Forstamt setzt zwei Rückepferde ein Im Oberreuter Hardtwald – Pferde helfen bei Forstarbeiten mit
Den Waldbesuchern des Oberreuter Hardtwaldes bot sich kürzlich ein seltener Anblick: Zwei Rückepferde waren mit ihren Pferdeführern im Einsatz und zogen Reisig und kurze Holzstämme aus einer Waldfläche heraus – der Grund: viele Bäume sind abgestorben.
Holzrücken mit dem Pferd in Karlsruhe
Wie die Stadt Karlsruhe in einer Pressemitteilung informiert, waren kürzlich zwei tierische „Forstarbeiter“ im Oberreuter Hardtwald im Einsatz. Die Wallache „Tamino“, ein Noriker, und der Norweger „Filou“ sind ausgebildete Rückepferde und zogen Reisig und kurze Holzstämme aus einer Waldfläche heraus. Das Holzrücken mit dem Pferd ist eine alte Kulturtechnik, die in der Forstwirtschaft immer noch – wenn auch in kleinem Umfang – eingesetzt wird.
Insbesondere auf empfindlichen Böden oder zur Räumung von Flächen können Rückepferde eine Alternative zu Forstmaschinen bieten. Bei der Arbeit mit dem Pferd steht das Wohl der Tiere an erster Stelle, so die Stadt Karlsruhe, denn die Tiere sollen die Arbeit gerne und auch lange und gesund machen können. Daher sind sie zum beispielsweise bei zu schweren Holzstämmen nicht einsetzbar.
Forstamt plant weitere Pferde-Einsätze
Das Forstamt in Karlsruhe will auch in Zukunft mit Pferderückern verschiedene Verfahren in diversen Waldtypen testen, auch in Kombination mit Forstmaschinen. Diese können durch das Pferd auf keinen Fall in großem Umfang ersetzt werden, aber in manchen Fällen sinnvoll ergänzt werden. Am aktuellen Einsatzort im Oberreuter Hardtwald leiden die Buchen unter dem Klimawandel.
Lange Hitze- und Trockenperioden haben dazu geführt, dass die Bäume abgestorben oder stark geschädigt sind. Da hier die Gefahr bestand, dass Bäume umfallen oder große Äste und ganze Kronenteile herunterbrechen, mussten einige Buchen entlang der Bushaltestelle und des Schwimmschulweges gefällt werden.
Pflanzaktion im Oberreuter Hardtwald
Die gefällten Buchen schaffen nun Platz für eine neue Generation Wald, zusammengesetzt aus Baumarten, die mit Hitze und Trockenheit besser zurechtkommen als die Buche, erklärt die Stadt. Bei einer öffentlichen Pflanzaktion am Samstag, 28. März 2020, werden hier Eichen, Roteichen, Esskastanien und Elsbeeren gepflanzt. Konkrete Informationen zu der Pflanzaktion werden noch bekannt gegeben.