Spieltag 31 | Zweite Liga
Derbysieg! KSC erkämpft sich Luft im Abstiegskampf

Spieltag 31 | Zweite Liga Derbysieg! KSC erkämpft sich Luft im Abstiegskampf

Quelle: TMC-Fotografie.de | Tim Carmele
KSC

Am Sonntag, den 14. Juni 2020 stand für den KSC das Derby gegen den VfB Stuttgart auf dem Programm. Trotz fehlender Fans entwickelte sich eine wilde Partie. Am Ende steht für den KSC ein verdientes 2:1 und ein Sieg mit Signalwirkung im Abstiegskampf.

Spielbericht – KSC gegen VfB Stuttgart

Am verregneten Sonntagmittag trafen der KSC und VfB Stuttgart in einem ungewöhnlichen Derby aufeinander. Dazu trug zum einen der Druck bei, welcher auf beiden Mannschaften lastete. Nach einem Sieg des HSV gegen Dresden mussten die Stuttgarter gewinnen, um auf den zweiten Tabellenplatz zurückzukehren. Der KSC war nach einem Sieg Wiesbadens unter Zugzwang und brauchte mindestens ein Unentschieden, um den Relegationsplatz für sich allein zu beanspruchen. Zum anderen war da natürlich das Fehlen der Karlsruher Fans. Doch auch ohne diese entwickelte sich eine hitzige Partie.

Eine frühe Karlsruher Führung durch Wanitzek konnte noch in der ersten Halbzeit von den Gästen egalisiert werden. In der zweiten Halbzeit war es der KSC der in der 72. Minute den spielentscheidenden Treffer erzielen konnte und das Derby für sich entscheiden konnte. Das Resultat sind drei extrem wichtige Punkte im Abstiegskampf, versüßt durch die Tatsache, dass Stuttgart die Rückkehr auf Platz zwei verwehrt bleibt.

Eichner setzt auf Kother

Vier Eingriffe nimmt Eichner in seiner Mannschaft vor, im Vergleich zu der 0:1 Niederlage in Aue. In der Defensive ersetzt Stiefler Thiede auf der rechten Seite. In der Offensive nehmen Lorenz und Djuricin für Ben-Hatira und Kother auf der Bank Platz, während Hofmann für Röser ins Sturmzentrum zurückkehrt. Taktisch präsentiert sich der KSC in dem von Eichner präferierten 4-3-3.

 

KSC mit Blitzstart

Die erste Chance des Spiels fiel den Gästen aus Stuttgart nach einer Ecke zu. Die Hereingabe von Klement flog über alle Köpfe hinweg und fand Al Ghaddioui im Rückraum, dessen Aufsetzer konnte von Uphoff noch gerade so pariert werden.

Nach diesem Weckruf war es allerdings der KSC der jubeln durfte. Bereits in der siebten Spielminute kombinierte sich der KSC über den jungen Kother auf der rechten Seite an die Strafraumgrenze. Kother legte überlegt auf Gondorf ab, welcher den Ball scharf in die Mitte brachte. Dort lauerte Wanitzek und ließ aus elf Metern dem Stuttgarter Keeper Kobel keine Chance. Die erhoffte frühe Führung des KSCs.

Nur drei Minuten später hatte Wanitzek bereits das 2:0 auf dem Fuß. Ein hoher Ball hebelte die komplette Hintermannschaft der Gäste aus. Wanitzek konnte den Ball frei im Sechzehner annehmen, brauchte allerdings zu lange, um den Ball zu verarbeiten sodass Badstuber Wanitzeks Schuss in letzter Sekunde zur Ecke blocken konnte.

 

Marvin Wanitzek (KSC 10) am Ball.

Marvin Wanitzek (KSC 10) am Ball. | Quelle: TMC-Fotografie.de

 

Stuttgart übernimmt die Kontrolle

Im Anschluss entwickelte sich eine launige Partie, Stuttgart erhöhte etwas den Druck und suchte nach dem Ausgleich, doch blieben auch die Hausherren in einem körperbetonten Spiel gefährlich. Ab der 30. Minute schafften es die Gäste immer mehr ihr Kombinationsspiel aufzuziehen und vor allem die linke Karlsruher Abwehrseite zu bespielen. Zweimal konnten sie so das Karlsruher Tor bedrohen, doch konnte Uphoff beide Male Schlimmeres verhindern.

Doch in der 35. Spielminute konnte Uphoff nicht mehr helfenden eingreifen. Stiefler verlor auf der rechten Seite ein Laufduell gegen Wamangituka und brachte diesen im Strafraum zu Fall. Der fällige Elfmeter wurden von Nikolas Gonzalez eiskalt verwandelt – Uphoff blieb ohne Chance. Im Anschluss dominierte Stuttgart nun klar die Partie. Immer wieder bespielten sie den Karlsruher Strafraum mit Flanken und kamen so zu Chancen. Besonders brenzlig wurde es in der 44. Minute als Al Ghaddioui den Ball im Fünfmeterraum annehmen konnte, seinen Schuss jedoch nicht platzieren konnte und an Uphoff scheiterte.

 

Viel Kampf, wenig Torraumszenen

Die zweite Halbzeit knüpfte zunächst nahtlos an den ersten Spieldurchgang an. Stuttgart hatte etwas mehr vom Spiel und versuchte es immer wieder über die schnellen Außen. Nennenswerte Abschlüsse kamen so jedoch nicht zu Stande – zu unpräzise zeigten sich die Gäste im letzten Drittel. Der KSC hingegen operierte bei eigenem Ballbesitz nun vermehrt mit hohen Bällen auf Hofmann und verpasste es ebenfalls nennenswerte Chancen zu kreieren.

