Nachrichten
Süddeutsche Wirtschaft lehnt Teilung in Strompreiszonen ab

Nachrichten Süddeutsche Wirtschaft lehnt Teilung in Strompreiszonen ab

Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
dpa

Regional unterschiedliche Strompreise schwächen den Industriestandort Deutschland, sagen die Industrie- und Handelskammern im Süden. Könnte eine Aufteilung sogar die Energiewende bremsen?

Die Wirtschaft in Süddeutschland lehnt eine Aufteilung Deutschlands in Strompreiszonen entschieden ab. In einem gemeinsamen Appell fordern der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK), der Wirtschafts­beirat Bayern, die IHKs aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sowie die Netzbetreiber Amprion und TransnetBW die Bundes­regierung auf, sich bei der EU nachdrücklich für den Erhalt der einheitlichen Strompreiszone in Deutschland einzusetzen.

BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl sagte, geteilte Strompreiszonen bedeuteten für die bayerische Wirtschaft höhere Kosten und schlechtere Standortbedingungen für die Industrie. «Das würde die deutsche Wirtschaft insgesamt schwächen.» Das EU-Prüf­ver­fahren zur Anpassung der Strompreiszonen berücksichtige den laufenden massiven Netzausbau nicht genug. Die strukturellen Engpässe in den deutschen Übertragungsnetzen seien bis Ende 2028 behoben.

Bisher ist in Deutschland für den Strompreis nicht entscheidend, wo dieser produziert wird. Solange die Kraftwerksbetreiber zur selben Zeit Strom anbieten, erzielen sie auch denselben Preis. Durch den Atomausstieg und die Energiewende reicht die Stromproduktion in Süddeutschland mit seinen großen Industriestandorten aber nicht mehr, um den Bedarf zu decken, während im Norden mehr Strom produziert als verbraucht wird. Oft müssen Netzbetreiber eingreifen, um Stromausfälle zu vermeiden. Der Ausbau der Übertragungsnetze ist teuer. Die Aufteilung Deutschlands in Strompreiszonen könnte Strom im Süden verteuern, im Norden könnte der Strompreis sinken.

Der Wirtschaftsbeirat Bayern warnte, die Investitionen für Windräder an der Nordsee müssten komplett neu kalkuliert werden, wenn sie nicht mehr in der gleichen Strompreiszone angesiedelt sind wie die Abnehmer im Süden. Die Aufteilungspläne «werfen die Energiewende zurück», der Netzausbau werde auf mehr Widerstände stoßen, sagte die Präsidentin des Wirtschaftsbeirats und CSU-Europaabgeordnete Angelika Niebler.

 

Weitere Nachrichten

Warum Extremisten Waffen besitzen dürfen

«Reichsbürger», «Selbstverwalter» und Rechtsextremisten sind häufig Waffenfans. Trotz aller Anstrengungen der Politik: Im Südwesten besitzen immer noch einige Pistolen, Gewehre und Flinten.

Wald in Baden-Württemberg: Trockenstress, Borkenkäfer & Regen

Trockenstress im Wald erhöht die Gefahr für Borkenkäfer-Befall. Doch trotz der vielen Wochen ohne Regen geht es den Bäumen nach Einschätzung einer Expertin gut. Die kritische Phase kommt erst noch.

Ursache geklärt: Selbstgebaute Gasheizung führte zu Explosion in Stutensee

Nach der tödlichen Explosion in einem Wohnhaus in Stutensee (Kreis Karlsruhe) sind die Ermittlungen abgeschlossen. Demnach wurde die Explosion durch eine selbstgebaute, mit Flüssiggas betriebene Heizung verursacht, wie es in einer Mitteilung der Stadt hieß.

Neue Schweinepest-Fälle bei Mannheim entdeckt

Die Zahl der infizierten Wildschweine im Südwesten steigt an. Alle kranken Tiere wurden allerdings nahe der Grenze zu Hessen gefunden. Die Schutzmaßnahmen werden deswegen nicht verschärft.

Polizei will Tuningszene am "Car-Friday" ausbremsen

Extreme Beschleunigungs-, Brems- und Wendemanöver: Die Tuningszene will es am «Car-Friday» wieder krachen lassen. Die Polizei will den Posern einen Strich durch die Rechnung machen.






















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.