News aus Baden-Württemberg
Schweifenlassen der Gedanken: Angenehmer als viele glauben

News aus Baden-Württemberg Schweifenlassen der Gedanken: Angenehmer als viele glauben

Quelle: Katrin Requadt
dpa

Viele Menschen lenken sich lieber ab, als einfach mit sich selbst zu sein. Manche haben Angst vor dem Grübeln, andere vor der Langeweile. Doch der Gedanken-Freilauf ist offenbar besser als sein Ruf.

Mit den eigenen Gedanken alleine zu sein finden viele Menschen angenehmer als vermutet. Das berichten Forscher, darunter Kou Murayama aus Tübingen, nach Experimenten mit 259 Menschen im «Journal of Experimental Psychology: General». Die Probanden sollten vor einer Wartezeit von 20 Minuten einschätzen, wie sich das Alleinsein anfühlen würde, wenn sie sich nicht mit Lesen oder Herumlaufen ablenken können. Anschließend berichteten die Teilnehmer von ihren Erfahrungen.

Demnach fanden es die Menschen angenehmer, Zeit mit ihren Gedanken zu verbringen, als sie zuvor geglaubt hatten. Auch bei veränderten Bedingungen – Warten im Konferenzraum oder in einem dunklen Zelt, Wartezeiten zwischen drei und 20 Minuten – fanden die Menschen das Schweifenlassen der Gedanken besser, als sie zuvor dachten.

«Menschen haben eine bemerkenswerte Fähigkeit, in ihr eigenes Denken einzutauchen», sagte die Hauptautorin der Studie, Aya Hatano, von der Universität Kyoto in Japan. Die Studie deute darauf hin, dass es Menschen schwer falle, einzuschätzen, wie fesselnd Denken sein könne. «Das könnte erklären, warum Menschen es vorziehen, sich mit Geräten und anderen Ablenkungen zu beschäftigen, anstatt sich im Alltag einen Moment Zeit für Reflexion und Fantasie zu nehmen.»

Die eigenen Gedanken schweifen zu lassen hat laut Forscherteam einige Vorteile. Es könne Menschen helfen, Probleme zu lösen, ihre Kreativität zu steigern und sogar einen Sinn im Leben zu finden. «Wenn Menschen das Denken aktiv vermeiden, verpassen sie möglicherweise diese wichtigen Vorteile», sagte Murayama.

Im Durchschnitt bewerteten die Teilnehmer ihre Wartezeit mit etwa drei bis vier Punkten auf einer Skala bis sieben. Das Denken wurde demnach zwar als angenehmer als erwartet wahrgenommen – aber nicht als eine extrem angenehme Aufgabe. Zukünftige Forschung sollte sich laut den Autoren damit befassen, welche Arten des Denkens am angenehmsten und motivierendsten sind. «Nicht alles Denken ist an sich lohnend, und tatsächlich neigen einige Menschen zu Teufelskreisen des negativen Denkens», sagte Murayama.

 

Weitere Nachrichten

235 Millionen Euro Förderung für Städtebau in Baden-Württemberg bewilligt

Der Städtebau in Baden-Württemberg wird in diesem Jahr nach Angaben der Landesregierung mit rund 235 Millionen Euro gefördert.

Erste Tarifrunde für Chemieindustrie in Karlsruhe endet ohne Ergebnis

Für mehr als 70.000 Beschäftigte der Chemie- und Pharmabranche im Südwesten soll es nach Gewerkschaftsvorstellungen mehr Geld geben. In der Krise undenkbar, meinen die Arbeitgeber.

Laut Dehoga: Lage für Betriebskantinen weiterhin herausfordernd

Die Corona-Krise schlägt auch bei den Betriebskantinen zu Buche - mit einem dicken Minus. Aber das ist nicht das einzige Problem, mit dem die Branche hadert.

Europa-Park startet neue Achterbahn "Voltron Nevera"

In einem südlichen Adria-Ambiente dreht die neue Achterbahn des Europa-Parks ihre Runden. Im Mai gibt es dann einen weiteren Neubeginn in der Freizeitanlage.

Volocopter in Bruchsal: CSU wirft Aiwanger Blockade von Umzug nach Bayern vor

Die CSU hat dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) vorgeworfen, eine Bürgschaft für den Elektro-Helikopter-Hersteller Volocopter und damit den Umzug des Start-ups nach Bayern zu blockieren.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 










Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.