News aus Baden-Württemberg
Schwimmenlernen : Nach Corona herrsche „enormer Nachholbedarf“

News aus Baden-Württemberg Schwimmenlernen : Nach Corona herrsche „enormer Nachholbedarf“

Quelle: Joerg Carstensen/dpa/Symbolbild
dpa

Den Kopf über Wasser halten – in den Coronajahren war das schwer wie nie. Das galt besonders für Kinder, die Schwimmen lernen wollten, wegen geschlossener Bäder aber nicht konnten. Nun haben sich die Zahlen stabilisiert. Alte Probleme aber bleiben.

Nach einem kräftigen Dämpfer wegen Corona und geschlossener Schwimmbäder lernen im Südwesten wieder deutlich mehr Kinder schwimmen. Es herrsche enormer Nachholbedarf, sagte die Geschäftsführerin des DLRG Landesverbandes Württemberg, Eleonore Wagner. Ihren Angaben zufolge wurden im vergangenen Jahr über 11 300 Seepferdchen-Abzeichen abgenommen – rund 20 Prozent mehr als vor Corona.

Beim Bronze-Schwimmabzeichen – erst dann gilt man offiziell als sicherer Schwimmer – konnten die Zahlen von 2019 zumindest fast wieder erreicht werden. Vor Corona waren im Land rund 6000 dieser Abzeichen erworben worden, vor allem von Kindern. Die guten Werte seien dank extremer Bemühungen ehrenamtlicher Ausbilder und auch dank Förderprogrammen erreicht worden.

Entwarnung gab Wagner aber nicht. «Die Zahlen sind glücklicherweise wieder nach oben gegangen, von Erholung kann man jedoch noch nicht sprechen», betonte sie. Es gebe vielerorts weiterhin lange Wartelisten für Schwimmkurse. «Das liegt zum einen am höheren Bedarf an Ausbildern, aber vor allem auch am Bedarf an mehr Wasserfläche und Wasserzeiten», erläuterte sie.

Bundesweit hätten 25 Prozent der Grundschulen keinen Zugang zu einem Hallenbad. Bislang sei es nicht möglich gewesen, den Rückstand aufzuholen, der durch die vielen ausgefallenen Kurse entstanden sei. Jährlich würden rund 100 000 Kinder in Baden-Württemberg eingeschult – «bei weitem nicht alle werden bis zum Schuleintritt schwimmen können oder einen Schwimmkursplatz ergattert haben», ergänzte Emanuel Vailakis, Geschäftsführer des Schwimmverbandes Württemberg.

Nach Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Bäderwesen gibt es in Baden-Württemberg über 600 Hallenbäder und mehr als 400 Freibäder; darunter auch Kombibäder oder Naturbäder. «Wir haben trotz Corona und Energiekrise nur von ganz wenigen Bädern erfahren, die dauerhaft schließen mussten», erklärte eine Sprecherin. Fehlende Wasserflächen für den Schwimmunterricht seien vor allem dem Umstand geschuldet, dass die Bäder zu wenig Personal hätten oder die Nutzung eines Bades nicht optimal koordiniert werde.

Wie es aktuell um die Schwimmfähigkeit von Kindern im Südwesten bestellt ist, dazu hat das Land keine Informationen. Das geht aus einer Antwort des Kultusministeriums von Ende Januar dieses Jahres auf eine Anfrage der FDP hervor. Bundesweit hat sich die Zahl der Grundschulkinder, die nicht schwimmen können, binnen fünf Jahren von 10 auf 20 Prozent verdoppelt – nicht zuletzt wegen Corona, wie im vergangenen Jahr eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der DLRG ergab.

Das Kultusministerium hatte 2022 das Pilotprojekt «SchwimmFidel» aufgelegt, das bisher fast 2300 Vorschulkindern kostenlose Schwimmkurse ermöglichte. Zuvor hatte es ein Sofortprogramm gegeben, um coronabedingt ausgefallene Kurse zu fördern. Im Haushalt 2023/24 stehen den Angaben zufolge insgesamt jährlich 1,25 Millionen Euro zur Verfügung, um Vorschul- und Grundschulkinder beim Schwimmenlernen zu unterstützen.

 

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