News aus Baden-Württemberg
Psychisch Kranker nach Tötung in Wiesloch weiter in Psychiatrie

News aus Baden-Württemberg Psychisch Kranker nach Tötung in Wiesloch weiter in Psychiatrie

Quelle: /Rene Priebe/dpa
dpa

Das Gericht stufte die Tat in Wiesloch als Mord ein. Der heute 34-Jährige gilt allerdings als nicht in der Lage, seine Schuld einzusehen. Er würde es wieder tun, sagte er laut Gericht im Verfahren.

Ein psychisch kranker Mann muss nach der Tötung einer 30-Jährigen im September in Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) weiter in Sicherheitsverwahrung. Das Landgericht Heidelberg ordnete am Montag die unbefristete Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie an. Das Gericht stufte die Tat als heimtückisch und Mord ein. Der Täter könne aber das Unrecht der Tat nicht einsehen. Dadurch sei wiederum seine Schuldfähigkeit aufgehoben. Der Mann leidet laut einem Sachverständigen mutmaßlich an einer paranoiden Schizophrenie.

Nach Überzeugung des Gerichts tötete der Beschuldigte die ihm unbekannte Frau in einem Geschäft mit einem dort entwendeten Schälmesser. Das Opfer starb kurz nach der Attacke in einem Krankenhaus. Der Täter war zuvor vom Gelände des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden (PZN) in der Wieslocher Innenstadt geflohen.

Das Verfahren hatte auf Antrag von Staatsanwaltschaft und den Eltern als Nebenklägern unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden. Wie der Richter sagte, hatte der Beschuldigte die Tat während des Verfahrens gestanden und gesagt, er würde es wieder tun. Er sei davon überzeugt, dass die Frau einer Kriegspartei angehöre. Es gelte, sie zu töten.

Zum Tatzeitpunkt war der Beschuldigte seit 2021 wegen sieben Delikten wie vorsätzlicher Körperverletzung und Nötigung auf einer geschlossenen Rehabilitationsstation im PZN untergebracht. Der sogenannte Maßregelvollzug ist für Straftäter vorgesehen, die etwa psychisch krank oder süchtig sind.

Der Richter gab mit der Unterbringung in der Psychiatrie dem Antrag der Staatsanwaltschaft statt. «Es gilt, die Allgemeinheit zu schützen», sagte der Richter bei Verkündung des Urteils.

Die Flucht des Täters aus der Psychiatrie und die Tötung der jungen Frau löste auch eine politische Debatte zur Sicherheit im Maßregelvollzug aus. Zum Prozessauftakt Ende Februar teilten PZN, Polizei und die Stadt Wiesloch mit, man habe gemeinsam am Sicherheitskonzept gearbeitet. So seien etwa Schnittstellen zwischen Polizei und PZN optimiert worden. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg habe vor allem die Gebäudesicherheit in den Blick genommen. Im Fall einer sogenannten Entweichung im Maßregelvollzug – wenn also ein Patient unerlaubt fernbleibt oder weggeht – sollen zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Ort des Geschehens geleitet werden.

 

Weitere Nachrichten

So profitiert Baden-Württemberg vom Rüstungsboom

Die Rüstungsschmieden bekommen vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges so viele Aufträge wie nie. Die Zeitenwende ist bei den Unternehmen im Südwesten angekommen. Wo sind die Zentren der Branche?

Laut Studie: Freizeit-Schifffahrt belastet Seen deutlich

Für viele ist es der ultimative Freizeitspaß: Mit dem Motorboot über den See flitzen. Doch was macht das mit Tieren und Pflanzen im Wasser? Eine Studie gibt klare Empfehlungen.

Tarifabschluss: Brauer bekommen mehr Geld - wird jetzt das Bier teurer?

Durch einen Tarifabschluss gibt es bald mehr Geld für die Brauerinnen und Brauer in Baden-Württemberg. Hat das Folgen für die Bierpreise? Nachgefragt beim Brauerbund.

Erneuerbare Energien: 13 neue Windräder im ersten Halbjahr

In den vergangenen Jahren lief der Bau von Windrädern im Land schleppend. Von Januar bis Juni hat sich die Leistung der neuen Anlagen zwar nahezu verdoppelt. Doch das klingt besser, als es ist.

Weiterer Mammutzahn auf Suedlink-Baustelle entdeckt

Ein Zahn wurde schon im Frühsommer gefunden - jetzt sind bei Arbeiten auf der Großbaustelle zur Stromtrasse Suedlink weitere Mammut-Teile aufgetaucht. Archäologen sind begeistert.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 
















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.