Corona in Baden-Württemberg
Hitze-Wochenende: Lucha würde Badeseen notfalls schließen

Corona in Baden-Württemberg Hitze-Wochenende: Lucha würde Badeseen notfalls schließen

Quelle: Marijan Murat

Hochsommer im Südwesten. Zeit für den Badesee, denken sich viele. Viel zu viele, warnen vor allem Politiker und Gesundheitsexperten. Denn wenn Tausende bei Temperaturen bis zu 38 Grad an die Strände ziehen, ohne sich zu schützen, wächst auch das Infektionsrisiko.

Angesichts der Sommerhitze hält Sozialminister Manne Lucha (Grüne) auch eine Schließung überfüllter Badeseen in Notfällen für sinnvoll. Es sei zwar nicht möglich, Zugänge generell zu kontrollieren, weil Badeseen öffentlicher Raum seien, sagte er. Dennoch müssten die Corona-Abstandsregeln eingehalten werden. «Die Pandemie schlummert nur», warnte er am Samstag. Daher sei es auch nachvollziehbar, wenn örtliche Behörden Badestellen komplett schließen würden, sollten sich zu viele Menschen dort aufhalten. Allerdings müsse eine solche Entscheidung bereits im Vorfeld der Badetage getroffen werden.

Bei Temperaturen von bis zu 38 Grad befürchten zahlreiche Gemeinden am Wochenende einen wahren Ansturm von Besuchern. Einige Kommunen haben bereits vorgesorgt. So hatte die Gemeinde Sipplingen am Bodensee bereits am Freitag einige Bereiche der Uferanlage und des Westhafens gesperrt. Diese Sperrungen sollen bis zum 15. September jeweils von Freitag bis Sonntag tagsüber gelten. Der Breitenauer See bei Obersulm (Kreis Heilbronn) ist bereits seit Freitag vergangener Woche gesperrt. Dort waren zuvor an einem einzigen Tag etwa 10 000 Menschen gezählt worden. Ähnliche Massen werden an diesem Wochenende auch am Epplesee bei Karlsruhe erwartet.

Die Polizei Titisee-Neustadt im Schwarzwald will nach eigenen Angaben am Wochenende zusätzliche Streifen einsetzen, um an den Seen die Einhaltung der Hygienebestimmungen zu kontrollieren. Das gelte zunächst für die kommenden vier bis fünf Wochenenden. Für den beliebten Baggersee in Kirchentellinsfurt bei Tübingen droht Bürgermeister Bernd Haug eine Sperrung an, falls zu viele Besucher gezählt werden.

Das Problem: Wasserratten haben in diesem Sommer nur wenige Alternativen. Wegen der Corona-Pandemie bleiben viele Freibäder geschlossen – oder sie lassen nur eine eingeschränkte Zahl von Besuchern ins Becken. Deshalb waren in den vergangenen Tagen bei schönstem Sommerwetter immer wieder Tausende Erfrischungssuchende an die Badeseen im Land gekommen – von Abstand und Masken konnte da oft keine Rede mehr sein.

Sozialminister Lucha schließt allerdings nicht aus, dass weniger die Warnungen vor den Infektionen als vielmehr das Wetter selbst den einen oder anderen vom Ausflug an den See abhalten könnte. «Es ist nicht mehr so heiß wie am Freitag und es sind schwere Gewitter angekündigt», sagte er. «Außerdem glaube ich noch an die Vernunftbegabung des Menschen.»

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