News aus Baden-Württemberg Land wappnet sich gegen Wassermangel und Extremwetter
Es ist heiß im Südwesten, und es wird immer heißer. Wetterextreme bergen Gefahren für Mensch und Natur. Das Land will deshalb vorsorgen – und die Pegel genau im Blick behalten.
Dürre und Hochwasser werden zu einer immer größeren Gefahr für Mensch und Natur im Südwesten. Zu diesem Schluss kommt die Landesregierung – und will sich künftig besser gegen die Folgen des Klimawandels wappnen. «Wir erleben einen Hitzerekord nach dem anderen», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Er sprach von einer dramatischen Lage vor allem in Südeuropa. Aber: «Auch bei uns führen viele Bäche und Flüsse schon wieder Niedrigwasser, was Mitte Juli wirklich nicht normal ist.» 70 Prozent der Pegel lägen derzeit unter dem niedrigsten Wasserstand in einem durchschnittlichen Jahr.
Man müsse deshalb besser vorbereitet sein, sagte Kretschmann. Sein Kabinett verabschiedete am Dienstag eine neue Strategie gegen Wassermangel und eine Weiterentwicklung der Hochwasserstrategie. «Das Wetter eskaliert», sagte Umweltministerin Thekla Walker (Grüne). Die Schadenserwartung durch Unwetterkatastrophen sei von 0,4 auf 1,4 Milliarden Euro im Jahr gestiegen. Walker kündigte ein dichteres Netzwerk an Wassestandsmessungen an – auch für kleinere Gewässer.
Ein Niedrigwasser-Informationszentrum soll Daten über Wasservorräte sammeln und bessere Prognosen liefern. Das Land müsse im Zweifel Maßnahmen ergreifen, das nicht mehr alle Wasser aus den Gewässern entnehmen dürften, sagte Walker. Zudem sollen die Kommunen dazu aufgefordert werden, auch für Starkregen verstärkt Vorsorge zu treffen. Für die Umsetzung der Strategien hat Walkers Ministerium mehr Stellen für den kommenden Doppelhaushalt 2023/2024 angemeldet.
Der Naturschutzbund Nabu begrüßte die geplante Gründung des Niedrigwasser-Informationszentrums – und rief gleichzeitig die Bürger im Südwesten zum sparsamen Umgang mit Wasser auf. «Leitungswasser ist in Baden-Württemberg bestes Trinkwasser, wird aber auch zum Rasensprengen, Befüllen von Pools, Blumengießen, Autowaschen, Wäschewaschen, Klospülen und für vieles mehr benutzt», teilte Nabu-Landeschef Johannes Enssle mit. Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Person und Tag sei von 123 Liter im Jahr 2016 auf zuletzt 128 Liter angestiegen – was einer kleinen Badewanne entspreche.
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