Vorerst für rund 50 Wohnmobile
Provisorischer Betrieb: Campingplatz Durlach soll im Herbst öffnen

Vorerst für rund 50 Wohnmobile Provisorischer Betrieb: Campingplatz Durlach soll im Herbst öffnen

Quelle: Isabel Ruf

Der einzige Campingplatz Karlsruhes ist seit Ende 2017 geschlossen. Doch im Herbst 2020 soll der Campingplatz Durlach wieder öffnen. Bis das komplette Gelände aber fertiggestellt sein wird, dauert es noch – vorerst geht es um den provisorischen Betrieb.

Campingplatz Durlach seit Ende 2017 geschlossen

Bereits seit Ende 2017 ist der Campingplatz in Durlach, der über 70 Parzellen für Dauercamper und noch 100 Stellplätze für Gäste bot, geschlossen. Grund war, dass die bestehenden Verträge mit dem bisherigen Betreiber nicht verlängert werden konnten. In der Saison 2018 blieb die Anlage weiterhin komplett geschlossen. Mit einer Ausschreibung suchte die Stadt in der Zwischenzeit nach einem neuen Pächter. Ende Februar 2019 hatte sich der Gemeinderat für das Konzept eines der sieben Bewerber entschieden.

Dieser Pächter wollte 910.000 Euro in die Anlage investieren. Geplant waren Infrastrukturmaßnahmen sowie der Neubau eines Verwaltungs- und Sanitärgebäudes mit Verwalterwohnung. Damit das Areal baureif an den neuen Betreiber übergeben werden konnte, genehmigte der Gemeinderat einen Betrag von 445.000 Euro. Damit sollte das Verwaltungsgebäude abgerissen, artenschutzrechtliche Maßnahmen durchgeführt und die Versorgungsleitungen zum Gelände neu verlegt werden. Weitere Maßnahmen wollte der Pächter umsetzen. Auch das Sommersanitärhaus sollte neu gebaut werden – wofür die Stadt den Abbruch übernahm.

Dann die Überraschung: Im Sommer 2019 springt der potenzielle Investor in letzter Minute überraschend ab, er sei am Abschluss der Verträge nicht mehr interessiert. Im Anschluss entschied die Stadt Karlsruhe, den Campingplatz selbst zu betreiben.

 

Campingplatz Durlach 2020

| Quelle: IR

 

Über eine Million Euro hat die Stadt bereits investiert

Das Ziel sei es, die Wiedereröffnung des Campingplatzes sicherzustellen und möglichst schnell in einen provisorischen Betrieb zu gehen, so die Stadtverwaltung. Im Sommer 2019 hat der Gemeinderat aus diesem Grund weitere 300.000 Euro für die innere Erschließung des Areals genehmigt. Diese Summe ist außerdem gedacht, um Containeranlagen als Empfangs- und Sanitärgebäude zu mieten.

Ergänzend hatte der Hauptausschuss in seiner Sitzung im November 2019 400.000 Euro zur Verfügung gestellt. Grund war eine mangelhafte Anbindung an das Elektronetz. Um Wohnmobile in Zukunft mit ausreichend Strom versorgen zu können, sollte eine neue Zuleitung von der Tiegener Straße gelegt und eine Trafostation installiert werden. Insgesamt standen damit für die äußere und innere Erschließung über eine Million Euro – konkret 1.145.000 Euro – im Finanzhaushalt zur Verfügung.

Mit diesem Geld wurden bereits alte Gebäude abgerissen sowie Strom- und Wasserleitungen bis an den Platz verlegt. Bei der inneren Erschließung sind Stand jetzt Tiefbauarbeiten sowie die Installation der Elektrik für die Parzellen beauftragt. Die Untergrundherstellung, um Mietcontainer aufstelle zu können, liegt zur Vergabe bereit.

 

Gemeinderat soll jetzt über weitere Mittel entscheiden

Jetzt geht es um weitere finanzielle Mittel, über die der Gemeinderat in seiner Sitzung am 26. Mai 2020 entscheidet. Um den Campingplatz in Durlach möglichst bald in Betrieb nehmen zu können, wurden die Planungen laut Stadtverwaltung weiter angepasst. Dabei geht es um verschiedene Maßnahmen: Unter anderem soll das Beleuchtungskonzept geändert werden, sodass die Leuchten angehen, wenn sich Personen nähern, anstatt die komplette Nacht angeschaltet zu sein. Dafür werden weitere 77.000 Euro benötigt. Außerdem soll eine Kupferleitung statt einer Aluleitung verlegt werden, damit künftig auch E-Wohnmobile geladen werden können.

Für diese Planungen und weitere Änderungen wie der Überarbeitung der Zufahrtswege und der Herrichtung des Untergrunds für einen Müllplatz fallen laut Verwaltung weitere Kosten in Höhe von 230.000 Euro an.

 

Campingplatz Durlach 2020

| Quelle: IR

 

Insgesamt 575.000 Euro für die innere Erschließung

Weitere finanzielle Mittel werden für die geplanten Container benötigt, um den Campingplatz öffnen zu können. Geplant ist es, zwei Container mit Duschen zu kaufen und weitere anzumieten. Die gekauften Container könnten nach Fertigstellung des Areals auf einem anderen Teil des Geländes aufgestellt werden. Beide Container würden mit 45.000 Euro zu Buche schlagen.

Mit diesen neuen zusätzlichen Gesamtkosten in Höhe von 275.000 Euro sowie den bereits im Sommer 2019 genehmigten 300.000 Euro würden insgesamt 575.000 Euro für die innere Erschließung des Campingplatzes zusammenkommen. Die Stadtverwaltung weist in ihrer Beschlussvorlage darauf hin, dass die Kosten damit günstiger wären als die ursprünglich vom Pächter kalkulierten 910.000 Euro.

 

Tiny-Houses & Grillplatz: Weitere Pläne für den Campingplatz

Genehmigt der Gemeinderat die zusätzlichen finanziellen Mittel, soll der Campingplatz in Durlach im Herbst 2020 zumindest für 50 Wohnmobile provisorisch in Betrieb genommen werden. „Freiflächen für spätere Erschließung und Nachrüstung für Tiny-Häuser, Dauercamper sowie ein freies Baufeld für eine spätere Neuplanung als Ablöse des Provisoriums sind geschaffen“, heißt es in der Beschlussvorlage der Stadtverwaltung. Den zukünftigen Betrieb soll die städtische Tochtergesellschaft KBG Karlsruher Bäderbetriebe übernehmen.

Längerfristig ist geplant, das Areal weiter auszubauen. Dabei könnten unter anderem Tiny Houses aufgestellt und vermietet werden, ein Spiel- und Grillplatz entstehen, Freiflächen für Zelte genutzt sowie Flächen für Dauercamper eingerichtet werden.

Für den provisorischen Betrieb (die Betriebsleitung ist ab September geplant) und für die Betriebsausstattung und Sachmittel werden weitere 50.000 Euro benötigt. Auch diese Mittel soll der Gemeinderat am 26. Mai 2020 zur Verfügung stellen.

 

Campingplatz Durlach 2020

| Quelle: IR

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