News
Historische Bahnstrecke: Start der Hesse-Bahn verzögert sich weiter

News Historische Bahnstrecke: Start der Hesse-Bahn verzögert sich weiter

Quelle: Bernd Weißbrod/dpa
dpa

Jetzt erst 2026 und mehr als 200 Millionen Euro teuer: Warum die Reaktivierung der historischen Bahnstrecke weiter auf sich warten lässt.

Der Start der reaktivierten Hermann-Hesse-Bahn in der Region Calw verschiebt sich erneut – diesmal aber voraussichtlich nur um einige Wochen. Statt Ende dieses Jahres sei der Betrieb nun für Januar geplant, sagte der Geschäftsführer des Zweckverbandes Hermann-Hesse-Bahn, Frank von Meißner, den «Stuttgarter Nachrichten» und der «Stuttgarter Zeitung».

Allerdings gebe es eine weitere Einschränkung: «Die Hermann-Hesse-Bahn wird in einer ersten Phase nur zwischen Calw und Weil der Stadt pendeln», sagte von Meißner. Die vorgesehenen Batteriezüge sollen voraussichtlich erst ab Juni bis nach Renningen (Landkreis Böblingen) fahren. Grund dafür seien Signalanlagen, die erst im Mai eingebaut werden könnten. So lange werden demzufolge zwischen Weil der Stadt und Renningen nur S-Bahnen fahren.

 

Bauarbeiten dauern noch an

Der Start insgesamt verzögert sich dem Bericht zufolge, weil Bauarbeiten zwischen Calw und Weil der Stadt voraussichtlich erst bis Anfang Dezember abgeschlossen sein werden. Anschließend finden laut von Meißner über mehrere Wochen Test- und Abnahmefahrten statt. «Die Hesse-Bahn wird im Laufe des Januars in Betrieb gehen, spätestens Ende Januar 2026», sagte er.

Die Hesse-Bahn gilt als ein Pionierprojekt bei der Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken im Südwesten. 1872 als Württembergische Schwarzwaldbahn eröffnet, brachte die vom Dichter Hermann Hesse (1877–1962) geschätzte und später nach ihm benannte Bahn über ein Jahrhundert Stuttgarter in den Schwarzwald oder Calwer in die Schwaben-Metropole. 1983 fuhr der letzte Personenzug, 1988 der letzte Güterzug. Die Bundesbahn stellte den Betrieb ein.

 

Kostensteigerungen auch wegen Fledermäusen

2012 hatte der Landkreis Calw beschlossen, die 20 Kilometer lange Strecke als Zubringer zum Stuttgarter S-Bahn-Netz bis Renningen zu reaktivieren. Die Planungen sahen damals den Angaben zufolge eine Eröffnung 2018 sowie Kosten von rund 60 Millionen Euro vor.

Die Gesamtkosten beziffert Zweckverbands-Chef von Meißner mittlerweile auf 207 Millionen Euro. «Diese Zahl steht», sagte er den Zeitungen. Unter anderem wegen Artenschutzmaßnahmen für Fledermäuse stiegen Kosten immer wieder.

 

Weitere Nachrichten

Mehr als 2.000 Demos zum Nahost-Konflikt in Baden-Württemberg

Mehr als 164.000 Menschen auf den Straßen, Tausende Polizeistunden und ein Angriff mit einer Axt: Wie der Nahost-Konflikt sich auf Baden-Württemberg auswirkt.

Laut Verband: Deutscher Weinanbau steckt "in historischer Krise"

Das Geschäft der Winzerinnen und Winzer hängt stark von günstigem Wetter ab – aber auch von der Marktlage. Die wirtschaftlichen Bedingungen seien «dramatisch», heißt es in einem neuen Bericht.

Prostitution in Baden-Württemberg: Sexarbeit im Schatten nicht zu fassen

Seit ein paar Jahren ist die Prostitution in Baden-Württemberg stark im Wandel – weg von kontrollierten Bordellen, hin zu anonymen Wohnungen und Online-Plattformen.

Senkungen zum Jahreswechsel: Strom und Gas werden für 1,1 Millionen Haushalte günstiger

Viele Haushalte im Südwesten können sich freuen: Strom und Gas werden für sie laut einer Analyse günstiger. Wie viel Sparpotenzial steckt drin – und warum lohnt sich trotzdem ein Tarifvergleich?

Geschenke für Trucker: Weihnachten auf dem Rastplatz

Süßes, Gesundes und warme Worte: Wie gestrandete Trucker trotz Fahrverbot und Heimweh ein Stück Weihnachten auf dem Parkplatz erleben.

Straftaten von Klimaaktivisten deutlich rückläufig

Kleber-Blockaden, abmontierte Schilder, besprühte Straßen: Die Zahl der Klima-Straftaten in Baden-Württemberg ist stark rückläufig. Was steckt hinter dem Trend?
















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.