News aus Baden-Württemberg
Über 1,5 Millionen Menschen in Baden-Württemberg sind von Armut betroffen

News aus Baden-Württemberg Über 1,5 Millionen Menschen in Baden-Württemberg sind von Armut betroffen

Quelle: Marijan Murat/dpa/Symbolbild
dpa

Auch im reichen Südwesten gelten viele Menschen als arm. Gesundes Essen oder Fahrkarten sind dann nicht drin. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist damit schwer, warnt der Paritätische.

Im Südwesten waren im Jahr 2022 mehr als 1,5 Millionen Menschen von Armut betroffen. Das seien zwar 0,6 Prozent weniger als im Jahr davor, wie der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg am Dienstag in Karlsruhe mitteilte. Die Zahlen belegten aber, dass sich die Armut in dem vergleichsweise reichen Bundesland weiter auf hohem Niveau bewege. Deutschlandweit steht Baden-Württemberg den Angaben zufolge mit einer Armutsquote von 13,5 Prozent bei einem bundesweiten durchschnittlichen Wert von 16,8 Prozent aber noch relativ gut da – nur Bayern hat eine etwas geringere Quote (12,6 Prozent). Die gemessen am Anteil der Bevölkerung meisten armen Menschen leben in Bremen (29,1 Prozent) sowie mit jeweils mindestens 19 Prozent im Saarland, in Sachsen-Anhalt, Hamburg und Nordrhein-Westfalen.

Der Landesverband appellierte an die Politik, mehr Geld in Ausbildung und Qualifizierung junger Menschen zu stecken sowie unter anderem auch eine Mindestrente einzuführen. Ein Fünftel aller Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg lebte 2022 unterhalb der Armutsgrenze, hieß es. Alleinerziehende, nicht Erwerbstätige oder auch Menschen mit geringer Bildung und Migrationsgeschichte seien ebenfalls betroffen. Aber auch viele Menschen in Arbeit oder in Rente seien arm: «Fast zwei Drittel der erwachsenen Armen gingen entweder einer Arbeit nach oder sind in Rente oder Pension.» Vor allem Frauen ab 65 Jahren (19,5 Prozent) seien von steigender Armut betroffen. «Armut ist nach wie vor ein ungelöstes Problem im Land», betonte Sabine Wild, Leiterin Armutsprojekte beim Paritätischen.

Im Südwesten waren die Armutsquoten den Zahlen zufolge in den Regionen Rhein-Neckar (15,2), Ostwürttemberg (15,1) und Südlicher Oberrhein (14,8) am höchsten. Vor allem hohe Kosten für Energie und Lebensmittel waren im Jahr 2022 die Preistreiber.

Als arm gilt nach einer EU-Konvention, wer mit seinem Haushaltseinkommen unterhalb von 60 Prozent des zuvor errechneten mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung liegt. Dieser Wert lag 2022 für Singles bei 1186 Euro, für Alleinerziehende mit einem Kleinkind bei 1542 Euro und für einen Paarhaushalt mit zwei Kleinkindern bei 2490 Euro.

 

Weitere Nachrichten

Todesfälle im Maßregelvollzug und in Psychiatrien: Untersuchungsausschuss gefordert

Die SPD wirft Sozialminister Manne Lucha nach mehreren Todesfällen im Maßregelvollzug und in Psychiatrien mangelnde Zusammenarbeit vor - und will einen Untersuchungsausschuss einrichten.

Landgericht Karlsruhe lässt Verkauf des Buchs von AfD-Politiker Krah stoppen

Weil auf dem Cover ein Foto des Klosters Maulbronn zu sehen ist, hat das Land Baden-Württemberg den Verkauf eines Buchs des AfD-Politikers Maximilian Krah von einem Gericht stoppen lassen.

Winzer und Obstbauern befürchten Ernteausfälle nach Frost

Minusgrade haben in den vergangenen Nächten in den Weinbergen und Obstplantagen in Land für Schäden gesorgt. Insbesondere Weinreben sind betroffen - aber auch zwei Obstsorten.

Mehr als 1.100 Aussteller präsentieren sich auf dem Maimarkt

Sie ist nach Angaben der Veranstalter die größte Regionalmesse Deutschlands: Auf dem Maimarkt in Mannheim gibt es Handwerk, Tiere und einen Mitwirk-o-maten für die Suche nach dem passenden Ehrenamt.

Ab dem Wochenende strahlt die Sonne wieder

In Baden-Württemberg lässt sich die Sonne wieder sehen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Stuttgart rechnet im Ländle in den kommenden Tagen mit höheren Temperaturen und wenig Regen.




 

Logo meinKA

 

Anzeige

Jetzt meinKA als Werbe-Plattform nutzen!

Informieren Sie sich über Daten, Zahlen und Fakten rund um meinKA und die entsprechenden Werbeformen in unseren Mediadaten: jetzt Mediadaten anfordern.

Wir freuen uns über Ihr Interesse und beraten Sie gerne!

 


 
















Auch interessant


Falls Ihnen inhaltliche Fehler oder Fehlfunktionen auffallen, einfach bei redaktion@meinka.de melden.