Schwierige finanzielle Situation wird erwartet
Finanzielle Herausforderungen – KSC reicht Lizenzunterlagen für neue Saison ein

Schwierige finanzielle Situation wird erwartet Finanzielle Herausforderungen – KSC reicht Lizenzunterlagen für neue Saison ein

Quelle: TMC-Fotografie.de | Tim Carmele

Wo steht der Karlsruher SC in der kommenden Saison spielerisch, aber auch finanziell? Eine Frage, die der Verein in seinen Lizenzunterlagen versucht zu beantworten. Diese liegen der DFL nun fristgericht zur Genehmigung vor.

Erstmals reicht Karlsruher SC GmbH & Co. KGaA Unterlagen ein

Der Spielbetrieb im Deutschen Fußball setzt eine gültige Lizenz voraus, die im Falle der 2. Bundesliga die Deutsche Fußball Liga (DFL) und für die 3. Liga der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erteilen. Der Karlsruher SC berichtet nun in einer Pressemeldung, dass die Unterlagen fristgericht für die kommende Saison abgegeben wurden – mit einer großen Neuerung und vielen Unsicherheiten.

Anders als in den vergangenen Jahren ist der Absender der Lizenzunterlagen dieses Mal nicht der Karlsruher SC e.V., sondern die Karlsruher SC GmbH & Co. KGaA. Die Ausgründung des Profibetriebs in eine eigene Gesellschaft hatten die Mitglieder des Vereins im vergangenen Jahr beschlossen. Die eingesetzte Geschäftsführung und die Aufsichtsräte haben die Unterlagen, die mit einer Wirtschaftsprüferin erarbeitet wurden, abgesegnet.

 

KSC plant mit mehr Ausgaben und geringeren Einnahmen

Einfach war die Ausarbeitung nach Angaben des Karlsruher SC nicht: „Eine besondere Herausforderung für die kommende Saison ist, dass ligaunabhängige Einnahmeverluste und erhöhte Ausgaben in Höhe von 1 bis 2 Millionen Euro zu verarbeiten sind, die durch den Neubau des Stadions im laufenden Spielbetrieb entstehen“, heißt es in der Pressemeldung. In der kommenden Saison stehen darüber hinaus rund 2,5 Millionen Euro an Investitionskosten in die Kioske in der neuen Ost- und Südtribüne sowie den provisorischen Hospitality-Bereich an.

„Der KSC befindet sich in einer herausfordernden Übergangszeit bis zur geplanten Fertigstellung des neuen Stadions zur Saison 2022/23. Ohne außerordentliche Erlöse oder die Ablösung der Verpflichtungen aus der Vergangenheit wird es in den kommenden zwei Saisons ligaunabhängig nicht möglich sein, ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen. In der 3. Liga wirkt sich zusätzlich die extrem schlechtere Einnahmesituation hinsichtlich der TV-Gelder negativ aus. Von knapp 10 Mio. Euro würden wir hier auf rund 1 Mio. Euro zurückfallen“, erklärt KSC-Geschäftsführer Michael Becker. Ein weiterer Einnahmeverlust in noch unbekanntem Ausmaß befürchtet Becker durch die aktuell grassierende Corona-Pandemie.

 

Erneute Ausnahmegenehmigung für die Südtribüne nötig

Doch nicht nur die finanzielle Situation wird in den Lizenzunterlagen betrachtet. Erneut wird auch die Nicht-Überdachung der provisorischen Südtribüne thematisierst. Hier ist eine erneute Beantragung der Ausnahmegenehmigung notwendig. Grund ist eine Verzögerung beim Bau der neuen Osttribüne, die nicht wie ursprünglich geplant zur neuen Saison, sondern erst Mitte September fertig werden soll. Erst wenn diese fertig ist, ist die provisorische Südtribüne nicht mehr notwendig. Die Lizenzauflagen der DFL besagen allerdings, dass zu jeder Zeit mindestens 15.000 überdachte Zuschauerplätze vorhanden sein müssen. Der Ausnahmeantrag wurde zwar schon einmal genehmigt, einer erneuten Genehmigung sieht der Karlsruher SC aber dennoch mit Spannung entgegen.

Die Frist für die Einreichung der Lizenzunterlagen endete am Montag, 16. März 2020, um 15:30 Uhr. Mit der Erstentscheidung in Sachen Lizenzerteilung ist Ende April zu rechnen. Mögliche Bedingungen für die finale Lizenzentscheidung Anfang Juni müssen bis Ende Mai erfüllt werden.

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