Spieltag 31 | Zweite Liga
KSC vor Derby: „Wieso sollten wir den VfB nicht schlagen können?“

Spieltag 31 | Zweite Liga KSC vor Derby: „Wieso sollten wir den VfB nicht schlagen können?“

Quelle: Uli Deck
KSC

Ein Derby ohne Fans, eigentlich undenkbar: Am Sonntag, 14. Juni, wird dieses Szenario jedoch Realität. Der von Abstiegssorgen geplagte KSC empfängt den Aufstiegskandidaten VfB Stuttgart. Christian Eichner äußerte sich vor dem Spiel über das Derby.

KSC lädt zum Derby in den Wildpark

Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen nicht sein: Wenn am Sonntag, den 14. Juni 2020 um 13:30 Uhr, der Karlsruher SC den VfB Stuttgart im heimischen Wildpark empfängt, steht für die Gäste der Aufstieg, für die Hausherren jedoch der Klassenerhalt auf dem Spiel.

Der KSC klebt auf dem Relegationsplatz fest. Nach der Niederlage gegen Erzgebirge Aue trennen die Karlsruher drei Punkte vom ersten Nichtabstiegsplatz und nur zwei Punkte von einem direkten Abstiegsplatz. Die Stuttgarter wiederum grüßen vom zweiten Tabellenplatz, können sich des Aufstiegs jedoch noch nicht sicher sein. Nur zwei Punkte trennen sie vom Relegationsplatz und der Vorsprung auf den Tabellenvierten beträgt lediglich vier Punkte.

Für beide Mannschaften steht also viel auf dem Spiel. Für den KSC eine besondere Situation, die Mannschaft könnte sowohl wichtige Punkte im Abstiegsrennen verbuchen als auch seinen Teil zum Verhindern des Aufstiegs des Erzrivalen beitragen.

 

Wohl Kreuzbandriss! Janis Hanek fällt lange aus

In Sachen Personal kann Christian Eichner fast aus den Vollen schöpfen. Nur der Dauerverletze Kyoung-rok Choi sowie Janis Hanek werden fehlen. Der Ausfall von Hanek stellt sich besonders bitter dar, verletzte sich dieser doch während des Trainings in dieser Woche und fällt vermutlich aufgrund eines Kreuzbandrisses bis zum Saisonende aus.

 

Trainer Eichner: „Immer noch auf Schlagdistanz!“

Damit Janis Hanek nach seiner Genesung in die Mannschaft eines Zweitligisten zurückkehren kann, muss der KSC mindestens den Relegationsplatz verteidigen. Da man es zuletzt verpasste drei Punkte zu erringen, um sich so etwas Luft im Abstiegskampf zu verschaffen, sieht sich Eichner mit der gleichen Aufgabe wie zu Beginn des Liga Restarts konfrontiert: „Wir stehen auf diesem Platz den wir mindestens halten wollen und sind immer noch auf Schlagdistanz zu einer Position die uns den direkten Klassenerhalt garantieren oder auch sichern würde.“

Der Grund für das Festkleben auf dem Relegationsplatz sei, dass der KSC „diese letzte Konsequenz und diese Sauberkeit im vorderen Drittel“ vermissen lasse. Eichner habe die Ergebnisse der letzten Wochen abgehakt: „Wir müssen uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren.“ Doch formuliert er auch eine eindeutige Forderung an seine Mannschaft: „Wir müssen es einfach mal schaffen den Spielverlauf auf unsere Seite zu ziehen. Es wäre einmal an der Zeit, dass wir in Führung gehen.“

Dafür bedarf es der richtigen Entscheidungsfindung vor und im gegnerischen Sechszehner. Diese habe „nichts mit dem Kopf zu tun“. Stattdessen müsse „ein Rädchen ins andere greifen.“ Diese Automatismen könne man zwar trainieren, doch im Endeffekt seien „da die Spieler viel, viel mehr auf sich allein gestellt.“

 

Die KSC Fans können der Mannschaften in diesem Derby nicht beistehen. | Quelle: TMC-Fotografie.de

 

Ohne Fans im Stadion – Ein besonderes Derby

Wie eingangs bereits erwähnt sind sowohl der KSC als auch der VfB Stuttgart eigentlich zum Siegen verdammt. Besonderen Druck verspüre Eichner deshalb jedoch nicht: „Ich versuche Ruhe auszustrahlen, ich empfinde keinen Druck aktuell. Es ist eine normale Anspannung wie vor jedem Spiel.“ Klar sei, dass hierbei auch das Fehlen der Fans ein wichtiger Faktor sei. Denn mit Fans im Stadion hätte man natürlich noch einmal eine andere Anspannung. Dem stimmte auch KSC-Mittelfeldspieler Lukas Fröde zu: „Die Unterstützung der Fans wird uns natürlich fehlen. Aber es ist wie es ist, wir nehmen das an.“

Auch in der Drucksituation Stuttgarts sehe Eichner nicht zwangsweise einen Vorteil. Man dürfe nicht unterschätzen, dass Stuttgart über einen Kader verfügt, welcher mit dieser Art von Druck umgehen könne. Doch haben die Stuttgarter diese Saison schon mehrfach gezeigt, dass sie sich gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel schwer tun. Laut Eichner Grund für Optimismus: „Wir haben in den letzten Wochen viele Dinge auch gut und richtig gemacht. Wieso sollten wir am Sonntag den VfB nicht schlagen können?“

 

Der Gegner im Überblick – VfB Stuttgart

In Stuttgart erwartet Eichner einen Gegner mit hoher individueller Qualität: „Wir treffen auf eine ausgezeichnete Stuttgarter Mannschaft die auf jeder Position glänzend aufgestellt ist.“ Dafür verantwortlich sind unter anderem die Offensivakteure Nicolás González mit neun und Hamadi Al Ghaddioui mit sieben Toren. Topvorlagengeber ist der Bundesliga-Veteran Gonzalo Castro mit sieben Torvorlagen.

Doch herrscht bei der Mannschaft von Pellegrino Matarazzo nicht nur eitel Sonnenschein. Eine Einschätzung, welche Christian Eichner teilt: „Wir können ja alle die Tabelle sehen, niemand ist durch die Liga durchmarschiert.“ Im Falle von Stuttgart bedeutet dies, dass das Ziel Wiederaufstieg noch nicht erreicht ist. Grund hierfür ist neben der bereits angesprochenen Schwäche gegen vermeintlich schwächere Mannschaften, die eines Aufsteigers unwürdige Auswärtsbilanz. Von 15 Spielen wurden lediglich vier gewonnen. Fünfmal spielte man unentschieden und sechsmal stand eine Niederlage zu Buche. Oder um nochmals Christian Eichner zu zitieren: Wieso sollten wir am Sonntag den VfB nicht schlagen können?“

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