News Pyro-Skandal: Prozess gegen Fanprojekt-Trio eingestellt
Fußball-Fans aus ganz Deutschland blicken nach Karlsruhe – und erleben ein schnelles Ende der Berufungsverhandlungen im Pyro-Prozess. Doch ob die Rufe in den Kurven nun leiser werden?
Überraschend schnelles Ende im Pyro-Prozess: Das viel beachtete Verfahren gegen drei Mitarbeiter des Fanprojekts des Karlsruher SC ist gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt worden. Staatsanwaltschaft und Angeklagte stimmten dem entsprechenden Vorschlag des Vorsitzenden Richters Peter Stier am Landgericht in Karlsruhe zu – mitunter zähneknirschend. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, zahlreiche Fußball-Fans hatten sich mit den Sozialarbeitern aus Nordbaden solidarisiert.
Lange Schlange vor dem Landgericht
Das Amtsgericht Karlsruhe hatte die drei Mitarbeiter des KSC-Fanprojekts wegen des Vorwurfs der versuchten Strafvereitelung vor rund einem Jahr zu Geldstrafen im mittleren vierstelligen Bereich verurteilt, das Trio daraufhin Berufung eingelegt. Bei den ursprünglich für zwei Tage angesetzten Berufungsverhandlungen vor dem Landgericht, vor dem sich eine lange Besucherschlange gebildet hatte, gaben die drei Angeklagten nun ihre Zustimmung zur Einstellung des Verfahrens.
Sie müssen 3.150, 1.500 beziehungsweise 2.022 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Ein Schuldeingeständnis sei das aber nicht, wie sie durch ihre Verteidiger klar zum Ausdruck brachten. Vielmehr handele es sich um eine prozessökonomische Entscheidung. Man wolle ein Signal senden und auf die Staatsanwaltschaft zugehen, um die Zusammenarbeit wieder zu verbessern.