News aus Baden-Württemberg
Corona-Hoffnung und Kriegssorgen bei Hopfenbauern

News aus Baden-Württemberg Corona-Hoffnung und Kriegssorgen bei Hopfenbauern

Quelle: Felix Kästle
dpa

Keine Volksfeste, geschlossene Gastronomie: Unter der Corona-Pandemie litt auch die Nachfrage bei den Hopfenbauern. Lockerungen machen ihnen Hoffnung, die aber schon durch die nächste Krise getrübt wird.

Mit Hoffnung auf weitere Corona-Lockerungen und Sorge wegen des Kriegs in der Ukraine bereiten sich die Hopfenbauern im Südwesten auf die wichtige Phase der Saison vor. «Die Situation der letzten beiden Jahre war äußerst schwierig für die Betriebe», sagte der Geschäftsführer des Hopfenpflanzerverbands Tettnang, Jürgen Weishaupt. Corona habe die Anreise von Erntehelfern erschwert, zudem hätten die Hopfenbauern im Südwesten ebenso wie die Brauereien unter der Absage von Veranstaltungen und Volksfesten gelitten.

Die positiven Erwartungen für das Jahr 2022 würden aber durch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine getrübt, sagte Weishaupt. «Russland und die Ukraine sind große Hopfenimportländer, da in beiden Ländern nur sehr wenig Hopfen angebaut und gleichzeitig sehr viel Bier gebraut und konsumiert wird.» Rund 3000 Tonnen deutscher Hopfen seien jährlich nach Russland geliefert worden, ein Export dorthin sei derzeit aber schwierig bis unmöglich.

Hersteller von Material wie Hopfendraht hätten außerdem angekündigt, dass es aus heutiger Sicht auch für die Saison 2023 zu Engpässen kommen könnte, sagte Weishaupt, «aufgrund gestörter Lieferketten und zerbombter Produktionsstätten in der Ukraine».

Nichtsdestotrotz liefen die Arbeiten auf den Hopfenfeldern in Oberschwaben auf Hochtouren, sagte Weishaupt. Die Bauern pflanzten neu, schnitten Pflanzen für den Neuaustrieb und brächten mit Hebebühnen sogenannte Steigdrähte an den Gerüsten an. An diesen kann sich der Hopfen später hochranken. Immerhin bereite die anhaltende Trockenheit den Hopfenbauern in Tettnang bisher keine Probleme, sagte Weishaupt. «Die entscheidenden Monate sind von Mai bis August.»

Tettnang ist eines der wichtigsten deutschen Anbaugebiete für Hopfen. Nach Angaben des Hopfenbauernverbands bestellten dort zuletzt 125 Betriebe rund 1500 Hektar Anbaufläche. Das entspreche einem Anteil von fast 2,5 Prozent der weltweiten Anbaufläche für Hopfen.

 

Weitere Nachrichten

Mit Abstand und Tempolimit: Baden-Württemberg schützt Risiko-Brücken

Der Teil-Einsturz einer Dresdner Brücke setzt auch den Südwesten unter Druck. Behörden wollen Lkw-Kolonnen auf bestimmten Brücken verhindern. Mancherorts sind auch Autofahrer betroffen.

Wichtige Quelle für Gemeinden: Starker Anstieg bei Einnahmen aus Grundsteuer

Die Steuern auf Grundstücke sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das Bodenwertmodell im Südwesten steht in der Kritik.

Land rührt Werbetrommel auf Suche nach Erstaufnahmen

Die Zahl ankommender Flüchtlinge hat zwar etwas nachgelassen. Das Land will aber vorbereitet sein. Es sucht weiter händeringend Standorte für Erstaufnahmeeinrichtungen und geht in die Offensive.

Steuervorteil für Vermieter anstatt Mietpreisbremse

Günstige Wohnungen sind rar. Die Mietpreisbremse soll einen starken Anstieg der Mieten verhindern. Sie ist umstritten. Nun kommt ein Alternativvorschlag aus Baden-Württemberg.

Neue Umfrage: Halb Baden-Württemberg ist offen für Zusammenarbeit mit AfD

Ganz Deutschland diskutiert über die Brandmauer. Zigtausende gingen zuletzt auf die Straße gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD. Aber ist das die Mehrheit in der Gesellschaft?




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 













Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.