Corona in Baden-Württemberg Mobiles Test-Labor hilft im Kampf gegen Corona im Gefängnis
Ein Corona-Ausbruch im Gefängnis wäre eine Katastrophe. Deshalb bietet die Justiz ihren Bediensteten Corona-Reihentests auf einem umgebauten Laster an. Mit dem fahrbaren Covid-19-Test-Labor sollen Infektionsketten vermieden werden.
Viele Menschen unter einem Dach, beengte Räumlichkeiten, wenig Platz für soziale Distanz – in Haftanstalten herrschen ideale Bedingungen für einen Ausbruch des Corona-Virus. Dass die Einrichtungen nicht zu den Superverteilern gehören, ist aus Sicht des Justizministeriums auch der mobilen Corona-Teststation zu verdanken. Bei 52 Stopps vor Haftanstalten und Landgerichten sind seit Juli dieses Jahres 4500 Justizvollzugsbedienstete getestet worden. Auf diese Weise konnte bei zehn von ihnen eine zuvor unerkannte Infektion festgestellt und so verhindert werden, dass es zu weiteren Ansteckungen innerhalb der Anstalt kam. Justizminister Guido Wolf (CDU) betonte: «Das Labor auf Rädern stellt eine herausragende Hilfe dar. Es ist für unsere Zwecke die ideale Lösung und immer noch bundesweit einmalig.»
In den Justizvollzugsanstalten finde der Test-Truck großen Anklang. Das Gefängnis-Personal betrachte die Testmöglichkeit auch als Wertschätzung seiner derzeit besonders schwierigen Arbeit, erläuterte der Politiker.
Die Baden-Württemberg Stiftung hat das gemeinsam mit der Uniklinik Mannheim entwickelte Projekt mit 1,3 Millionen Euro aufgebaut. Stiftungsgeschäftsführer Christoph Dahl teilte mit, das mobile Test-Labor komme ab Anfang 2021 außerdem bei der Bereitschaftspolizei und der Landesfeuerwehrschule zum Einsatz.
Das Labor ist in ein 40-Tonner-Sattelaufliegerfahrzeug integriert. In ihm können mehrere hundert Personen an einem Tag getestet werden. Von der Probenentnahme bis zur Laboranalyse sind es nur ein paar Schritte. Das spart Zeit, vermeidet Transporte und erhöht die Proben- und Ergebnisqualität deutlich, heißt es aus dem Justizministerium. Die Testergebnisse werden am selben Tag mitgeteilt. Großer Vorteil sei, dass das Labor flexibel einsetzbar sei. So seien vor kurzem 800 Menschen in Freiburg auf das Virus getestet worden, nachdem im dortigen Gefängnis ein Covid-19-Fall unter den Häftlingen festgestellt worden war. Bei diesen Massen-Tests war bei einem Vollzugs-Bediensteten das Virus entdeckt worden.
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