News aus Baden-Württemberg
Künstliche Intelligenz in der Justiz schreitet voran

News aus Baden-Württemberg Künstliche Intelligenz in der Justiz schreitet voran

Quelle: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild
dpa

Zur Aufgabe eines Richters gehört es, vor einer Verhandlung einen kompletten Überblick über die dazugehörige Akte zu haben. Nicht selten sind das Hunderte Seiten. In dem Wust von Akten steht ihm nun eine intelligente Software zur Seite.

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in Zivilverfahren wird derzeit am Landgericht Hechingen mit einer neuen Software getestet, die Richter in Zivilprozessen unterstützen soll. Das Assistenzprogramm mit dem Namen Codefy soll nach Auskunft von Justizministerin Marion Gentges (CDU) beispielsweise Anwaltsschriftsätze besser strukturieren.

In einem Mietrechtsverfahren beispielsweise wählt der Richter den für Mietstreitigkeiten spezialisierten Prüfassistenten aus. Das Programm durchsucht dann die gesamte Akte und liefert Ergebnisse, die in dem Verfahren entscheidend sind. Mit einem Klick bekommt der Richter angezeigt, auf welcher Seite der Akte etwa eine Widerklage zu finden ist. Der Prüfassistent zeigt dem Richter auch direkt an, auf welchen Seiten Kläger und Beklagte beispielsweise zum Streitpunkt «Nebenkostenabrechnung» etwas vortragen.

«Bei jedem Einsatz von „Codefy“ bleibt es jedoch bei der herkömmlichen Arbeitsteilung. Die Software assistiert», sagte Gentges am Donnerstag in Hechingen. Mit der inhaltlichen Bearbeitung, Überprüfung und Entscheidung seien nur die Richter befasst. «Im Grunde ist das Programm also nichts anderes als ein Assistent: Er kann sehr viel Vorarbeit leisten, die Entscheidung trifft am Ende aber immer ein Mensch.»

Laut Gentges hat das Justizministerium zudem das Konzept eines bundesweit einheitlichen KI-Portals entwickelt. Es sieht vor, dass die IT-Systeme aller Länder und des Bundes an das einheitliche Portal angeschlossen werden. Ziel sei es, bundesweit einen Rahmen für die Justiz-KI zu schaffen und so Innovationen zu ermöglichen, sagte Gentges.

 

Weitere Nachrichten

Lehrermangel: Viele Bewerber treten Referendariat nicht an

Je nach Schulart treten bis zu 40 Prozent der Bewerber ihre Stelle als Referendare gar nicht erst an. Die SPD fordert mehr Beratungsangebote im letzten Ausbildungsabschnitt für angehende Lehrkräfte.

Nicht alle Waldrappe schaffen es zurück aus Winterquartier

Die Brutkolonie am Bodensee muss einen weiteren Verlust hinnehmen: Waldrapp Enea ist in Italien ums Leben gekommen. Andere Vögel sind unversehrt zurück.

Arbeitslosigkeit im März leicht gesunken

Die Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg ist im März im Vergleich zum Februar um 1,2 Prozent auf rund 265 296 gesunken.

Tierschützer fordern: Schnellere Einführung des Hundeführerscheins

Ein Zehnjähriger wird von einem Hund mehrmals in Kopf und Rücken gebissen. Die Tierrechtsorganisation Peta fordert daher eine schnellere Einführung des Hundeführerscheins in Baden-Württemberg.

Wie bereits in Karlsruhe: Kaufland will weitere aufgegebene Real-Standorte mieten

Aus Real wird Kaufland: Das Unternehmen hat bereits zahlreiche Filialen der insolventen Warenhauskette übernommen. Nun gibt es auch Interesse an den bis zuletzt von Real genutzten Standorten.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 













Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.