Spieltag 23 | Zweite Liga
Sieg in Sandhausen: Ben-Hatira führt den KSC zu drei Punkten

Spieltag 23 | Zweite Liga Sieg in Sandhausen: Ben-Hatira führt den KSC zu drei Punkten

Quelle: TMC-Fotografie.de | Tim Carmele
KSC

Endlich ein Sieg in der Rückrunde! Angeführt vom alles überstrahlenden Ben-Hatira gewinnt der KSC in Sandhausen mit 0:2. Christian Eichner feiert den ersten Sieg als Cheftrainer der Karlsruher und setzt mit seiner Mannschaft ein Zeichen im Abstiegskampf.

Spielbericht – SV Sandhausen gegen KSC

Nur 39 Kilometer liegt das Sandhausener BWT-Stadion vom Wildpark entfernt. Ein Umstand, welcher dazu beiträgt, dass der KSC sich einer größeren Unterstützung seiner Fans, auch im fremden Stadion, sicher sein kann. Angepeitscht von über 2.500 mitgereisten Fans zeigten die Karlsruher die bisher beste Leistung der Rückrunde. Gegen den SV Sandhausen klappte es nicht nur mit den Toren zwei und drei der Rückrunde, sondern auch mit dem lang ersehnten ersten Sieg des Jahres 2020. Doch nicht nur das Ergebnis gibt Anlass zur Freude, auch das Auftreten der Karlsruher Mannschaft gibt Hoffnung für den weiteren Saisonverlauf. Zwar verbleibt der KSC auch mit diesen drei Punkten auf dem Relegationsplatz, doch ist der Anschluss an die vorderen Plätze hergestellt.

 

Kein Doppelsturm

Chefcoach Christian Eichner schickte seine Mannschaft in einem 4-2-3-1 in das Spiel – ein wenig überraschend, hatte der KSC doch die erste Halbzeit gegen den VfL Osnabrück mit zwei Stürmern überzeugt. Für Babacar Guèye reichte es nicht für die vollen 90 Minuten, er nahm zunächst auf der Bank Platz und Hofmann besetzte alleine das Sturmzentrum. Marc Lorenz verpasste die Partie auf Grund muskulärer Probleme, für ihn spielte wie angekündigt Änis Ben-Hatira und gab sein Startelfdebüt. Rechtzeitig fit hingegen wurde Dirk Carlson. Manuel Stiefler ersetzte abermals Damian Roßbach, welcher das letzte Spiel seiner Rotsperre absaß. Überraschend rückte Christoph Kobald in die Innenverteidigung für David Pisot.

 

Stürmischer Beginn

Nach einer Schweigeminute anlässlich des Anschlags von Hanau begann der KSC, welcher um Solidarität zu zeigen in schwarzen Trikots auflief, dem Wetter entsprechend stürmisch. Bereits in der ersten Minute erarbeitete man sich die erste Ecke des Spiels. Die ersten Minuten gehörten klar den Gästen aus Karlsruhe, man dominierte den Ballbesitz und ließ Sandhausen dem Ball hinterherlaufen. In der 10. Minute münzte der KSC seine optische Überlegenheit auch in Torgefahr um. Marvin Wanitzek fasste sich ein Herz und zog aus 20 Metern ab. Sein Schuss verfehlte das Tor jedoch knapp und ging einen halben Meter am linken Pfosten vorbei.

 

Frühe Belohnung

In der 12. Minute machte es Gondorf dann besser. Änis Ben-Hatira hatte nach einem hohen Ball aus der eigenen Hälfte viel Raum und Zeit auf der rechten Seite und konnte unbedrängt flanken. Gondorf, ohne Gegenspieler, musste aus drei Metern nur noch einnicken. Aufgrund der Dominanz der ersten Minuten ein verdientes Tor. Sandhausen war merklich beeindruckt vom selbstbewussten Auftreten des KSC. Bereits in der 16. Minute hätte man die Anzeige auf 2:0 stellen müssen. Abermals war es der auffällige Ben-Hatira, der dieses Mal auf der linken Seite frei in den Sechzehner ziehen konnte. Dieses Mal verpasste er allerdings das rechtzeitige Abspiel in die Mitte.

