"Fußball mit anderen Augen erleben"
Sportart „Blindenfußball“: Lehrgang fand in Karlsruhe statt

"Fußball mit anderen Augen erleben" Sportart „Blindenfußball“: Lehrgang fand in Karlsruhe statt

Quelle: aim

Den Ball nicht sehen zu können, aber ihn zum eigenen Mitspieler zu passen oder gar in das kleine Feldhockeytor zu schießen, ist selbst für versierte Fußballer eine Herausforderung. Genau dies ist jedoch bei den Blindenfußballern an der Tagesordnung.

Erfahrung im Blindenfußball

Um den Trainern die Erfahrung Blindenfußball zu ermöglichen, hat der badische Fußballverband erstmals in den Fortbildungslehrgang für nebenberufliche C- und B-Lizenz-Trainer an der Sportschule Schöneck die Einheit „Fußball mit anderen Augen erleben“ eingebunden. Die Fortbildung fand Mitte Oktober 2021 statt.

Blindenfußballer und Nationalspieler Hasan Koparan und Birk Gebauer leiteten die Einheit im Rahmen des Förderprojekts „Neue Sporterfahrung“, welches die Deutsche Telekom bundesweit in Kooperation mit den Partnern Deutscher Behindertensportverband (DBS) und der Sepp-Herberger-Stiftung durchführt und Vereinen, Verbänden und Schulen anbietet.

 

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So lief der Fortbildungslehrgang

Während des Lehrgangs tasteten sich die 24 Trainer in dem kleinen Fußball-Court voran und versuchten sich zu orientieren und den Ball zu finden. Passen, Flanken oder Torschuss, alles, was den Fußballern sonst leicht gelingt, stellte sie dank der blickdichten Brille trotz des rasselnden Balls vor eine große Herausforderung.

„Blindenfußball ist hochdynamisch, schnell und anspruchsvoll für den ganzen Körper. Die Orientierung ist das besondere für die Sehenden, für die Blinden ist es die Kombination aus der körperlichen Herausforderung und der Ballbehandlung“, erklärt Koparan. Bei den Paralympics – und von der Teilnahme 2024 in Paris träumt der 33-Jährige – ist es ein Hochleistungssport.

 

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Orientierung für die Teilnehmer

Nur einen Bruchteil davon erleben die bfv-Teilnehmer. Nachdem sie die Grundlagen erklärt bekommen haben, geht es an ein paar Orientierungsübungen. Mit der blickdichten Brille wird eine Polonaise gemacht. Sich dabei zurechtzufinden und nicht gegen die Wand zu laufen ist die Herausforderung. Im Anschluss geht es ans Passen. Der sehende macht mit Worten auf sich aufmerksam, der nicht sehende Partner versucht den Ball dann auch zu hören und wieder mit dem Fuß anzunehmen. Trotz des Rasselns im Inneren des Balls ist dies jedoch zunächst mehr als schwer.

Am Schluss wird ein kleines Spiel ausprobiert. Zwei Teams treten mit Helm und Brille gegeneinander an. Der sehende Tor-Guide ruft seinen Stürmer in Richtung gegnerisches Tor, während die Spieler, die den Ballführenden angreifen, sich mit dem Ruf „Voy“ bemerkbar machen. Denn der ballführende Spieler wird durch das Rasseln gehört. Der Angreifer ist lautlos. Also muss er „voy“ rufen oder wird vom Schiedsrichter ermahnt.

Auch die Mitspieler rufen, um den Pass zu bekommen. Wenn der Ball bei Bewegung rasselt, so ist die Umstellung vom Sehen auf die anderen Sinne schwierig und oftmals ist der Ball nicht dort, wo ihn die Teilnehmer erwarten. Zunächst tasten sich die Trainer beim bfv-Lehrgang vorsichtig voran. Dann werden sie mutiger. Oft ist der Ball aber nicht dort, wo er vermutet wird. Spaß und die Erkenntnis, dass Blindenfußball eine große Herausforderung ist, bleibt haften.

 

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„Viele kennen den Blindenfußball nicht“

Weshalb Koparan bei der „Neuen Sporterfahrung“ mitmacht ist klar: „Viele kennen den Blindenfußball nicht. So können mehr diese geile Sportart kennenlernen, die wir nur betreiben, können, wenn uns Sehende helfen.“

Denn zwar treten vier sehbehinderte Feldspieler pro Team gegeneinander an, die Torhüter, Tor-Guides und Schiedsrichter und auch Trainer sind jedoch sehende. Ohne dieses Zusammenspiel wäre Blindenfußball nicht möglich.

Aber die Begeisterung der Teilnehmer ist groß und auch der Respekt vor dem Hochleistungssport. Der eine oder andere Trainer werde das sicher auch in seinem Verein anbringen.

 

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