Spieltag 28 | Zweite Liga
Nach turbulenter zweiter Halbzeit – KSC holt Punkt in Hannover

Spieltag 28 | Zweite Liga Nach turbulenter zweiter Halbzeit – KSC holt Punkt in Hannover

Quelle: Friedemann Vogel
KSC

Nach zuletzt vier Punkten aus zwei Partien konnten sich die Karlsruher berechtigte Hoffnungen machen, bei Hannover 96 Punkte zu entführen. Nach einer ereignisreichen zweiten Halbzeit trennten sich beide Mannschaften mit einem 1:1 Unentschieden.

Spielbericht – Hannover 96 gegen KSC

Der KSC hatte sich für seinen Besuch in der HDI-Arena in Hannover einiges vorgenommen. Nach vier Punkten aus den letzten zwei Spielen reisten die Karlsruher nicht zu Unrecht mit breiter Brust nach Hannover. „Ich will, dass meine Jungs den Ball fordern und ich will, dass wir – so lange wie es geht – den Gegner so früh wie möglich selbst unter Druck bekommen“, hatte Christian Eichner auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gefordert. Zumindest in den letzten 25 Minuten erfüllte die Karlsruher Mannschaft diese Forderung. Nach ereignisarmen ersten 45 Minuten lieferten sich beide Mannschaften in Halbzeit zwei eine ansprechende Partie und trennten sich schließlich 1:1.

 

Eichner überrascht mit offensiver Aufstellung

Christian Eichner veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum Spiel gegen Bochum auf vier Positionen. Die Außenverteidiger Thiede und Roßbach wurden von Carlson und Stiefler ersetzt, der gelbgesperrte Fröde und sein Mittelfeldkollege Groiß machten Platz für Kobald und Djuricin. Eine deutlich offensivere Aufstellung im Vergleich zu Eichners bisherigen Partien als Cheftrainer. Taktisch stellte sich dies als ein 4-1-2-3 mit Kobald als alleinigem Sechser dar.

 

Rasant zum Auftakt, ernüchternd im weiteren Verlauf

Das erste Mal gefährlich wurden die Karlsruher bereits nach zwei Minuten. Nach einem Freistoß von Wanitzek legte Hofmann den Ball an die Strafraumkante ab, wo Kobald platziert abschloss, das Tor allerdings um wenige Zentimeter verpasste. Das hätte schon das 0:1 sein können – doch hätte vermutlich der Videoschiedsrichter eingegriffen, denn Hofmann spielte den Ball in der Entstehung mit der Hand.

Im Anschluss verlegte sich der KSC, anders als es die Aufstellung vermuten ließ, darauf, defensiv sicher zu stehen. Hannover hatte die deutlich größeren Spielanteile und die Karlsruher versuchten die Defensive der Hausherren durch gelegentliche Konter zu überwinden. Dieser Plan ging so weit auch auf, einzig die Konter brachten zunächst keine Torgefahr ein.

 

Torwart Benjamin Uphoff (KSC 1) vor dem Tor.

Torwart Benjamin Uphoff (KSC 1) vor dem Tor. | Quelle: TMC-Fotografie.de | Tim Carmele

 

Karlsruhe im Glück

In der 32. Minute wurde es dann auf einmal brandgefährlich. Das Spiel plätscherte ohne nennenswerte Chance vor sich hin, als Hannover schlagartig das Tempo erhöhte und auf der linken Seite Weydandt freispielte, dessen Hereingabe wurde von Haraguchi überlegt durchgelassen, sodass Kaiser frei zum Abschluss kam – einzig der Pfosten bewahrte den KSC vor dem Rückstand. Riesen-Glück für den KSC. Die nächste Chance gehörte abermals den Hausherren und erneut war es Kaiser, dieses Mal durch einen Freistoß, welcher das Karlsruher Tor nur knapp verfehlte. In den ersten 45 Minuten stand der KSC zumeist defensiv stabil, doch die wenigen nennenswerten Chancen, welche es gab, fielen allesamt den Gastgebern zu. Karlsruhe konnte mit dem 0:0 zur Pause durchaus zufrieden sein.

 

Eiskalte Dusche für den KSC

Halbzeit zwei startete ebenfalls direkt mit einem Paukenschlag. Zunächst hatte Kaiser per Kopfball die Chance zur Führung für Hannover. Uphoff konnte noch eingreifen und klärte zum Eckball. Dieser wurde von der Karlsruher Mannschaft nur halbherzig geklärt, sodass Edgar Prib an der Sechzehnerkante frei zum Abschluss kam und eiskalt zum verdienten 1:0 einschob. Ein denkbar schlechter Start in die zweite Spielhälfte.

