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Corona-Krise: Wie steht es um die Karlsruher Freibadsaison 2020?

meinKA-Interview Corona-Krise: Wie steht es um die Karlsruher Freibadsaison 2020?

Interview
Quelle: Pressebild

Am 09. Mai sollte die Freibadsaison in der Fächerstadt starten – doch alle Karlsruher Bäder sind aufgrund der Corona-Krise geschlossen. meinKA hat sich bei Bäderchef Oliver Sternagel darüber erkundigt, wie es um die Freibadsaison 2020 steht.

Fällt die Karlsruher Freibadsaison 2020 komplett aus?

Die Corona-Krise macht auch vor den Karlsruher Bädern nicht Halt. Bereits seit Mitte März sind die Hallenbäder der Fächerstadt, inklusive dem Sonnenbad, geschlossen. Wann und in welcher Form die Badelandschaften wieder eröffnen können, ist aktuell ungewiss. Doch während die sonnenverwöhnten Karlsruher bereits auf dem Balkon oder im heimischen Garten die ersten sommerlichen Sonnenstrahlen einfangen, steigt auch die Sehnsucht nach einem Besuch in den Karlsruher Freibädern.

Denn diese sollten eigentlich am Samstag, den 09. Mai, in die Saison 2020 starten. Stand jetzt wird dies allerdings nicht so geschehen – denn Corona macht den Freiluft-Bädern auch hier einen Strich durch die Rechnung. Doch muss nun um die gesamte Freibadsaison 2020 gefürchtet werden? meinKA hat sich bei Oliver Sternagel, Amtsleiter und Geschäftsführer der Karlsruher Bäder, über den aktuellen Stand erkundigt.

 

Das Freibad in Rüppurr.

Das Freibad in Rüppurr. | Quelle: Stadt Karlsruhe

 

Oliver Sternagel: „Bereiten uns bestmöglich darauf vor“

 

Der Start der Karlsruher Freibadsaison steht in wenigen Tagen an. Gibt es eine Prognose, wann die Freibäder sowie alle anderen Karlsruher Bäder wieder öffnen könnten?

Oliver Sternagel: Wir schauen aktuell von Woche zu Woche, da eine Freibad-Eröffnung beziehungsweise eventuell umzusetzende Maßnahmen im ersten Schritt von Bund und Ländern entschieden werden müssen. Auch die Wiedereröffnung des Europabades Karlsruhe sowie der anderen Hallenbäder und der Therme Vierordtbad sind vorrangig von den Maßnahmen der Politik abhängig. Wir befassen uns derweil intensiv mit verschiedenen Szenarien bezüglich der (Wieder)Eröffnungen und bereiten uns bestmöglich darauf vor, unsere Gäste bald wieder in den Karlsruher Bädern begrüßen zu dürfen.

 

„Der Badebetrieb 2020 wird sich deutlich unterscheiden“

 

Gibt es, ähnlich wie bei der DFL oder dem Karlsruher Zoo, bereits Pläne wie eine „corona-konforme“ – möglicherweise auch schrittweise – Eröffnung erfolgen könnte?

Oliver Sternagel: Selbstverständlich betrachten wir die aktuellen Schritte aller „Vorreiter“ der verschiedenen Branchen genau und ziehen unsere Schlüsse daraus. Inwiefern wir ähnliche Maßnahmen umsetzen können, erarbeiten wir aktuell, sicher ist jedoch, dass sich ein Badebetrieb 2020 deutlich zu dem der vergangenen Jahre unterscheiden wird.

Darüber hinaus stehen wir mit der European Waterpark Association (EWA) sowie mit weiteren Freizeitverbänden und -anbietern in engem Kontakt und tauschen uns über alle Möglichkeiten und Konzepte aus. Letztendlich geht es, bei einer eventuellen Erlaubnis zur Öffnung, vorrangig um die Umsetzung der Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen für Gäste sowie unsere Mitarbeitenden.

 

Oliver Sternagel, Geschäftsführer und Amtsleiter der Karlsruher Bäder und Bürgermeister Martin Lenz im Fächerbad Karlsruhe. | Quelle: Melanie Hofheinz

 

„Freibäder wären innerhalb weniger Tage startklar!“

 

Aktuell sind die Bäder im „Ruhemodus“ und es werden teilweise Revisionsarbeiten durchgeführt. Wie schnell könnten die Bäder wieder „einsatzbereit“ sein, sollte Tag X der Wiedereröffnung beschlossen werden?

Oliver Sternagel: Insbesondere unsere Freibäder wären innerhalb weniger Tage startklar. Wir haben uns vergleichsweise „normal“ auf die Sommersaison vorbereitet, die Anlagen sind gepflegt und regulär instandgesetzt.

Ferner haben wir aus der Not eine Tugend gemacht: In den Hallenbädern nehmen wir großzügige Revisionsmaßnahmen vor und setzen umfassende Renovierungsarbeiten um, für die normalerweise weniger Zeit bleibt. Somit können wir gegebenenfalls auf länger andauernde Schließungen im Spätjahr verzichten bzw. diese vergleichsweise kurz halten. Die Hallenbäder würden daher etwas mehr Zeit zum Neustart benötigen als die Freibäder, hier müssten wir einzelfallbezogen sehen, wie bzw. wann wir öffnen.

Da auch bei unseren Mitarbeitenden Risikogruppen vertreten sind, ist auch das Szenario vorstellbar, dass Personal aus den Hallenbädern in die Freibäder rochiert und die Hallenbäder daher doch etwas länger geschlossen bleiben, um die Kolleginnen und Kollegen zu schützen. Arbeit gibt es auch ohne Badebetrieb, vor allem auch in Bereichen, die unsere Gäste nicht zu sehen bekommen wie der Wasser-Technik.

 

Sonnenbad Karlsruhe Eröffnung Freibadsaison 2020

Sonnenbad-Eröffnung im Februar 2020 | Quelle: meinKA

 

Einnahme-Verluste: „Zahlen werden schlechter aussehen“

 

Mit welchen Einnahme-Verlusten müssen die Karlsruher Bäder 2020 rechnen? Und welche Konsequenzen und Folgen sind damit verbunden?

Oliver Sternagel: Eine genaue Prognose lässt sich derzeit nicht absehen. Selbstverständlich werden die Zahlen dieses Jahres im Vergleich deutlich schlechter aussehen – denn auch wenn wir wieder öffnen, rechnen wir mit deutlich weniger Besucherinnen und Besuchern als normalerweise.

So wie die gesamte Tourismus- und Freizeitbrache werden wir auch noch über Jahre mit den Auswirkungen dieser Krisensituation zu tun haben – versuchen aber weiterhin, das Beste daraus zu machen und Lösungen für etwaige Probleme zu finden.

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