News aus Baden-Württemberg
Neue Corona-Regeln zu Weihnachten bringen Verschärfungen

News aus Baden-Württemberg Neue Corona-Regeln zu Weihnachten bringen Verschärfungen

Quelle: Kira Hofmann

Gerade sinken die Corona-Fallzahlen etwas. Doch das ist kein Grund zur Entwarnung. Sozialminister Manne Lucha ist überzeugt, dass die Zahlen von Mitte Januar an wieder steigen werden. Die Lage sei trügerisch.

Die Corona-Verordnung von Baden-Württemberg wird verschärft. Ab kommenden Montag gibt es strengere Regeln auch für Geimpfte und Genesene. Sie dürfen sich dann nur noch mit maximal 50 Menschen in Innenräumen oder 200 Personen im Freien treffen, wie das Sozialministerium am Freitag in Stuttgart mitteilte. Mit den Vorgaben setzt das Land einen Beschluss der Bund-Länder-Konferenz um. Auch Messen sind von Montag an Verboten.

Wenige Tage vor Weihnachten sind Zusammenkünfte von ungeimpften Personen nur unter den Angehörigen eines Haushalts sowie einer weiteren Person zulässig. Minderjährige zählen nicht dazu, teilte das Sozialministerium weiter mit. Ferner könne an Silvester auf öffentlichen Plätzen ein Ansammlungs- und Verweilverbot von den Kommunen verhängt werden. So sollen größere Treffen von Menschen für Silvesterfeiern im öffentlichen Raum verhindert werden. Dort sollen nicht mehr als zehn Menschen zusammenkommen.

Ab 1. Januar brauchen Menschen, die nicht geimpft sind, beim Gang zum Amt einen PCR-Test oder einen Antigen-Schnelltest, um bei der Behörde vorsprechen zu können. Über diese Regelung hatte auch die «Schwäbische Zeitung» (Donnerstag) berichtet. Menschen ohne Impfung, die Physio- und Ergotherapie, Geburtshilfe, Logopädie oder Podologie brauchen, müssen gleichfalls einen negativen Test nachweisen.

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) zeigte Verständnis für das Verbot von Messen. «Wir befinden uns mitten in der vierten Welle der Pandemie, die uns wiederum mit voller Wucht trifft.»

Infolge der neuen Verordnung wurde die Reisemesse CMT im Januar 2022 abgesagt. «Nachdem die CMT 2021 immerhin digital stattgefunden hatte, haben wir uns in den vergangenen Monaten gemeinsam mit allen Partnern und Ausstellern intensiv auf eine Präsenz-Messe im Januar vorbereitet», sagte Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. Das große Interesse an der Schau hätten die ausgebuchten Messehallen gezeigt.

Sozialminister Manne Lucha (Grüne) sieht keine Entspannung bei der Pandemie. Die baden-württembergischen Krankenhäuser könnten nach seiner Ansicht durch die neue Omikron-Variante erheblich belastet werden. Der derzeitige Rückgang der Corona-Belastung dürfe nicht überbewertet werden, sagte der Grünen-Minister im Stuttgarter Landtag. «Wir werden bis Mitte Januar vermutlich eine Entspannung haben und dann kommt der Omikron-Effekt», sagte er. Ihm lägen Schätzungen von Experten vor, die für die Zeit danach unter Umständen mit bis zu 1000 coronaerkrankten Patienten auf den Intensivstationen rechnen. «Auf die Länge hilft nur Impfen, Impfen, Impfen», sagte Lucha in der Landtagsdebatte über eine allgemeine Impfpflicht.

Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet eine massive fünfte Corona-Welle durch die neue Virus-Variante. «Ich gehe von einer massiven fünften Welle aus», sagte er am Freitag in Hannover. «Wir müssen davon ausgehen, dass die Omikron-Welle, vor der wir stehen, die wir aus meiner Sicht nicht verhindern können, eine massive Herausforderung wird für unsere Krankenhäuser, für unsere Intensivstationen, aber auch für die Gesellschaft in der Gänze.» Lauterbach sprach von einer Herausforderung, «die wir in dieser Form noch nicht gehabt haben».

Zuletzt war die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, in Baden-Württemberg gesunken. Die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen im Land sank ebenfalls im Vortagsvergleich und lag am Donnerstag bei 621.

Bislang wurden 71 Fälle der Omikron-Variante aus Baden-Württemberg an das Landesgesundheitsamt übermittelt (Stand Donnerstag, 16.00 Uhr). Bezogen auf die Gesamtzahl der Infektionen spielt die Variante allerdings in Deutschland noch kaum eine Rolle: Praktisch alle Infektionen würden zum jetzigen Zeitpunkt noch von der Delta-Variante verursacht, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI).

 

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