Das änderte sich in der 55 Minute als Gondorf Endo beim Aufbau störte, den Ball eroberte und auf den freistehenden Hofmann spielte. Dessen Schuss knallte gegen den Pfosten, doch hätte auch ein möglicher Treffer nicht gezählt, der Stürmer kam aus dem Abseits.

 

KSC erhöht den Druck und belohnt sich

Die Hausherren witterten nun ihre Chance und spielten bei eigenen Ballbesitz zielstrebiger nach vorne und kamen nun auch zu Abschlüssen. Doch wie so oft zuletzt fehlte dem KSC die Präzision. So auch in der 64. Minute als Wanitzek einen vielversprechenden Freistoß aus knapp 20 Metern knapp neben den linken Pfosten setzte. Gleiches galt leider auch nur drei Minuten später für Hofmann, welcher von Ben-Hatira freigespielt wurde, von halblinks abschloss und dieses Mal den Ball knapp neben den rechten Pfosten setzte. Die Chancen für eine erneute Führung waren nun da.

Eichner unterstützte das Aufbäumen seiner Mannschaft mit der Hereinnahme von Thiede und Lorenz, Stiefler und Kother verließen für diese den Platz. Und der Trainer wurde belohnt. Thiede spielte auf der rechten Seite Gondorf frei und dessen Flanke konnte nur zu einer Ecke geklärt werden. Die fällige Ecke wurde von Wanitzek in die Mitte geschaufelt, Hofmann konnte den Ball annehmen, sein Schuss wurde allerdings geblockt, doch Lukas Fröde verwandelte den Abpraller. Die erneute Führung der Karlsruher und das nach den letzten Minuten nicht unverdient.

 

Stuttgart angezählt

Den Stuttgartern war die Verunsicherung nun deutlich anzumerken und der KSC war gewillt diesen Zustand auszunutzen. Man attackierte die Gäste tief in deren Hälfte und erzwang somit frühe Ballverluste. Das Resultat war eine Doppelchance von Hofmann und Wanitzek. Ersterer scheiterte am Stuttgarter Schlussmann, letzterer verfehlte das Tor deutlich. Stuttgart verpasste es eine Reaktion zu zeigen und konnte das Karlsruher Tor im Anschluss nicht mehr bedrohen. Der KSC brachte die Führung nun überlegt über die Zeit und belohnte sich für einen kämpferische Leistung.

 

Karlsruher SC: Uphoff – Carlson, Pisot, Gordon (89. Groiß), Stiefler (71. Thiede) – Gondorf, Fröde, Wanitzek – Ben-Hatira (87. Djuricin), Hofmann, Kother (71. Lorenz).

 

KSC gegen VfB Stuttgart: Die Stimmen zum Spiel

#4 Mittelfeld – Lukas Fröde | Quelle: Hammer Photographie

 

Lukas Fröde: In drei Tagen steht das nächste Spiel auf dem Programm, wieder ein enorm wichtiges. Deswegen sollten wir uns heute freuen, sollten das auch genießen. Ich glaube die ganze Stadt genießt das. Schade, dass heute die Zuschauer nicht hier sein konnten, aber ich glaube viele Karlsruher hatten mitgefiebert und die wurden jetzt auch belohnt für eine bisher jetzt doch sehr holprige Saison.

Deshalb geht der Fokus jetzt schon wieder relativ schnell auf das nächste Spiel, in Regensburg. Da geht es wieder um Punkte und es geht für uns um das große Ziel den Klassenerhalt. Da war das jetzt ein wichtiger Schritt, aber wir sind noch nicht am Ziel angekommen. Es ist ein unglaublich schöner Tag für Karlsruhe, aber es gibt noch ein größeres Ziel und das heißt der Kassenerhalt.

 

Christian Eichner | Quelle: Uli Deck

 

Christian Eichner: Ich bin heute unfassbar stolz auf meine Mannschaft, wie sie 90 Minuten plus gearbeitet hat. Sie hatte keine einfache Woche, beziehungsweise keinen einfachen Wochen hinter sich. Wurde oft nicht belohnt für ihren Einsatz, für ihre vorhandene Spielfreude und ist immer wieder nur mit einem Punkt nach Hause gegangen. Dann kommt es immer wieder auf das nächste Ergebnis an und leider Gottes war das in Aue nicht auf unserer Seite sodass wir die letzten Tage auch die ein oder andere positive Aufbauarbeit versucht haben zu leisten, dass der Glaube da ist, dass der Glaube auch dableibt der uns die letzten Wochen auch getragen hat.

Ich glaube in Summe, mit den Chancen die wir dann gerade auch nach dem 2:1 provoziert haben, ist der Sieg sicherlich nicht unverdient. Aber auch Siege gegen den VfB Stuttgart geben bei aller Freude nur drei Punkte und werden uns nicht zum Klassenerhalt alleine verhelfen. Wir werden das nur schaffen, wenn wir auf diesem Niveau weitermachen, wenn wir auf diesem Niveau weiterarbeiten und zwar schon am Mittwoch in Regensburg. Dann bin ich frohen Mutes, dass wir auch nächstes Jahr hier Zweitligafußball erleben werden.

 

Die KSC-Tabelle im Überblick

PlVereinSpSUNTGTTDPkte
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
110
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