Wasserkraftanlage Appenmühle Revitalisierungsstrecke: Fische fühlen sich in der neuen Alb in Karlsruhe wohl
Vor rund einem halben Jahr wurde die rund 170 Meter lange Revitalisierungsstrecke an der Wasserkraftanlage Appenmühle in Karlsruhe-Daxlanden fertiggestellt. Im August wurden die ersten Ergebnisse der Maßnahme unter der Wasseroberfläche begutachtet.
170 Meter lange Revitalisierungsstrecke wurde begutachtet
An schönen Tagen sind das Thomaswehr in Daxlanden und die darunterliegende Revitalisierungsstrecke gut besucht: Vor rund einem halben Jahr wurde die rund 170 Meter lange Revitalisierungsstrecke an der Wasserkraftanlage Appenmühle fertiggestellt.
Die Fischereibehörde im Regierungspräsidium Karlsruhe und die Stadt Karlsruhe haben nun die ersten Ergebnisse der Maßnahme unter der Wasseroberfläche begutachtet, geht aus einer Pressemeldung hervor.
Die Stadt Karlsruhe hat die Alb hier in einen neuen, lebendigen Flusslauf umgewandelt. Man könnte diesen Abschnitt als Musterbeispiel für künftige Verbesserungsmaßnahmen betrachten, da auf engem Raum sehr viele unterschiedliche wasserbauliche Einzelmaßnahmen zur Strukturverbesserung umgesetzt wurden, wird in der Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Karlsruhe informiert.
Abwechslungsreicher Fließwasserlebensraum geschaffen
Eingebaute Gewässerverengungen und zahlreiche Leitsysteme haben einen abwechslungsreich strömenden Fließwasserlebensraum geschaffen. Sogar Fischeinstände wurden in die Böschung integriert. Die angelegten Kiesbänke ermöglichen dem Gewässer außerdem eine Eigenentwicklung durch Umlagerung.
Auf diese Weise sollten sehr unterschiedliche Lebensräume geschaffen werden, in welchen sich eine Vielzahl an aquatischen Arten wohl fühlen sollen. Aus Sicht von befragten Karlsruhern ist die Maßnahme rein optisch sehr gelungen. Zusätzlich galt es nun die angestrebte ökologische Wirkung der Maßnahme unter der Wasseroberfläche zu begutachten.
Eine Bewertung der Funktion erfolgt anhand der vorkommenden Fischarten und Fischzahlen. Daher hat die Fischereibehörde am Regierungspräsidium Karlsruhe Elektrobefischungen in der Ausleitungsstrecke der Wasserkraftanlage Appenmühle durchgeführt. Bei dieser schonenden Fangmethode werden Fische mit geglättetem Gleichstrom gefangen und nach der Begutachtung wieder in die Alb zurückgesetzt.
Das Ergebnis der Befischung war überraschend
Das Ergebnis der Befischung war außerordentlich überraschend, berichtet Dr. Frank Hartmann, der Fischereisachverständige des Regierungspräsidiums. Insgesamt konnten auf der 170 Meter langen, umgewandelten Strecke 16 Fischarten nachgewiesen werden, heißt es weiter.
In unterliegenden Abschnitt waren es teilweise deutlich weniger Arten. Eine solche hohe Artendichte auf engem Raum ist ungewöhnlich und bestätigt die hohe fischökologische Wirksamkeit der Maßnahme.
Alle gefangenen Fische waren in einem sehr guten Gesundheitszustand und wurden nach ihrem Fang wieder in ihr Element zurückgesetzt. Zusammen mit den Maßnahmen der Stadtwerke Karlsruhe zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit am Kraftwerksstandort Appenmühle, führt die strukturelle Umgestaltung durch die Stadt Karlsruhe zu einer erheblichen und weit ausstrahlenden Aufwertung des aquatischen Lebensraumes der Alb.
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