News aus Baden-Württemberg
„Smash“ heißer Kandidat für Jugendwort des Jahres

News aus Baden-Württemberg „Smash“ heißer Kandidat für Jugendwort des Jahres

Quelle: Fabian Sommer/dpa
dpa

«Smash» ist ein heißer Kandidat bei der Wahl des Jugendwortes 2022. Daneben sind «bodenlos» und «Macher» zwei weitere Anwärter. Die drei Favoriten wurden am Dienstag vom Langenscheidt-Verlag in Stuttgart bekanntgegeben.

Seit 2008 veröffentlicht Langenscheidt das Jugendwort des Jahres – damals siegte «Gammelfleischparty» (Ü-30-Party). Bei der Wahl könnten theoretisch alle Altersgruppen abstimmen; gewertet werden seit 2020 in einem mehrstufigen Verfahren mit zunächst den Top 10 aber nur die Stimmen der Jugendlichen. Im Oktober steht dann das Jugendwort des Jahres fest. Der letztjährige Sieger war «cringe» – das Fremdschämen.

Bei der Auswahl für 2022 fällt vor allem das – wie zahlreiche Jugendwörter der Vergangenheit – aus dem Englischen stammende «smash» auf. Es heißt übersetzt «zertrümmern», ist aber in Verbindung mit einem anderen englischen Wort – «pass» – zu sehen. Das Wortduo wird in einem beliebten Partyspiel benutzt, bei dem Mitspieler als mögliche Sexpartner abgelehnt («pass») oder begeistert angenommen werden («smash»). So ergibt sich eine neue Bedeutung des sowohl als Verb als auch als Nomen verwendeten Wortes. Mögliche Umschreibungen: jemanden abschleppen, mit jemandem in die Kiste steigen oder mit jemandem Sex haben. Das Objekt der Begierde kann ein «Smash» sein.

Für den Jugendforscher Simon Schnetzer ist Jugendsprache ein von bestimmten gesellschaftlichen Gruppen gesprochener Soziolekt mit abweichenden Wörtern, Ausdrücken und Grammatik. «Die Jugendsprache dient Jugendlichen in der Phase der Orientierung und auf der Suche nach Zugehörigkeit als verbindendes Element, ähnlich wie Kleidung, Musik oder bestimmte Verhaltensformen», erläutert Schnetzer. Was nach innen Zusammenhalt fördere, stelle nach Außen eine Möglichkeit der Abgrenzung dar. Ein Beispiel ist, dass Jugendliche sich der Jugendsprache wie einer Geheimsprache bedienen, um von anderen Gruppen, Eltern oder Lehrern nicht verstanden zu werden.

 

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