Alte Technik und marode Gebäude
Zusätzliche 1,8 Milliarden Euro zu wenig für Hochschulen?

Alte Technik und marode Gebäude Zusätzliche 1,8 Milliarden Euro zu wenig für Hochschulen?

Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
dpa

Innovation, Bildung, Digitalisierung: Die Politik hält gerne diese Themen hoch. Doch die Hochschulen im Land fühlen sich stiefmütterlich behandelt – trotz eines geplanten Zuschlags von 1,8 Milliarden Euro.

Alte Technik, marode Gebäude – die Hochschulen befürchten, dass sich an diesem Zustand in den kommenden Jahren wenig ändern wird. Zwar plant das Land Baden-Württemberg, von 2021 bis einschließlich 2025 rund 1,8 Milliarden Euro zusätzlich in die Hochschulen zu stecken. Doch Vertreter der Hochschulen und der Studenten befürchten, dass das zu wenig ist. „Wenn es so kommt, wie jetzt veröffentlicht wird, bleibt die Finanzierung zu niedrig“, sagte der Geschäftsführer der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Baden-Württemberg, Benjamin Peschke, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir können dann lediglich auf dem bisherigen Niveau weiterarbeiten.“ Aber die Erwartungen an die Hochschulen seien hoch. „Sie sollen am Ende den Innovationsstandort Baden-Württemberg retten.“

Der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz der Universitäten, Bernhard Eitel, äußerte sich zurückhaltend, weil noch Informationen fehlten. „Die Universitäten kennen die Berechnungsgrundlagen für die zusätzlichen Mittel für den Hochschulbereich noch nicht im Detail“, erklärte er. „Sie wissen auch noch nicht, wie die zusätzlichen Landesmittel auf die verschiedenen Hochschularten verteilt werden und wie sie sich auf die Finanzierung der einzelnen Universitäten in den nächsten Jahren konkret auswirken werden.“

Unterdessen sammeln Studentenvertreter Unterschriften für eine Online-Petition, um den Druck auf die Politik zu erhöhen. Bislang gingen mehr als 24.000 virtuelle Unterschriften ein. Die Petition soll im neuen Jahr an den Landtag übergeben werden. Der Sprecher der Landesastenkonferenz (LAK), Andreas Bauer, sagte, alle redeten über Digitalisierung. Aber in den Hörsälen gebe es 20 Jahre alte Beamer, und es fehle an den Hochschulen ein flächendeckendes WLAN. Die Studenten befürchten nach seinen Worten, dass Studienplätze abgebaut werden müssten, wenn die Hochschulen nicht genug Geld bekämen.

Der bisher geltende Vertrag der Hochschulen mit dem Land läuft Ende 2020 aus. Es soll einen neuen Vertrag geben, der von 2021 bis einschließlich 2025 läuft. Der Landtag will kurz vor Weihnachten den neuen Doppeletat des Landes für die kommenden beiden Jahre beschließen, in dem es auch um die Hochschulfinanzierung geht.

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