News
Regelwidriges Parken: Bürgersteige als Parkplätze – Kritik an Städten im Land

News Regelwidriges Parken: Bürgersteige als Parkplätze – Kritik an Städten im Land

Quelle: Monika Skolimowska/dpa
dpa

Viele Städte sind aus Sicht der Umwelthilfe zu nachsichtig mit Gehwegparkern. Dabei gibt es Vorschriften. Bei aller Kritik: Baden-Württemberg bekommt auch ein Fleißbienchen.

In vielen größeren Städten in Baden-Württemberg wird aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ein Auge zugedrückt, wenn Autofahrer rechtswidrig auf Bürgersteigen parken. Bundesweit hätten nur 33 von 105 dazu befragten Städte angegeben, Gehwegparker grundsätzlich nicht zu dulden, teilte der Verein mit. Die meisten Städte ignorierten hingegen die technische Empfehlung der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, wonach ein Gehweg im Regelfall mindestens 2,50 Meter breit sein müsse.

Zwar nimmt Baden-Württemberg laut DUH eine Vorreiterrolle ein, weil es in einem Erlass die pauschale Duldung von illegalem Gehwegparken als rechtswidrig bestätigt. «Die gelebte Praxis der Städte ist dennoch oft fußverkehrsfeindlich und rechtswidrig», kritisiert die Umwelthilfe.

Städte zu nachlässig

In Baden-Württemberg sticht laut DUH einzig Reutlingen heraus: «Die Stadt gibt an, Gehwegparken nicht zu dulden, es gebe auch keine Toleranz», heißt es in einer Mitteilung der Umwelthilfe.

Anders dagegen zum Beispiel in Pforzheim, wo laut Umfrage der DUH von allen befragten Städten im Südwesten mit 1,40 Meter der niedrigste Wert für die sogenannte Restgehwegbreite angegeben wird. Freiburg, Mannheim und Ulm dulden laut DUH nach eigenen Angaben das Parken auf Gehwegen bis noch 1,50 Meter Platz bleibt. In Karlsruhe müssen 1,60 Meter garantiert werden.

In Heidelberg wird das Parken auf Bürgersteigen nur geduldet, wenn es Fußgänger nicht behindert oder gefährdet. Nicht ersichtlich ist allerdings, ab wann das in Heidelberg der Fall ist. In Stuttgart wird nach «pflichtgemäßem Ermessen» entschieden.

Umwelthilfe hält das für rechtswidrig

«In all diesen Städten handelt es sich um eine nach Rechtsauffassung der DUH klar rechtswidrige Praxis», kritisiert die Organisation. Zu spüren bekämen das vor allem Menschen, die auf Rollstuhl angewiesen seien oder mit Kinderwagen unterwegs seien. Die DUH fordert eine konsequente und systematische Ahndung von Gehwegparkern. Die Fahrzeuge müssten abgeschleppt werden, um die Behinderung zu beseitigen.

Die Straßenverkehrsordnung lässt sich so deuten, dass Parken auf Gehwegen grundsätzlich verboten ist. Es gibt allerdings Ausnahmen – etwa, wenn ein entsprechendes Verkehrsschild (Verkehrszeichen 315) Gehwegparken ausdrücklich erlaubt oder entsprechende Markierungen für Autos auf dem Bürgersteig aufgebracht sind.

 

Weitere Nachrichten

Kritik an Ausgaben: Fast 100.000 Euro für Fotos im Staatsministerium

Prestige oder Pflicht? Die Fotokosten im Staatsministerium sorgen für Streit – FDP-Mann Haag kritisiert die Ausgaben scharf. Was steckt hinter den steigenden Summen?

Laut Justizministerium: Deutlich weniger Schwarzfahrer verurteilt

Auch wenn immer weniger Schwarzfahrer verurteilt werden, bleibt die angedrohte Strafe hart: Bis zu ein Jahr Haft ist möglich. Hunderte Menschen saßen deshalb in den vergangenen Jahren hinter Gittern.

Vom Aussterben bedroht: Junge Auerhühner zeigen sich im Schwarzwald

Es gibt Auerhuhn-Nachwuchs - im Schwarzwald wurden Jungvögel gesichtet. Trotz Schutzmaßnahmen bleibt der seltene Vogel vom Aussterben bedroht. Wie steht es um die Entwicklung des Bestands?

Warum sich die "Hobby Dogging"-Lehrerin unverstanden fühlt

Mit ihrer Idee eines hundelosen Hundetrainings erlangte Trainerin Barbara Gerlinger bundesweite Aufmerksamkeit. Besuchen will ihre Kurse bislang aber kaum jemand. Wie sie sich das erklärt.

Warm anziehen: Der späte Herbst wird kühl, trüb und feucht

Baden-Württemberg rutscht in die Winterprobe: Wer am Wochenende noch über graue 16 Grad klagt, sollte den dickeren Pullover aus dem Schrank holen. Denn die Temperaturen rauschen herunter.

Laut Studie: ChatGPT und andere Tools Alltagswerkzeug für Jugend

Künstliche Intelligenz ist aus dem Alltag Jugendlicher kaum noch wegzudenken. Warum laut Studie gerade ChatGPT und Co. beim Lernen und in der Schule eine wichtige Rolle spielen.



















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.