News aus Baden-Württemberg Tier, Tiere, noch mehr Tiere – „Animal Hoarding“ nimmt zu
Hunde, Katzen und andere Tiere vegetieren zusammengepfercht in kleinsten Wohnungen qualvoll dahin: Die Zahl der Fälle von krankhaftem Tiersammeln steigt. Aber Mittel und Therapien gibt es kaum.
Die Behörden haben im vergangenen Jahr nach Angaben von Tierschützern wieder in deutlich mehr Fällen von sogenanntem Animal Hoarding eingegriffen und Tausende von Katzen, Hunden oder auch Meerschweinchen sichergestellt.
Die Probleme mit dem pathologischen Horten von Tieren (englisch: animal hoarding) – meist aus falsch verstandener Tierliebe, aus Überforderung oder auch aus Profitgier – nehmen Jahr für Jahr zu, wie der Deutsche Tierschutzverband mitteilte. Es zeichne sich ab, dass so viele Wohnungen und Häuser ausgeräumt wurden wie nie zuvor. Dabei war die Zahl laut Verband bereits im Jahr zuvor mit 73 Fällen und 4506 betroffenen Tieren auf Rekordniveau.
Als Animal Hoarding bezeichnet man das zwanghafte Sammeln von Tieren. Psychologen stufen Animal Hoarding als Sonderform des Messie-Syndroms ein. Die Besitzer sind vielfach überfordert und lassen die Tiere verwahrlosen. Oft sind diese bei der Entdeckung in einem so schlechten Zustand, dass sie eingeschläfert werden müssen.
Animal Hoarder werden häufig zu Wiederholungstätern. Selten lassen sie sich nach Angaben der baden-württembergischen Tierschutzbeauftragten Julia Stubenbord therapieren. Eine oft geforderte Datenbank für Haltungsverbote oder ein Zentralregister gibt es noch nicht, außerdem ist Animal Hoarding nach wie vor kein anerkanntes Krankheitsbild. Die Kassen finanzieren also keine Therapie für die psychisch kranken Sammler.
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