Aus dem Karlsruher Gemeinderat
Regionsumfrage: Karlsruhe ist frequentiert wie lange nicht mehr

Aus dem Karlsruher Gemeinderat Regionsumfrage: Karlsruhe ist frequentiert wie lange nicht mehr

Quelle: Thomas Riedel

Wie sehen die Menschen rund um Karlsruhe die Stadt Karlsruhe? Um diese Frage zu beantworten, wurde nun eine Studie durchgeführt, deren Ergebnisse jetzt vorgestellt wurden. Eines der Resultate zeigt: es kommen immer mehr Menschen in die Fächerstadt!

Besucher kommen vermehrt nach Karlsruhe

Viele Verantwortliche treffen Entscheidungen, die für einen großen Kreis am Menschen von Bedeutung sind – auch aus der Region. Natürlich kann nicht immer jeder Einzelne befragt werden. Genau hier soll die Regionsumfrage einsetzt. Alle drei Jahre werden hier Menschen aus der Region mit den immer gleichen Fragen über ihren Eindruck der Stadt befragt. Erstmals wurde die Umfrage 1997 durchgeführt – und 2019 nun erneuert. Dafür wurden im Sommer in Summe 1.202 Menschen über 18 Jahren telefonisch befragt. Laut Methodik der Umfrage lag die Verteilung der Interviews dabei die Verteilung der Wohnbevölkerung in den Gemeinden der Region zugrunde. Befragt wurden Menschen aus dem Landkreis Karlsruhe, dem nördlichen Enzkreis, Südpfalz, sowie den Landkreisen Rastatt, Baden-Baden und das Caton Wissembourg.

Eines der Kernergebnisse: Die Zahl der Besucher aus der Region ist in den vergangenen drei Jahren stark gestiegen. Als ein Grund kommt die Umfrage dabei zum Schluss, dass Karlsruhe als Arbeitsort an Bedeutung gewonnen hat, aber auch das Freizeit-Angebot in Karlsruhe genutzt wird. Gleichzeitig schaden die Baustellen der Stadt dem Image nicht mehr so stark wie noch vor drei Jahren. Daraus schlussfolgern die Verantwortlichen der Regionsumfrage, dass nach Ende der Bauarbeiten zur Kombilösung Karlsruhe auch die Innenstadt wieder mehr an Bedeutung gewinnen wird.

 

Ergebnisse der Regionsumfrage in der Übersicht

  • Die Relevanz von Karlsruhe als Arbeitsort steigt: Kamen 2016 noch 12,4 Prozent der Menschen regelmäßig zum Arbeiten nach Karlsruhe, sind es 2019 20,5 Prozent. Gleichgeblieben ist die Zahl der Menschen, die nicht regelmäßig, sondern nur zum Einkaufen oder zum Besuch von Veranstaltungen in die Stadt kommen.

  • Die Besucherzahl aus der Region nach Karlsruhe steigt deutlich: 17 Prozent mehr Menschen kommen in die Stadt – absolut heißt das eine Steigerung von 445.800 (2016) zu 522.300 (2019). Die größte Zunahme (27,7 Prozent) kommt dabei aus dem Landkreis Karlsruhe und aus Rastatt und Baden-Baden (29,5 Prozent).

  • Das Auto bleibt das meistgenutzte Verkehrsmittel bei der Bevölkerung aus der Region: Rund 60 Prozent der Fahrten nach Karlsruhe werden mit dem Auto erledigt.

  • Karlsruhe wird nicht mehr so stark als Baustellenstadt, und kaum noch als Beamtenstadt angesehen: Während 2016 rund 61 Prozent der Befragten Karlsruhe mit „Baustellen, Staus, Chaos, Verkehrsprobleme, Umleitungen“ assoziiert haben, sind es 2019 nur noch 30 Prozent! Den Status als Beamtenstadt hat Karlsruhe schon 2016 nahezu abgelegt gehabt (9,7 Prozent). 2019 nennen noch weniger Befragte diesen Begriff: 0,6 Prozent.

  • Karlsruhe ist eine beliebte Einkaufs- und Freizeitstadt: Etwa 80 Prozent der Menschen aus der Region kommen mindestens einmal im Jahr zum Einkaufen nach Karlsruhe. Dafür wird im Vergleich zu vor drei Jahren weniger die Fußgängerzone genutzt, mehr dafür das Einkaufszentrum Ettlinger Tor. Gewonnen an Bedeutung haben auch die Kinos in Karlsruhe, das Europabad und die anderen Frei- und Hallenbäder.

  • Erreichbarkeit der Innenstadt mit Bus und Bahn hat sich deutlich verbessert: Nachdem 2016 nur 57,6 Prozent der Befragten die Erreichbarkeit von Karlsruhe mit sehr gut oder gut bewertet haben, sind es 2019 72,6 Prozent! An frühere Werte kommt allerdings auch diese Umfrage nicht heran: 2006 hielten 91,8 Prozent der Menschen aus der Region die Erreichbarkeit für gut oder sehr gut.

  • Für etwa die Hälfte der Befragten entspricht die Karlsruher Innenstadt den Vorstellungen eines attraktiven Stadtzentrums: Gefragt wurde hier etwa, was Bewohner aus der Region auswärtigen Gästen zeigen würden. An erster Stelle landete hier das Karlsruher Schloss und der Schlossgarten mit 74,7 Prozent, gefolgt vom Zoo Karlsruhe (23,7) sowie der Innenstadt und dem Ettlinger Tor. Auf die Frage, ob die Karlsruher City attraktiv ist, antworteten 46,1 Prozent der Befragten mit ja.

  • Zur Steigerung der Attraktivität könnten weniger Baustellen und mehr ruhig Plätze beitragen: Als Verbesserungsvorschlag gaben 35,7 Prozent der Befragten den Interviewern eine Reduzierung der Baustellen mit auf den Weg. Es folgt ein besseres Einzelhandelsangebot (24,6 Prozent) und mehr Flair, ruhigere Plätze, ein schöneres Stadtbild und mehr Sitzgelegenheiten (24,2 Prozent).

  • Keine Besuchs-Konkurrenz zwischen Kaiserstraße und Einkaufszentrum Ettlinger Tor: 87,5 Prozent der Besucher aus der Region gehen zum Einkaufen in die Fußgängerzone in der Kaiserstraße, 82,3 Prozent der Befragten nannten das Ettlinger Tor. Beide Einkaufsmöglichkeiten bei einem Besuch nehmen immerhin 71,2 Prozent der Besucher wahr.

  • Online-Shopping ist die große Konkurrenz für stationären Handel: Jeder zehnte der Befragten bestellt mittlerweile mindestens einmal die Woche etwas online! Das hat auch Folgen für die Zahl der Besuche in Karlsruhe: 41,6 Prozent der Befragten geben an, dass sie deswegen auch seltener in die Karlsruher Innenstadt zum Einkaufen kommen!

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