Spieltag 22 | Zweite Liga
Trotz Führung – KSC spielt gegen Osnabrück nur unentschieden

Spieltag 22 | Zweite Liga Trotz Führung – KSC spielt gegen Osnabrück nur unentschieden

Quelle: Tim Carmele
KSC

In letzter Minute den Sieg verpasst! In einem ereignisreichen Spiel gegen den VfL Osnabrück samt Elfmeter, Verletzungen und einem Platzverweis, gelang dem KSC nur ein Remis. Durch ein 1:1 bleibt nur ein Punkt im Wildpark. Die erhoffte Trendwende bleibt zunächst aus.

Spielbericht – KSC gegen VfL Osnabrück

443 Minuten – so lange wartete der KSC vor der Partie gegen den VfL Osnabrück auf ein eigenes Tor in der zweiten Bundesliga. Mit dieser Torflaute einher ging eine Niederlagenserie von sechs Ligaspielen sowie der Absturz auf den 17. Tabellenrang. Christian Eichner betonte bereits vor der Partie die Wichtigkeit eines eigenen Tores für das Selbstvertrauen seiner Mannschaft: „Die Mannschaft braucht ein Tor!“

Im 800. Spiel in der zweiten Liga hatte das Warten auch tatsächlich ein Ende, nach 492 Minuten erzielte der KSC in Person von Philipp Hofmann endlich wieder ein Tor. Doch reichte es dennoch nicht für den erhofften ersten Sieg der Rückrunde. In letzter Minute kassierte die Mannschaft aus Karlsruhe ein Gegentor und muss sich mit einem Remis begnügen. Kleines Trostpflaster, der eine Punkt lässt den KSC auf Tabellenplatz 16 klettern.

 

Neuzugang beginnt im Sturm

Gegenüber der 2:0 Niederlage gegen den Hamburger SV veränderte Eichner seine Mannschaft auf zwei Positionen. Daniel Gordon kehrte nach dem Absitzen seiner Gelbsperre in die Innenverteidigung zurück. Zusätzlich durfte im Karlsruher 4-4-2 Neuzugang Babacar Gueye im Doppelsturm an der Seite von Philipp Hofmann beginnen. Änis Ben-Hatira muss auf seinen ersten Startelfeinsatz noch weiter warten und nahm zunächst auf der Bank Platz.

 

Babacar Gueye (KSC 24) stürmt mit dem Ball zum Angriff. | Quelle: Tim Carmele

 

Eichner muss früh wechseln

Von der Verunsicherung der letzten Spiele war zunächst wenig zu merken. Der KSC übernahm früh die Kontrolle über die Partie und drückte auf das lang ersehnte erste Rückrundentor. In der 4. Minute war es dann fast soweit, nach einem langen Ball von Gordon tauchte Gueye vor dem Osnabrücker Tor auf und legte den Ball überlegt zurück auf Lorenz, welcher noch in der letzten Sekunde gestört werden konnte. Diese Aktion blieb nicht folgenlos, Lorenz verletzte sich beim Zusammenprall mit den Osnabrückern Verteidigern und musste bereits in der 13. Minute durch Lukas Grozurek ersetzt werden.

Osnabrück hatte in den ersten Minuten kaum Spielanteile, blieb aber durch Konter gefährlich. Ein solcher Konter brachte die KSC-Abwehr in der 10. Minute in die Bredouille. Offensivmann Heyer verschaffte sich im Strafraum gut Raum, konnte aber noch von Carlson gestoppt werden. Das erste Mal eingreifen musste der Torhüter der Karlsruher, Benjamin Uphoff, in der 16. Minute. Mittelfeldspieler Adjini zog aus 20 Metern ab und zwang den Schlussmann zu einer Flugeinlage.

 

Elfmeter und Rot!

Dennoch war es weiterhin der KSC, welcher das Spiel bestimmte und auf den Führungstreffer drängte. So auch in der 28. Minute, als der KSC einen Freistoß im Mittelfeld erhielt. Wanitzeks Flanke konnte zwar geklärt werden, brachte aber die erste Karlsruher Ecke ein. Diese landete bei Carlson, der den Ball köpfte und dabei vom Osnabrücker Ceesay mit dem Fuß am Kopf getroffen wurde. Glatt Rot für den Osnabrücker und Strafstoß für den KSC.

Es folgte eine minutenlange Spielunterbrechung. Carlson konnte das Spielfeld nicht aus eigener Kraft verlassen und wurde per Trage vom Platz transportiert. Das sah übel aus, doch kann an dieser Stelle Entwarnung gegeben werden, Carlson zog sich lediglich eine Risswunde zu. Ersetzt wurde Carlson von Christoph Kobald. Der fällige Elfmeter geriet angesichts der Verletzung fast zur Nebensache. Marvin Wanitzek trat an, doch die Karlsruher Suche nach dem ersten Tor ging weiter. Der Schuss geriet zu zentral und konnte von Kühn einfach pariert werden.

