Creative User Empowerment
Badisches Landesmuseum: 640.000 Euro Förderung für Digitalisierung

Creative User Empowerment Badisches Landesmuseum: 640.000 Euro Förderung für Digitalisierung

Quelle: Uli Deck

Künstliche Intelligenz und digitales Kuratieren im Museum: Das Badisches Landesmuseum in Karlsruhe erhält nun 640.000 Euro Förderung für das Projekt „Creative User Empowerment“ durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

 640.000 Euro für Künstliche Intelligenz im Museum

Für das Projekt „Creative User Empowerment“ erhält das Badische Landesmuseum 640.000 Euro durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), darüber informiert das Badische Landesmueum in einer Pressemitteilung.

Als Kooperationspartner konnte das Allard Pierson gewonnen werden, das Museum und Wissenschaftsinstitut der Universität Amsterdam. Zusammen soll die Digitalisierung in den beiden Häusern auf die nächste Stufe gehoben werden. Die Themenfelder Künstliche Intelligenz (KI) und digitales Kuratieren stehen dabei im Fokus. Das Konzept wurde im Rahmen des Projektes „Creative Collections“ in der Förderlinie „Digitale Wege ins Museum II“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg entwickelt und wird nun drei Jahre durch den Bund gefördert.

 

„Wichtiger Baustein in der Digitalisierungsoffensive“

„In diesem bemerkenswerten Projekt wird Künstliche Intelligenz eingesetzt, um die Interessen, Informationsbedürfnisse und Ideen der Museumsbesucherinnen und -besucher aufzugreifen. Es ist ein wichtiger Baustein in der Digitalisierungsoffensive des Bundes, mit der wir beispielgebende innovative und transformative Ansätze fördern. Ich verspreche mir von „Creative User Empowerment“ wichtige Impulse für den Einsatz der KI in der nationalen wie internationalen Museumsarbeit und wünsche den Verantwortlichen viel Erfolg“, erklärt Kulturstaatsministerin Monika Grütters.

Zum Hintergrund: Die neue Kultur der Digitalität hat die Erwartungen an Museen vollkommen verändert. User vergemeinschaften sich in Netzwerken, verknüpfen Inhalte in neue Sinnzusammenhänge und wollen stets auf relevante Themen zurückgreifen können. Der Wunsch, eigene Ideen einzubringen, individualisierte Erlebnisse zu erhalten und museale Inhalte gestalten zu können, wird dabei immer größer.

 

“ iCurator“ wird in digitale Plattformen implementiert

Bei dem Projekt „Creative User Empowerment“ werden das Badische Landesmuseum und das Allard Pierson KI-Systeme ganz in den Dienst der Nutzer stellen und sie so im kreativen Umgang mit dem Museum und seinen Sammlungen unterstützen. Dafür entwickeln die beiden Institutionen das digitale Tool „iCurator“. Dieses wird als assistives Tool in die digitalen Plattformen der Museen implementiert. Hierzu zählen der Digitalen Katalog (Bad. Landesmuseum) und die Cross Culture Timeline (Allard Pierson).

iCurator funktioniert unter anderem wie ein Empfehlungssystem. Anhand von definierbaren persönlichen Präferenzen oder Profilen werden also Interessen ausgelesen und dann den bereits vorhandenen Informationen weitere Inhalte zu Objekten zur Verfügung gestellt. Externe Nutzer erhalten auch die Möglichkeit, Objekte digital zu kuratieren – sie können diese also nach eigenen Interessen in einen wissenschaftlichen, erzählerischen oder kreativen Zusammenhang stellen.

Denn das KI-System setzt Objektauswahlen oder selbstkuratierte Objekte sinnvoll miteinander in Verbindung. Gleichzeitig wird der Datenbestand der Museen fortgeschrieben. Zudem wird iCurator im Sinne des social sharing ausgerichtet was bedeutet, dass das Tool ist nutzerzentriert angelegt ist aber gleichzeitig der Vernetzung und dem Teilen mit der Gemeinschaft dient.

 

„Creative User Empowerment“ für digitale Transformation

Mit dem Projekt „Creative User Empowerment“  soll also die digitale Transformation in der Kultur weiter vorangetrieben werden. „Diese großzügige Förderung ist ein toller Erfolg für das Badische Landesmuseum. Es ist zugleich eine Bestätigung der umfassend angelegten Digitalisierungsstrategie des Landes. Im Rahmen dieses groß angelegten Prozesses begleiten wir im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst unsere Museen mit unserer Förderlinie „Digitale Wege ins Museum“ aktiv bei der Gestaltung der digitalen Zukunft“, so die Kunststaatssekretärin des Landes Baden-Württemberg Petra Olschowski.

Als internationaler und innovativer Partner bringt das Allard Pierson – mit seiner Verbindung zu führenden Forschern der Universität Amsterdam im Themenfeld Künstliche Intelligenz als Assistenzsystem – große Expertise mit in das Projekt, erklärt das Badische Landesmuseum.

„Im Zentrum steht die Erschließung des Themas Künstliche Intelligenz für Museen, das in der deutschsprachigen Museumslandschaft bisher noch weitgehend Neuland und erst in wenigen Projekten konkret angegangen worden ist. Zweifellos wird aber die Nutzung und Vermittlung musealer Daten und Inhalte eine erhebliche Rolle spielen. Da die nutzerzentrierte Öffnung von Museen so grundlegend ist, werden wir die Ergebnisse national und international öffentlich zugänglich machen. Wir danken dem Bund für die großartige Förderung, die uns und der Museumswelt wichtige Impulse geben wird!“, freut sich Eckart Köhne, Direktor des Badischen Landesmuseums.

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