KSC-Interview
Marius Gersbeck – die Nummer eins im KSC-Tor

KSC-Interview Marius Gersbeck – die Nummer eins im KSC-Tor

Interview
Quelle: TMC-Fotografie.de | Tim Carmele

Marius Gersbeck ist die Nummer eins im Tor des Karlsruher SC. Der gebürtige Berliner sprach im Interview mit meinKA über seine Verbundenheit zu Hertha BSC, seinen Weg in das Fußball-Profigeschäft und die vergangene Saison auf dem „Wartegleis“.

Marius Gersbeck – der Mann im Tor

Marius Gersbeck wechselte zur Saison 2019/2020 von Hertha BSC nach Karlsruhe. Der 25-Jährige kam frisch aus einer monatenlangen Verletzungspause und hatte nur wenig Spielpraxis. Im Kampf um die Stammposition im Karlsruher Tor hatte Gersbeck gegenüber Benjamin Uphoff das Nachsehen.

Nichtsdestotrotz ließ sich der bodenständige Berliner nicht unter kriegen und spielte eine zentrale Rolle im Kampf um den Klassenerhalt. Mit mehr Spielpraxis im Rücken ging es in die diesjährige Saisonvorbereitung, in dieser Gersbeck seine Stärke bewies. In positivem Konkurrenzkampf mit Markus Kuster trieben sich die Schlussmänner zu Höchstleistungen an. Christian Eichner vertraut in dieser Saison auf Marius Gersbeck, der als Nummer eins den Kasten Hüten darf.

 

Gersbeck im Visier – der Junge von neben an

Gersbeck schnürte in seiner Kindheit beim SC Siemensstadt und beim FC Brandenburg 03 die Fußballschuhe. 2004 wechselte er in die Nachwuchsabteilung von Hertha BSC, in dieser er alle Jugendmannschaften durchlaufen hat. In der Saison 2013/2014 näherte sich der Schlussmann immer weiter dem Profigeschäft an, denn von nun an lief er im Kader der zweiten Mannschaft des Bundesligisten in der Regionalliga auf.

 

Torwart Marius Gersbeck (KSC 35) beim Aufwärmen vor dem Spiel.

 

Sein Debüt bei den Profis der „Alten Dame“ feierte der junge Berliner noch in der selben Spielzeit. Anfang 2016 wurde der heute 25-Jährige in die 3.Liga, zum Chemnitzer FC verliehen. Nach fünf Spielen in der dritten Liga zog es den jungen Gersbeck durch ein Leihgeschäft zwei Jahre zum Vfl Osnabrück. Gegen Ende der Zeit in Osnabrück riss sich Gersbeck das Kreuzband, was eine monatelange Pause für den Keeper bedeutete. Nach der Rückkehr zu Hertha BSC und einem erfolgreichen Comeback, zog es ihn zum Karlsruher SC.

 

Marius Gersbeck im großen meinKA-Interview

 

Man munkelt dein Wechsel sei von der Fanszene initiiert worden, da der Karlsruher SC eine langjährige Freundschaft mit Hertha BSC führt? Was hat es damit auf sich?

Marius Gersbeck: „Mein Wechsel nach Karlsruhe lief wie alle anderen Wechsel im Fußball ab. Der KSC hat Interesse gezeigt und durch meinen Berater kam der Kontakt zu Oliver Kreuzer und Alois Schwartz zu Stande. Wir haben offene Gespräche geführt und der Verein hat mir die Chance gegeben trotz meiner Verletzungspause wieder anzukommen, was mir persönlich wichtig war.“

 

Nach einer langen Verletzungspause kamst du nach Karlsruhe, um Fußball zu spielen. Die meiste Zeit musstest du allerdings auf der Bank Platz nehmen. Wie hast du diese Zeit erlebt?

Marius Gersbeck: „Es ist kein schönes Gefühl, wenn man nicht spielt, aber auch daraus lernt man etwas. Es ist klar, dass man nicht zu 100 Prozent zufrieden ist, wenn man nicht spielen kann, denn man spielt Fußball, um auf dem Platz zu stehen. Für mich hatte es Priorität wieder ranzukommen und gesund zu bleiben. Dieses Jahr war der Ehrgeiz noch größer und Gott sei dank hat sich das auch ausgezahlt“

 

Robin Bormuth (KSC32) und Torwart Marius Gersbeck (KSC 35) klaptschen sich ab, nach abgewehrtem Angriff auf das Tor. TMC-Fotografie.de | Tim Carmele

 

Aufgewachsen in der Berliner Ostkurve – einer von uns

 

Du bist in der Ostkurve aufgewachsen, wie kam die Liebe zu Hertha BSC? 

Marius Gersbeck: „Mein Vater hat mich früher als Kind mit ins Stadion zu Hertha genommen und so entstand die Liebe zum Verein. Mit zehn Jahren habe ich dorthin gewechselt und habe die gesamten Jugendmannschaften durchlaufen, das hat auch nochmal meine Bindung zum Verein gestärkt.“

 

Wann war für dich klar, dass es mit einer Profi-Karriere klappen könnte? Oder stand das nie im Vordergrund?

Marius Gersbeck: „Ich war nie der Überflieger, deshalb stand das nie an erster Stelle. Fußball habe ich in erster Linie zum Spaß gespielt, aber der Wunsch, Profi zu werden, war da. Umso näher ich dem Profifußball kam, desto größer wurde dann auch der Wunsch. Ich hatte viel Glück, dass meine Eltern mich immer wieder auf den Boden geholt haben und mir gesagt haben, ich soll die Schule zu Ende bringen und falls es dann klappt ist es schön, wenn nicht habe ich immernoch etwas in der Hinterhand.“

 

Marius Gersbeck weiß, was es heißt Fan zu sein

 

Die Fankultur und das Fandasein haben deine Kindheit und deine Jugend geprägt. Siehst du diese Themen mit anderen Augen, als herkömmliche Fußballprofis?

Marius Gersbeck: „Fankultur macht einen großen Teil des Fußballs aus und ist auch der große Unterschied zu vielen anderen Sportarten. Ich sehe das mit anderen Augen, weil ich es selbst erlebt habe. Es ist gut jemanden in der Mannschaft zu haben, der die Seite der Fans kennt und den Mitspielern auch näher bringen kann. Ich kenne beide Seiten und kann mich auch für beide Seiten stark machen.“

 

| Quelle: TMC-Fotografie.de | Tim Carmele

 

Das macht der Torhüter in seiner Freizeit

 

Hast du eine weitere Leidenschaft außer den Fußball? Oder was machst du gerade, wenn du nicht auf dem Platz stehst?

Marius Gersbeck: „Dann kümmere ich mich um mein Kind (lacht). Es tut gut, auch mal nicht nur Fußball zu spielen, dann spiele ich auch mal gerne mit meiner Frau Tennis.“

 

Apropos Freizeit: Man sieht dich oft bei den Spielen des von Fans gegründeten Karlsruher SC II. Welche Verbindung pflegst du zur zweiten Mannschaft?

Marius Gersbeck: „Ich kenne viele Spieler privat und bin deshalb auch öfters mal als Zuschauer beim Training oder bei den Spielen. Ich habe in meinem Leben noch nie so eine professionelle Kreisliga-Mannschaft gesehen. Bei der zweiten Mannschaft wird auf hohem Niveau in allen Bereichen gearbeitet, weshalb ich darin Potential sehe, dass daraus mehr als nur eine Fan-Mannschaft werden könnte“.

 

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