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Hausbrand in Gernsbach: Mehrere Leichen gefunden

News aus Baden-Württemberg Hausbrand in Gernsbach: Mehrere Leichen gefunden

Quelle: Julian Rettig/dpa
dpa

Nach einem Brand in Gernsbach werden drei Leichen in der Ruine entdeckt. Sind es drei Kinder, die zuvor vermisst waren? Die Ermittler haben zunächst keine Gewissheit. Sie suchen noch weiter.

Furchtbare Tragödie im badischen Gernsbach: Nach einem nächtlichen Hausbrand werden am Donnerstag drei Leichen in der Ruine entdeckt. Die Ermittler schließen nicht aus, dass es sich um drei Kinder im Alter von 4, 8 und 14 Jahren handelt, die zuvor vermisst worden waren. Die Identität der Toten muss noch mit Hilfe von Sachverständigen der Rechtsmedizin geklärt werden.

Die Ermittler schließen anscheinend noch mehr Opfer nicht aus: «Ob sich noch weitere Leichen im Haus befinden, ist Gegenstand der weiteren Suchmaßnahmen», hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Die Brandursache war zunächst nicht bekannt.

In dem privat vermieteten ehemaligen Hotel im Gernsbacher Ortsteil Reichental (Kreis Rastatt) wohnten vor allem osteuropäische Arbeiterfamilien und Einzelpersonen. Unklar war, wie viele Menschen im Gebäude waren. Die Ermittler gehen von mindestens 16 Menschen aus. Betreut worden seien 13 Menschen nach dem Brand.

Drei Bewohner kamen mit leichteren Verletzungen in ein Krankenhaus. Auch eine Polizistin wurde nach dem Einsatz in einer Klinik behandelt. Nach den drei Kindern wurde unter schwierigsten Bedingungen gesucht. Unklar war zunächst, ob sie noch im Haus waren.

Das Feuer war Donnerstagfrüh gegen 2.45 Uhr gemeldet worden. Als die Feuerwehr eintraf, brannte das Haus lichterloh. Der Dachstuhl und obere Teile des alten Hauses wurden ein Raub der Flammen. Es müssen sich dramatische Szenen abgespielt haben: Drei Bewohner im Alter von 17 und 14 Jahren sowie ein einjähriges Kind wurden vom Dach von der Feuerwehr mit Hilfe von Anwohnern gerettet.

Die Löscharbeiten wurden am Morgen abgeschlossen. Die Suche in dem ausgebrannten und einsturzgefährdeten Haus war schwierig. Das Gebäude ist akut einsturzgefährdet und kann laut Polizei nicht betreten werden. Von einem Spezialkran von oben abgeseilte Höhenrettungskräfte der Feuerwehr entdeckten zunächst um die Mittagszeit eine Leiche, später die beiden weiteren Toten.

Bewohner und Angehörige werden von einem Notfallkrisenteam betreut. «Die Betroffenheit aller am Einsatz beteiligten Einsatzkräfte, Behörden und Organisationen ist mit Blick auf die schweren Folgen hoch», hieß es in der Mitteilung. Die Stadt richtete einen Krisenstab ein und organisierte eine Notunterkunft für die kommenden Tage. Außerdem wurde eine finanzielle Soforthilfe von der Stiftung «Gernsbach hilft» zur Verfügung gestellt.

Bürgermeister Julian Christ zeigte sich zutiefst betroffen: «Ich bin bestürzt über diesen verheerenden Brand. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses haben mein größtes Mitgefühl.» Respekt zollte er den Helfern vor Ort. Wichtig sei es, geeignete Unterkünfte zu finden, welche die Brandopfer mittel- bis langfristig beziehen könnten. Die Stadt bat Bürger, geeigneten Wohnraum vorübergehend zur Verfügung zu stellen und rief zu Spenden auf.

Insgesamt waren mehr als 100 Helfer der Feuerwehr, der Polizei und des Technischen Hilfswerks sowie des Roten Kreuzes im Einsatz. Der Brandort wurde großräumig abgesperrt und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Baden-Baden beschlagnahmt. Die Ermittlungen zur möglichen Brandursache mit Hilfe eines Brandsachverständigen dauern an. Es werden Bewohner, Nachbarn und mögliche Zeugen befragt.

 

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