 

Dirk Carlson (KSC 23) liegt verletzt am Boden, nach dem Foul von Assan Ceesay (VfL Osnabrück 11) und muss von den Sanitätern mit der Trage vom Platz getragen werden. | Quelle: Tim Carmele

 

Führung nur noch eine Frage der Zeit

Die Mannschaft aus Karlsruhe ließ sich jedoch nicht verunsichern und drückte weiter. Nach einem schönen Doppelpass mit Hofmann tauchte Gueye frei im Elfmeterraum auf und scheiterte aus kurzer Distanz nur knapp am Osnabrücker Keeper. Begünstigt von der eigenen Überzahl verkam die Partie zu einem Spiel auf ein Tor. Der KSC störte früh und Osnabrück gelang es kaum noch, für Entlastung zu sorgen. Die Karlsruher konnten sich so Chancen im Minutentakt erarbeiten.

In der 4. Minute der Nachspielzeit von Halbzeit eins hatte das Warten dann endlich ein Ende. Nach einer Ecke eroberte Hofmann den eigentlich schon geklärten Ball und kam im Elfmeterraum zum Abschluss. Dieses Mal war der Osnabrücker Torwart chancenlos und die über 12.000 Karlsruher Fans durften das erste Tor der Rückrunde bejubeln.

 

Karlsruhe drückend überlegen

In der zweiten Halbzeit stellte sich schnell das gewohnte Bild aus dem ersten Durchgang ein. Karlsruhe dominierte die Partie und Osnabrück konzentrierte sich auf die eigene Defensivarbeit. Dennoch blieben die Gäste auch in Unterzahl durch Konter gefährlich. Näher an einem Tor war dennoch der KSC, welcher immer wieder gefährlich in das letzte Spielfelddrittel vordrang, dort aber die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen ließ.

In der 64. Minute endete dann auch der Arbeitstag von Babacar Gueye. Anton Fink kam für ihn in die Partie. Es war ein gelungenes Debüt vor heimischen Fans. Gueye zeigte sich spielfreudig, harmonierte gut mit Sturmpartner Hofmann und konnte auch mit gelungenen Defensivaktion beeindrucken – eine Bewerbung für weitere Einsätze in der Startelf.

 

KSC ist die Nervosität anzumerken

Doch Karlsruhe versäumte es, das Spiel durch ein zweites Tor zu entscheiden, weshalb das Spiel dem KSC zu entgleiten drohte. Osnabrück konnte trotz nomineller Unterzahl immer wieder Nadelstiche setzen und kam zu Chancen. Die Karlsruher Defensive hielt den Offensivbemühungen der Gäste zunächst stand. Zwar dominierte der KSC den Ballbesitz, doch blieben nennenswerte Tormöglichkeiten aus. Es entwickelte sich eine umkämpfte Partie, welche durch zahlreiche Foulspiele unterbrochen wurde. Noch einmal musste Uphoff rettend eingreifen und wehrte nach Osnabrücker Ecke einen Schuss aus kürzester Distanz ab. In der dritten Minute der Nachspielzeit geschah dann das Unfassbare. Nach einer Ecke gelang dem VfL Osnabrück der Ausgleichstreffer. Karlsruhe wartet weiterhin auf einen Sieg in der Rückrunde.

 

Karlsruher SC: Uphoff – Stiefler, Gordon, Pisot, Carlson (33. Kobald) – Camoglu, Gondorf, Wanitzek, Lorenz (13. Grozurek)– Gueye (64. Fink), Hofmann.

 

KSC gegen VfL Osnabrück: Die Stimmen zum Spiel

 

#10 Mittelfeld – Marvin Wanitzek | Quelle: Hammer Photographie

Marvin Wanitzek: Wir müssen mutig spielen. Wir hatten eine ordentliche erste Halbzeit, wir haben den Gegner früh unter Druck gesetzt, da müssen wir anknüpfen. Ich denke, auch in Gleichzahl musst du weiter an dem Plan arbeiten und dranbleiben – damit wir weiter mutig sind. Wenn du nicht die Eier hast, den Mut und den Spaß am Fußball zu haben, dann bist du zweiter Sieger.

 

#3 Abwehr – Daniel Gordon | Quelle: Hammer Photographie

Daniel Gordon: Es war heute wieder ein Tag zum Vergessen. Wir haben vieles gut gemacht, gerade in der ersten Halbzeit. Aber so ehrlich muss man sein, in der zweiten Halbzeit haben wir das Ding hergeschenkt. Wir haben den Mut verloren, wurden bisschen hektisch, auch mit Ball. Wir haben den Gegner immer wieder eingeladen zu Konteraktionen. Es überwiegt jetzt erst einmal die Enttäuschung.

 

| Quelle: Kevin Schumacher

Christian Eichner: Der Plan in der zweiten Halbzeit war, brutal auf das 2:0 zu gehen. Dass es dann so ein differenziertes Spiel gibt, hätte selbst ich nicht für möglich gehalten. Wir müssen zum Schluss ganz klar sagen, dass wir verdientermaßen das 1:1 bekommen, dass Osnabrück verdientermaßen einen Punkt mit nach Hause nimmt. Wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir die Angst mit jeder Minute, in der die zweite Halbzeit gelaufen ist, immer mehr in unsere Köpfe zurückgeholt haben. Aber in dieser Liga ist dieser Punkt was wert.

 

Fotogalerie | Die Bilder vom Spiel

Heimspiel – KSC vs. VfL Osnabrück | Bilder vom Spiel

 

Die KSC-Tabelle im Überblick

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