Vorbereitung auf weitere Corona-Patienten
Städtisches Klinikum informiert zu Corona: So ist die Lage im Krankenhaus

Vorbereitung auf weitere Corona-Patienten Städtisches Klinikum informiert zu Corona: So ist die Lage im Krankenhaus

Quelle: Eric Reiff

Das Städtische Klinikum behandelt bereits einige Corona-Patienten, doch die Krankenhaus-Mitarbeiter bereiten sich auf viele weitere Fälle vor. Was bedeutet das für die Abläufe? Ist genug Schutzausrüstung vorhanden und sind auch Mitarbeiter betroffen? Ein Überblick.

Zahl der Corona-Patienten im Städtischen Klinikum

In einer Meldung an die Presse hat das Städtische Klinikum Karlsruhe am Dienstag, 31. März 2020, aktuelle Informationen rund um Corona-Patienten in der Fächerstadt, Vorbereitungen auf weitere Fallzahlen sowie Änderungen im Betriebsablauf bekanntgegeben. Demnach werden im Klinikum (Stand 31. März 07:00 Uhr) 16 Corona-Patienten behandelt. Fünf davon müssen beatmet werden und brauchen eine intensivmedizinische Behandlung.

Ein Patient konnte bereits am 10. März aus der stationären Behandlung entlassen werden. Zwei Todesfälle musste das Krankenhaus bislang vermelden. Täglich aktualisieren die Mitarbeiter auf der Internetseite des Städtischen Klinikums die Informationen.

Am 22. März hatte das Klinikum Karlsruhe drei beatmete Corona-Patienten aus dem Universitätsklinikum Straßburg übernommen. Alle drei Patienten werden weiterhin beatmet. „Zwei dieser Patienten haben sich zwischenzeitlich im Zuge der intensivmedizinischen Therapie sehr positiv entwickelt“, heißt es. Weitere Übernahmen sind aktuell nicht geplant.

Betroffenes Personal

Auch im Städtischen Klinikum sind Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden, erkrankt oder waren Kontaktpersonen von Infizierten. Die betroffenen Mitarbeiter werden „in enger Abstimmung mit der Abteilung für Mikrobiologie und Krankenhaushygiene und dem Gesundheitsamt beraten und betreut“, heißt es vonseiten des Klinikums. Die Maßnahmen orientierten sich an den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts und den Vorgaben des Gesundheitsamts.

 

Planungen für steigende Patientenzahlen

Der Krisenstab COVID-19 hat seine Aufgaben an die „Einsatzleitung SKK“ des Städtischen Klinikums übergeben. Grundlage für die Arbeit ist ein Stufenmodell, das verschiedene Eskalationsstufen vorsieht – von der Maximalversorgung über die Grund- und Regelversorgung bis hin zur Notfallversorgung. Derzeit stellt das Krankenhaus die Grund- und Regelversorgung für die Patienten sicher. „Mit Blick auf die Versorgung der Menschen in der Region ist dies von zentraler Bedeutung, da wir nach wie vor Patienten mit einem Herzinfarkt, einem akuten Schlaganfall, Unfallopfer oder Menschen mit Tumorerkrankungen medizinisch versorgen müssen“, sagt der medizinische Geschäftsführer Uwe Spetzger.

Man müsse sich dann dynamisch auf die sich verändernden Bedingungen einstellen. Bislang ist die Zahl der Corona-Patienten und die der beatmeten Patienten noch überschaubar. Sollte sich das ändern, „rollen wir die entwickelten Modelle weiter aus und nehmen sukzessive dafür erforderliche Bereiche in Betrieb“, so Spetzger. Dazu zählt auch die Inbetriebnahme der neu eingerichteten Beatmungsstation C22. Vorerst plant das Klinikum eine Erweiterung der Kapazität von Beatmungsplätzen auf 65.

 

Schutzausrüstung: Vorräte inzwischen begrenzt

Deutschlandweit gibt es bereits Kliniken und Arztpraxen, aber auch Pflegeheime und ambulante Pflegedienste, die mit Engpässen bei der Schutzausrüstung für ihre Mitarbeiter zu kämpfen haben. Wie das Klinikum Karlsruhe mitteilt, sind auch dort die Vorräte „inzwischen begrenzt“. Aus diesem Grund bemühe man sich, weitere zu beschaffen und Schutzmaterialien steril wieder aufzuarbeiten.

Laut dem kaufmännischen Geschäftsführer Markus Heming ist die Unterstützung, die das Bundesgesundheitsministerium angekündigt hatte, bislang ausgeblieben. „Wir sind zwischenzeitlich gezwungen, die Waren zu völlig überteuerten Preisen einzukaufen“, so Heming. Zudem werden die Mitarbeiter des Krankenhaus geschult, um die immer knapper werdenden Ressourcen schonend zu verwenden.

Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern

Das Städtische Klinikum Karlsruhe, die Helios Klinik für Herzchirurgie Karlsruhe und die ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe arbeiten in verschiedenen Bereichen seit Jahren eng zusammen. Gerade jetzt ist der Austausch noch wichtiger. Dabei geht es um organisatorische Maßnahmen, in konkreten Einzelfällen auch um Absprachen bezüglich einer Übernahme von Patienten. Die Kliniken unterstützen sich außerdem bei Bedarf mit Schutzmaterialien.

 

Versorgungszelt vor der Zentralen Notaufnahme

Vor der Zentralen Notaufnahme ist ein Versorgungszelt aufgebaut worden, das elf Behandlungsplätze bietet. Dadurch sollen Patienten mit Atemwegserkrankungen – also potentielle Corona-Patienten – frühzeitig von den anderen Patienten getrennt werden. Seit Dienstag, 31. März, werden alle Patienten nicht mehr innerhalb des Gebäudes, sondern in dem neuen Versorgungszelt eingestuft. Separate Behandlungsteams sind hier im Einsatz.

Notfallpatienten, bei denen kein Verdacht auf eine Corona-Infektion besteht, werden dann regulär zur weiteren Versorgung in das Gebäude gebracht. Bestätige Corona-Patienten oder begründete Verdachtsfälle kommen – falls eine stationäre Aufnahme erforderlich ist – auf die Infektstation oder getrennt auf eine Intensivstation. Ist bei Patienten mit Atemwegserkrankung die Ursache noch unklar, werden diese auf zwei speziellen Stadtionen untergebracht.

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