Mieter können lokal erzeugten Strom nutzen
Strom-Community – Stadtwerke Karlsruhe setzen auf Gemeinschaft

Mieter können lokal erzeugten Strom nutzen Strom-Community – Stadtwerke Karlsruhe setzen auf Gemeinschaft

Quelle: BASF Wohnen und Bauen/Schilling

Ein Wohnhaus in der Werksiedlung der BASF Wohnen + Bauen in Limburgerhof im Rhein-Pfalz-Kreis hat im Rahmen einer energetischen Sanierung nun ein neues Energiekonzept bekommen. Maßgeblich daran beteiligt sind auch die Stadtwerke Karlsruhe.

Pilotbau mit neuem Energiekonzept

Ein Haus in der Werksiedlung der BASF Wohnen + Bauen in Limburgerhof im Rhein-Pfalz-Kreis hat kürzlich durch eine energetische Sanierung ein neues Energiekonzept erhalten. Das Wohnungsunternehmen der BASF hat das Gebäude modernisiert, aufgestockt und eine Photovoltaikanlage errichtet. Der dort erzeugte Strom kann von den Mietern in dem Mehrfamilienhaus genutzt werden.

Neben den Photovoltaikanlagen und den zugehörigen Batteriespeichern versorgt eine Wärmepumpe die 20 Wohneinheiten in den Gebäuden (Trifelsring 26-28a) mit Strom und Wärme. Eine intelligente Energie-Drehscheibe steuert diese lokale und regenerative Stromerzeugung. Betrieben werden die Anlagen durch die Stadtwerke Karlsruhe und die BES, Badische Energie-Servicegesellschaft.

 

Neues Mieterstromkonzept – Strom-Community

Für den Betrieb und das Management der Energie kommt ein neues Mieterstromkonzept der BES, die sogenannte „Strom-Community“ zum Einsatz. Diese sorgt dafür, dass der lokal erzeugte Strom verbraucht wird. Wird mehr Strom benötigt, als vor Ort erzeugt wurde, wird automatisch Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen. So ist die Versorgung der Kunden immer gesichert. Auf diese innovative Energiedienstleistung hat sich die BES als Kooperation zwischen den Stadtwerken Karlsruhe und dem Immobilien- und Projektentwickler Hoepfner Bräu spezialisiert.

Bei dieser Form der lokalen und dezentralen Energieversorgung entstehen weniger Kosten und CO2 Emissionen, so dass die Kunden und die Umwelt profitieren. Ähnlich wie schon bei Übernachtungen in Privatunterkünften oder Car-Sharing-Plattformen vernetzen sich die Akteure untereinander und nutzen gemeinsam eine bestehende Infrastruktur. Produzenten und Konsumenten schließen sich so zusammen und verbrauchen den Strom aus den Solaranlagen und die Wärme aus der Wärmepumpe innerhalb der Gemeinschaft. Diese Energie wird lokal und umweltfreundlich erzeugt und direkt an die Kunden verkauft.

 

| Quelle: BASF Wohnen und Bauen/Schilling

 

Direkt in der Nachbarschaft erzeugter Energie

„Wir setzen hier bereits die 2. Produktgeneration von Mieterstromprodukten ein. Basierend auf den erfolgreichen Erfahrungen mit Mieterstromprojekten haben wir die aktuelle Produktgeneration hin zu einer Quartiers- und Areal-Strom-Community weiterentwickelt“, freut sich der Leiter Vertrieb B2B und Energiedienstleistungen, Lars F. Ziegenbein bei den Stadtwerken Karlsruhe. Er rechnet in den kommenden Jahren mit einem stark steigenden Interesse der Kunden an grüner, direkt in der Nachbarschaft erzeugter Energie. Ebenso geht er von einem Boom bei der Nachfrage nach eigenen Stromspeichern aus.

 

Mieterstrom-Modelle sind zunehmend gefragt

Sharing-Communitys für Autos, Ferienwohnungen oder Gärten revolutionieren die Wirtschaft, denn der Wunsch nach Vernetzung und nachhaltiger Lebensweise nimmt gerade in großen Städten immer weiter zu. Auch die Stadtwerke Karlsruhe setzten mit ihrer Strom-Community auf Gemeinschaft und versorgen Mehrfamilienhäuser sowie Quartiere und Areale mit Energie, die umweltfreundlich vor Ort erzeugt wird.

Für Firmenkunden aus der Wohnungswirtschaft oder mittelständischer Industrie entwickeln sie gemeinsam mit der „BES – Badischen Energie Servicegesellschaft“ maßgeschneiderte Energie-Konzepte. Dabei kommen klimaneutrale Solaranlagen und CO2-reduzierende Blockheizkraftwerke zum Einsatz, die Energie für alle Gebäude produzieren, die Teil der Strom-Community sind.

Mieterstrommodelle, bei denen der Strom innerhalb eines Gebäudes an die Mieter verkauft wird, sind seit Jahren erfolgreich. Mit dem neuen Areal-Strom kümmern sich die Stadtwerke nun um Wohnkomplexe, Gewerbe-Areale oder gemischte Viertel. Deren gemeinsam genutzte, unabhängige Infrastruktur entlastet die Stromnetze. Außerdem entstehen durch die lokale Erzeugung keine Energie-Verluste durch lange Transportwege.

 

Energiewende in der Nachbarschaft

Dank moderner Technologien und smarter Anwendung ist es nicht nur umweltfreundlich, Wärme, Kälte und Strom aus einer Hand zu beziehen – es spart auch Kosten. Mit ihrer Strom-Community ermöglichen die Stadtwerke so eine Energiewende direkt in der Nachbarschaft. Dieser frische Wind für Immobilienentwicklung und Stadtplanung liefert wertvolle Erfahrungen, die auch für andere Städte interessant sind.

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