News aus der Fächerstadt Rabengeier, Chukarhuhn & Co.: Naturkundemuseum Karlsruhe erklärt Kurioses
Ganz schön überraschend, was alles in einer Stadt so kreucht und fleucht – das Karlsruher Naturkundemuseum hat Beobachtungen gesammelt, erläutert und nun veröffentlicht.
Sitzt da ein Rabengeier auf dem Rasen und dort ein Rebhuhn auf dem Dach? So mancher macht in der Stadt und zu Hause ganz erstaunliche Entdeckungen. Dann ist oftmals fachlicher Rat gefragt. Das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe hat in der Corona-Zeit ein neues Format entwickelt: In der Rubrik «Nachgefragt» hat es in den vergangenen Wochen Anfragen zu zoologischen Funden und Beobachtungen zusammengestellt. Herausgekommen ist viel Informatives – und auch jede Menge Kurioses.
So handelte es sich bei dem vermeintlichen Geier um eine Rabenkrähe, die vermutlich an einer üblen Krankheit litt. «Sie zeigte alle Anzeichen einer Infektion mit einem Circovirus», erläutert Wirbeltierkurator Albrecht Manegold. «Die Federhülsen platzen nicht auf, so dass sich die Federfahnen nicht entfalten können: ganze Gefiederparteien wirken kahl.» Bekannt ist die Feder- und Schnabelkrankheit vor allem bei Papageien.
Der seltsame Vogel, der auf einem Dach im Kreis Karlsruhe im vergangenen Frühjahr abgelichtet wurde, war auch kein Rebhuhn. Experte Manegold identifizierte ihn als männliches Chukarhuhn, das vermutlich aus einem Vogelpark oder aus einer Privatvoliere ausgebüxt war.
Eine Tiermumie in einer Gartenhütte erwies sich nach Untersuchung der Zähne als Steinmarder; er verweste nicht in der trockenen, kühlen und gut durchlüfteten Umgebung. Die seltsamen Knäuel in einer Getreidehalle eines Bauernhofs im Landkreis Darmstadt-Dieburg wiederum entpuppten sich als Gewölle einer Schleiereule.
Das sind unverdaute Nahrungsreste, die von Vögeln aus dem Magen hervorgewürgt und über den Schnabel ausgespien werden. Eulen verschlingen ihre Beutetiere – hauptsächlich Mäuse – mit dem Kopf voran und am Stück. Im Magen wird praktisch alles bis auf Haare und Knochen verdaut; die Überreste werden zu länglichen Ballen geformt.
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