Die Karlsruher zeigten sich zunächst sichtlich beeindruckt und mussten zufrieden sein, dass Hannover diese Verunsicherung nicht zum 2:0 nutze. Ab der 55. Minute nahm der KSC nun wieder mehr am Spielgeschehen teil und erarbeite sich direkt die Chance zum Ausgleich durch Gondorf: Dieser nahm eine Flanke von Carlson per Volley und verfehlte das Tor nur knapp. Nur eine Minute später konnte Hofmann einen Ball im Hannoveraner Strafraum kontrollieren, schlug beim Abschluss aber nur ein Luftloch.

 

Spiel nimmt Fahrt auf

Mit der Hereinnahme von Änis Ben-Hatira für den unauffälligen Lorenz, versuchte Christian Eichner die Offensivbemühungen seiner Truppe zu unterstützen. Zunächst fruchtete diese Maßnahme nicht. Hannover erspielte sich im Anschluss an den Wechsel zwei hundertprozentige Chancen, einen Schuss und einen Kopfball, welche beide von Keeper Benjamin Uphoff stark pariert werden konnten.

In der 63. Minute hatte Hofmann die Chance, den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Stiefler kam auf der rechten Seite frei zur Flanke und fand Hofmann fünf Meter vor dem Tor der Gastgeber, dessen Kopfball verfehlte das Tor nur knapp – das hätte Hofmanns Saisontreffer Nummer 13 sein müssen.

 

Daniel Gordon (KSC 3) im Lauf | Quelle: TMC-Fotografie.de – Tim Carmele

 

Hofmann erlöst Karlsruhe

Im Anschluss an die vergebene Chance erhöhte Karlsruhe wieder den Druck. In der 69. Minute war es dann soweit. Hofmann besorgte den Ausgleich und erzielte Saisontor Nummer 13. Nach einer überlegten Seitenverlagerung flankte Wanitzek den Ball in den Sechzehner, Hofmann stieg am höchsten und köpfte den Ball ins lange Eck. Ein etwas schmeichelhafter Ausgleich, der in Anbetracht der letzten Minuten aber nicht unverdient war.

Hannover verlor anschließend völlig den Faden. Karlsruhe dominierte nun das Spiel, verpasste es jedoch, sich nennenswerte Chancen zu erspielen. In der 78. Minute hätte der KSC die Partie drehen müssen. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld stürmten Djuricin und Wanitzek frei auf das Tor der Gastgeber zu. Doch Djuricin hatte zu viel Zeit, verpasste das Abspiel und verfehlte mit seinem Abschluss das Tor.

 

Schlussoffensive versandet

Mit der Einwechslung von Grozurek und Fink setzte Eichner alles daran, drei Punkte nach Karlsruhe zu entführen. Hannover war nun sichtlich verunsichert und wirkten verwundbar. Ben-Hatira nutzte diese Schwäche in der 85. Minute beinahe aus. Hannover schaffte es nicht, einen eigentlich harmlosen Ball zu klären, dieser fiel Ben-Hatira im Fünfmeterraum vor die Füße – der Offensivmann traf aber lediglich den Außenpfosten. Anschließend schafften es die Karlsruher aber nicht mehr, sich für eine gute Schlussphase zu belohnen und mussten sich mit einem Unentschieden begnügen.

 

Hofmann: „wir sehen, dass wir leben“

„Wir haben die ersten drei Spiele jetzt richtig gut gemacht“, sagte Hofmann anschließend dem TV-Sender Sky. Für den KSC seien die Punkte „Gold wert“ im Abstiegskampf. „Wir sind zuversichtlich, wir sehen, dass wir leben.“ Im kommenden Heimspiel am Samstag (13:00 Uhr/Sky) gegen den FC St. Pauli müsse Karlsruhe „mit Risiko spielen, weil wir punkten müssen. So wollen wir es angehen“, erklärte Hofmann.

 

Karlsruher SC: Uphoff – Carlson, Gordon, Pisot, Stiefler (82. Grozurek) – Kobald ( 67. Thiede)–Wanitzek, Gondorf – Lorenz (60. Ben-Hatira), Hofmann, Djuricin (82. Fink).

 

Die KSC-Tabelle im Überblick

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