Entscheidung im Gemeinderat am 10. Dezember 2019
Keine Tropenholz-Bänke auf dem „neuen“ Marktplatz

Entscheidung im Gemeinderat am 10. Dezember 2019 Keine Tropenholz-Bänke auf dem „neuen“ Marktplatz

Quelle: Stadtplanungsamt, Mettler Landschaftsarchitektur

Am Dienstag, 10. Dezember 2019, hat der Karlsruher Gemeinderat über die Möblierung des Marktplatzes abgestimmt. Während sich bei den Lampenmasten alle Räte einig waren, sorgten Bänke aus Tropenholz für Diskussionsstoff.

Wie soll der zukünftige Marktplatz in Karlsruhe aussehen? Welche Bänke und welche Leuchten sollen den zentralen Platz der Fächerstadt und wie sieht es mit Bäumen aus? Über diese Fragen wurde in den vergangenen Monaten lebhaft diskutiert. Am Dienstag, 10. Dezember 2019, hat der Karlsruher Gemeinderat über die Möblierung und Begrünung des Marktplatzes debattiert – ein Überblick.

 

Die Beleuchtung des Marktplatzes

In der Kaiserstraße wird es keine Hängebeleuchtung, sondern Lichtmasten geben – aufgrund statischer Gründe und einiger fehlender Einverständnisse von Bürgern, deren Häuser betroffen gewesen wären. 20 Mastleuchten werden künftig auf dem Marktplatz stehen. Ihre Anti-Graffiti-Beschichtung soll das Bekleben erschweren. Wie von der Stadtverwaltung empfohlen, werden schlichte Doppelkopfleuchten darauf installiert. Diese sind auch am Europaplatz, am Berliner Platz und in der Kaiserstraße als Doppelkopfleuchten oder Einzelkopfleuchten vorgesehen.

Da diese Leuchten einigen zu nüchtern erschienen, wurde zudem eine zylindrische Glasaufsatzleuchte in Betracht gezogen. Bei der Abstimmung im Gemeinderat am Dienstag lag jedoch die Doppelkopfleuchte vorne.

 

Doppelkopfleuchte

So kann man sich die Doppelkopfleuchte auf dem Marktplatz vorstellen. | Quelle: Stadt Karlsruhe

 

Bänke und ihr Material

Die Bänke, die künftig auf dem Marktplatz als Sitzgelegenheiten für die Bürger dienen sollen, waren mit eines der am meisten diskutierten Themen der Möblierung. Anfang Oktober wurden auf dem Platz drei unterschiedliche Banktypen und Pflanzengefäße aufgestellt. Hier konnten die Karlsruher Probesitzen und der Stadtverwaltung anschließend per Mail ihren Favoriten melden.

 

Muster von Bänken und Pflanzenkübeln

| Quelle: Florian Kaute

 

Während der Banktyp keinen Anlass für Diskussionen gab – es sollte eine große Bank mit Mittellehne werden –, schieden sich an der Holzart die Geister. Die Bank „Comuntaria“ besteht nämlich aus dem Tropenholz Iroko. Nach einer Prüfung der Informationen zu den Zertifizierungen und zum Forstwirschaftsunternehmen, das das Holz erntet, empfiehl die Stadtverwaltung dem Gemeinderat, für diese Holzart zu stimmen.

Am Dienstag gab es dann aber eine knappe Mehrheit für einen Änderungsantrag der CDU-Fraktion, nach dem kein Tropenholz bei den Bänken zum Einsatz kommen sollte (23 stimmten gegen Tropenholz, 20 dafür, eine Enthaltung). Das war es nun erst einmal mit dieser Bank – jetzt muss generell nach einem neuen Modell gesucht werden.

 

Bäume auf dem Marktplatz?

Auch das Thema der Anpflanzung von Bäumen auf dem Karlsruher Marktplatz erhitzte die Gemüter – denn zunächst waren nach der Umgestaltung keine vorgesehen. Aufgrund der unterirdischen Infrastruktur seien laut Stadtverwaltung maximal fünf Bäume auf dem Marktplatz in Hochbeeten möglich. „Da der Wurzelraum in den Hochbeeten begrenzt ist, wäre auch die Entwicklungsmöglichkeit dieser Bäume begrenzt“, heißt es in der Beschlussvorlage.

Hier soll zunächst das Regierungspräsidium über die denkmalschutzrechtliche Genehmigung entscheiden. Die Denkmalpflege hatte die Bepflanzung zuvor abgelehnt, das sie „eine erhebliche Beeinträchtigung des Kulturdenkmals Marktplatz darstellt“. Da viele Pflastersteine bereits gelegt sind, müssten für Hochbeete sowieso das Pflaster erneut geöffnet werden. Aus diesem Grund soll vorerst auf Bäume verzichtet werden und der Platz zunächst mit beispielsweise Pflanzenkübeln begrünt werden. Die Baumfrage auf längere Sicht gesehen bleibt offen.

Die Abstimmung des Gemeinderats zur Möblierung und Beleuchtung des Marktplatzes sollte eigentlich schon im November stattfinden. Aufgrund von weiterem Beratungsbedarf wurde dieser Tagesordnungspunkt allerdings auf den 10. Dezember 2019 verschoben.

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