 

Änis Ben-Hatira Sandhausen KSC

| Quelle: dpa/Uwe Anspach

 

Änis Ben-Hatira mit Traumdebüt

Der klar beste Mann der ersten 30 Minuten Änis Ben-Hatira veredelte nach einem wunderschönen Konter seine Leistung mit einem eigenen Tor. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld ging es ganz schnell. Marvin Wanitzek stürmte auf das Sandhausener Tor und bediente mustergültig Ben-Hatira an der linken Seite des Sechzehnmeterraums. Dieser schlenzte überlegt ins lange Eck und ließ dem Sandhausener Torhüter keine Chance. Ein Tor und ein Assist nach 22 Minuten – ein Traumdebüt.

Im Anschluss verlegte sich der KSC auf das Kontern. Sandhausen hatte nun mehr Spielanteile, konnte aber keine Gefahr erzeugen. In der Schlussphase von Halbzeit eins prüften die Sandhausener dann doch Keeper Benjamin Uphoff. Außenverteidiger Diekmeier feuerte einen scharfen Schuss von der rechten Strafraumkante ab, Uphoff konnte diesen allerdings noch mit den Fingerspitzen zur Ecke klären. Kurz vor Abpfiff hätte Sandhausen um ein Haar den Anschlusstreffer erzielen können. Stürmer Biada verfehlte aus kürzester Distanz das Karlsruher Tor. Trotz einiger Unkonzentriertheiten in den letzten 15 Minuten ging es verdient mit einem 0:2 in die Pause.

 

Überlegter Auftritt in der zweiten Hälfte

Zu Beginn der zweiten Halbzeit konzentrierte sich der KSC auf die Defensive und lauerte auf Konter. Mit der Hereinnahme von Stürmer Bouhaddouz setzte der Sandhausener Trainer Uwe Koschinat auf volle Offensive. Die Hausherren drückten nun merklich auf den Anschlusstreffer, doch hielt die KSC-Defensive stand und verhinderte nennenswerte Torchancen. Nachdem die ersten zehn Minuten des Sandhausener Aufbäumens überstanden waren, nahm der KSC Stück für Stück das Heft wieder in die eigene Hand.

In der 59. Minute lief Hofmann nach einer Balleroberung in der Hälfte des Gegners frei auf das Tor zu. Sein Abschluss von der Strafraumgrenze geriet jedoch zu zentral und konnte zu einer Ecke geklärt werden – das hätte das 0:3 sein können.

 

Sandhausen erhöht den Druck

In der 64. Minute setzte Sandhausen dann alles auf eine Karte. Mit Türpitz und Scheu wurden zwei weitere Offensivakteure eingewechselt. Wirklich nennenswerte Strafraumszenen erarbeiteten sich die Sandhausener jedoch nicht. Zu unpräzise waren die Offensivbemühungen und die Karlsruher konnten den Druck gut absorbieren. Gefährlich wurde der KSC nur noch nach Kontern, allerdings fehlte die Kaltschnäuzigkeit der ersten Halbzeit, zu oft fand der letzte Ball nicht seinen Adressaten. Daran konnte auch die Hereinnahme von Mittelfeldmann Martin Röser für Burak Camoglu nichts ändern. Es blieb aber beim etablierten Bild von Halbzeit zwei: Sandhausen bemüht, aber ineffektiv, Karlsruhe geordnet, aber vorne unpräzise.

In der Schlussphase wechselte Eichner noch Guèye für den verausgabten Hofmann ein. Beinahe machte sich dieser Wechsel direkt bezahlt. Guèye machte einen Ball im Elfmeterraum fest und bediente Ben-Hatira. Dessen Schuss konnte allerdings problemlos pariert werden. Im Anschluss verwaltetet der KSC das Ergebnis und sicherte somit nicht nur einen verdienten Auswärtssieg, sondern blieb auch ohne Gegentor.

 

Karlsruher SC: Uphoff – Stiefler, Kobald, Gordon, Carlson – Gondorf, Groiss – Ben-Hatira (88. Grozurek), Wanitzek, Camoglu (74. Röser) – Hofmann (83. Gueye).

 

Die KSC-Tabelle im Überblick

PlVereinSpSUNTGTTDPkte
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
110
120
130
140
150
160
170
180

Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.