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So wollen Bahn und Land den Zugverkehr attraktiver machen

Nachrichten So wollen Bahn und Land den Zugverkehr attraktiver machen

Quelle: Bernd Weißbrod/dpa
dpa

Verspätete Züge, spontane Sperrungen: Baden-Württemberg will jetzt mit der Bahn für mehr Zuverlässigkeit sorgen. Diese Maßnahmen sind geplant.

Mehr Investitionen, bessere Planung und mehr Komfort: Die Bahn und das Land Baden-Württemberg wollen den Zugverkehr im Südwesten zuverlässiger machen. Ob das Land als funktionierend wahrgenommen werde, erweise sich auch daran, ob man zuverlässig mit der Bahn unterwegs sein könne, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in Stuttgart nach einem Gipfeltreffen mit Bahnchef Richard Lutz. «Da gibt es erheblichen Verbesserungsbedarf».

Im Vorfeld hatte die Landesregierung unter anderem kritisiert, dass Baustellen teils deutlich zu spät angekündigt würden. In dem gemeinsamen Beschluss des Gipfels heißt es, die Infrastruktur-Tochter der Deutschen Bahn (DB) werde Streckensperrungen und betriebliche Einschränkungen frühzeitig ankündigen und die Abwicklung der Baustellen so verbessern, dass Belastungen für die Fahrgäste erträglich blieben.

Grundsätzlich sei es aber gut, dass nun viel gebaut werde, betonten Bahn und Land. Die Infrastruktur sei in den letzten Jahren und Jahrzehnten nicht ausreichend finanziert gewesen und deswegen zu alt und zu störanfällig, sagte Lutz. Kretschmann betonte, man müsse sich deswegen an Baustellen gewöhnen. «Das ist erst mal ein gutes Zeichen, dass etwas passiert.»

 

Bahnhöfe sollen komfortabler werden

Neben den Verabredungen zu Baustellen wollen Bahn und Land die Ausstattung von Bahnhöfen verbessern. Als Beispiel nannte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) etwa stufenfreie Zugänge, wettergeschützte Wartehäuschen oder sichere Radstellplätze.

Gute Nachrichten hatte Bahnchef Lutz für die Digitalisierung des Stuttgarter Bahnknotens zum Gipfel mitgebracht. Er sei überzeugt, dass die Finanzierung auch für die dritte Ausbaustufe bereitgestellt werde. Bisher hatte der Bahnvorstand die dritte Stufe des Projekts, die eine Digitalisierung der Bahnstrecken in der gesamten Region Stuttgart vorsieht, mit einem Vorbehalt versehen.

Mit dem Digitalen Knoten Stuttgart sollen unter anderem die Kapazität des Tunnelbahnhofs erhöht und in einem weiteren Schritt die S-Bahn im Raum Stuttgart möglicherweise zuverlässiger und pünktlicher gemacht werden. Der Ausbau der digitalen Infrastruktur führt aber zu zahlreichen Baustellen und teils auch langen Sperrungen.

 

Unsicherheiten bei Inbetriebnahme von Stuttgart 21

Kein Thema war nach Angaben von Bahn und Landesregierung die Inbetriebnahme von Stuttgart 21. In der jüngsten Sitzung des Lenkungskreises des Projekts hatte die Bahn darüber informiert, dass sich die Zahl der Baustellen im kommenden Jahr im Zuge der Vorbereitungen für die Inbetriebnahme von Stuttgart 21 verdoppeln werde. Derzeit berät eine Arbeitsgruppe aus Bahn und Projektpartnern darüber, wie diese möglichst ohne zu große Belastungen für die Reisenden funktionieren kann.

Ob dabei auch über eine Verschiebung der Inbetriebnahme oder eine teilweise Inbetriebnahme des neuen Tiefbahnhofs gesprochen wird, wollten Bahn und Land nicht sagen. «Es wird im Moment geprüft, welche Varianten und Optionen wir haben», sagte Lutz. Verkehrsminister Hermann bat um Geduld. Die Arbeitsgruppe mache ihre Arbeit, und dann werde im Lenkungskreis entschieden. Dieser soll am 18. Juli tagen.

 

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