufzügen, Lichtanschlüssen oder zum Betrieb notwendiger Endgeräte verbunden sind.
Elektriker ziehen wie hier im Durlacher Tor Kabel zu den Schaltschränken. | Quelle: Kasig