News aus Baden-Württemberg
Landesschülerbeirat: Schule muss auch Steuerrecht beibringen

News aus Baden-Württemberg Landesschülerbeirat: Schule muss auch Steuerrecht beibringen

Quelle: Marijan Murat
dpa

Vor Jahren beschwerte sich eine Schülerin darüber, dass sie Gedichtinterpretation lernen muss, aber zu wenig praktisches Finanzwissen beigebracht bekommt. Das löste eine Bildungsdebatte aus. Viel bewegt hat sich seitdem nicht, sagt der Landesschülerbeirat.

Lehrer sollten aus Sicht des Landesschülerrats stärker unterrichten, wie Steuererklärungen ausgefüllt, Versicherungen abgeschlossen und Mietverträge verhandelt werden. «Die Schule soll uns mit lebenswichtigen Kompetenzen ausstatten, aber wir lernen nur wenig über Dinge wie Steuerrecht und Investitionen, die für uns später wichtig sein könnten», sagte der Vorsitzende des Landesschülerbeirats, Berat Gürbüz, der Deutschen Presse-Agentur. Verbindlich müssten steuerrechtliche und anlagestrategische Inhalte im Lehrplan aufgenommen werden, fordert das Gremium neben weiteren Ansätzen in seinem neuen Grundsatzprogramm. Es soll am Montag (10.00 Uhr) in Stuttgart vorgestellt werden.

«Wir würden uns ein Unterrichtsfach wünschen, das vom Wirtschaftsunterricht abgegrenzt ist und Dinge behandelt, die wir von den Eltern gar nicht, nur schlecht oder auch aufwendig beigebracht bekommen», sagte Gürbüz. Es heiße immer, man lerne in der Schule fürs Leben. «Aber was bedeutet das, wenn wir auf ganz Alltägliches nicht vorbereitet werden?» Das Wissen über Wirtschaft und Finanzen sei nützlich, friste in den Schulen aber nach wie vor ein Nischendasein.

Es sei auch keine Hilfe, auf das Internet zu verweisen, wenn es darum gehe, sich ein Basiswissen in diesen Bereichen anzueignen, sagte Gürbüz. «Mathe und Literaturanalyse kann man auch am besten im Internet lernen.»

Geht es nach dem Landesschülerbeirat, sollte die Zeit für den «Alltagsunterricht» nicht zusätzlich in den Lehrplan aufgenommen, sondern vom Religionsunterricht abgezweigt werden. Auf diesen dürfe schon aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht verzichtet werden, sagte Gürbüz. Sein Gremium spricht sich aber in seinem Programm dafür aus, die Stundenzahl für den Religionsunterricht zu reduzieren. «Religion sollte vor allem Privatsache sein», sagte der 20-Jährige.

Der Landesschülerbeirat ist die höchste Schülervertretung Baden-Württembergs. Alle drei Jahre formuliert er in einem Grundsatzprogramm seine Vorstellungen und Forderungen an die Politik.

 

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